Weg nach jüdischem Mädchen benannt

Inge-Ransenberg- Weg erinnert an Schicksal von jüdischer Neunjähriger

© Stadt PaderbornFreuten sich gemeinsam, dass der frisch benannte Inge-Ransenberg-Weg jetzt ein weiteren Beitrag gegen das Vergessen und für das Erinnern und Gedenken leistet: Bürgermeister Michael Dreier, Klaus Hohmann, Schriftführer des Heimatveriens Paderborn e.V., Christoph Weber, Bürgermeister von Meschede, Martina Gerdes-Kühn von der Universität Paderborn, Rolf-Dietrich Müller, Ideengeber und Monika Schrader-Bewermeier von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Paderborn (vorne) (v.l.n.r.).

Montag, 18. Februar 2019 | Stadt Paderborn - Inge Ransenberg gilt als das jüngste jüdische Kind, das im Alter von neun Jahren in Auschwitz vergast wurde und zwischenzeitlich im jüdischen Waisenhaus der Provinzen Rheinland und Westfalen Zuflucht gesucht hatte. An das Schicksal des Mädchens erinnert von nun an ein Weg auf dem Gelände der Paderborner Universität.

Der Inge-Ransenberg- Weg wurde im Beisein von Bürgermeister Michael Dreier, dem Bürgermeister von Meschede, Christoph Weber sowie dem Vorstand des Heimatvereins Paderborn e.V. feierlich eingeweiht. Der Weg verbindet den Pohlweg mit dem Peter-Hille-Weg und führt direkt am Kindergarten der Universität vorbei. Den Vorschlag für die Benennung des Weges hatte der Heimatverein Paderborn e.V. gemacht. Die Idee stammt aber von Rolf-Dietrich Müller, dem ehemaligen Leiter des Stadtarchivs und Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Paderborn.

Inge Ransenberg wurde 1935 in Meschede, Ortsteil Wennmen, geboren und war nur sieben Jahre alt, als sie von den Nationalsozialisten zunächst nach Theresienstadt und dann nach Auschwitz deportiert wurde. Das Pogrom wurde damals zum Anlass für viele jüdische Bürger aus der Region um Paderborn herum im Waisenhaus Hilfe zu suchen, oft auch nur für wenige Wochen. Dazu gehörte auch Inge Ransenberg mit ihrem Vater und drei ihrer Geschwister.

Der frisch benannte Inge-Ransenberg-Weg befindet sich in guter Nachbarschaft. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Liese-Dreyer-Weg, benannt nach der letzten Leiterin des Waisenhauses, die mit Erziehern und den Kindern in den Tod ging. Liese Dreyer war auch die Leiterin des Waisenhauses in der Zeit, in der Inge Ransenberg dort unterkam. Auch die Fanny-Nathan-Straße befindet sich auf dem Gelände der Universität unweit des Inge-Ransenberg- Wegs. Fanny Nathan gründete das jüdische Waisenhaus in der Leostraße im Jahre 1856 und führte es erfolgreich bis zu ihrem Tod 1877.

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