Abstecher ins Paradies

Vortrag: auf Amphibien- und Reptiliensuche in Timor-Leste

© Dr. Sven MeckeEine nur auf Timor vorkommende Glattechse.

Donnerstag, 27. Februar 2020 | Stadt Paderborn - Der Naturwissenschaftliche Verein und das Naturkundemuseum Paderborn laden am Dienstag, 3. März, um 19.30 Uhr zu einem Vortrag ins Marstallgebäude ein. Dr. Sven Mecke, der Leiter des Naturkundemuseums, berichtet mit vielen Fotos von mehreren Forschungsreisen ans andere Ende der Welt.

Auf der paradiesischen Tropeninsel Timor, tief im Süden Südostasiens, lassen sich viele, wenig bekannte Amphibien- und Reptilienarten finden. Trotz ihrer reichen Artenvielfalt waren die Insel – und vor allem ihr östlicher Teil, der Staat Timor-Leste – lange Zeit unerforscht. Die Suche nach tropischen Fröschen, Echsen oder Schlangen führte Mecke und das Forscherteam durch unwegsames Bergland, in dunkle Höhlen und auf unbewohnte, vorgelagerte Inseln. „Ziel der Expeditionen war es, Amphibien und Reptilien aufzuspüren und zu identifizieren“ erklärt der Paderborner Zoologe. In seinem Vortrag wird Mecke durch unterschiedliche Lebensräume in Timor-Leste führen und einige Arten vorstellen, die der Wissenschaft bis heute unbekannt geblieben sind, darunter Bogenfingergeckos, Regenbogenskinke und Reisfrösche. Insgesamt haben die Forscher bei ihren Reisen etwa 20 neue Amphibien- und Reptilienarten entdeckt. Übergeordnetes Ziel der Expeditionen war es auch, durch die flächendeckende Dokumentation den Schutz der Tiere sicherzustellen). Geleitet wurden die Expeditionen nach Timor-Leste von Prof. Dr. Hinrich Kaiser (Kalifornien/USA), dem Tierfilmer Prof. Dr. Mark O’Shea (Wolverhampton/GB) und Dr. Sven Mecke (damals an der Universität Marburg tätig). Auch Studierende aus Marburg, den USA und Timor-Leste nahmen an den Expeditionen teil.

Dr. Mecke wird auch zeigen, dass es einiges Geschick und eine Menge Mut erfordert, die Forschungsobjekte einzufangen. Viele Arten sind Baumbewohner oder leben grabend im Boden. Sie sind mithilfe von Fallen kaum zu fangen. „Die meisten sind relativ flink. Da muss man sehr schnell sein“, berichtet Mecke im Vorfeld. Außerdem ist es ratsam, bei den größeren Echsen wie den Waranen genau zu wissen, wo es zuzupacken gilt, so dass sie nicht zum Beißen kommen.
Feuchtwarmes tropisches Klima und unwegsames Gelände machten die Expeditionen schon zu einer Art Abenteuer, die ganz anders ist, als die Arbeit im Naturkundemuseum. „Auf jeder Expedition gab es auch immer wieder Überraschungen“, erläutert Dr. Mecke.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

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