Donnerstag, 03. September 2020 | Stadt Paderborn - Damit sich Geflüchtete aus Staaten wie Iran oder Afghanistan in ihrer neuen Heimat gut einfinden und ein neues Leben aufbauen können, müssen sie Deutsch lernen – denn Sprache ist ein wichtiger Schlüssel zur Integration. Das Projekt „Sprachbegleitung Geflüchteter“ der Universität Paderborn hilft dabei. Jedes Semester unterstützten Studierende als Sprachbegleiter*innen geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Erwerb der deutschen Sprache. Coronabedingt fand sowohl die Ausbildung der Studierenden als auch die Sprachbegleitung selbst dieses Jahr ausschließlich digital statt – beim Abschlusstreffen im Paderborner Jugendkulturzentrum „MultiCult“ trafen sich Schüler*innen und Sprachbegleiter*innen zum ersten Mal persönlich.

Von April bis August wurden insgesamt 14 Studierende zu Sprachbegleiter*innen ausgebildet, während 32 neu zugewanderte Menschen an dem Angebot teilgenommen haben. Für sie war die Sprachbegleitung die einzige Möglichkeit, in Kontakt mit der deutschsprachigen Gesellschaft zu kommen, da alle Sprachkurse wegen der Corona-Pandemie unterbrochen wurden. „Das Besondere war, dass sie es geschafft haben, digital eine vertrauensvolle Atmosphäre zu entwickeln, die ihnen ermöglichte, eine Art Beziehung aufzubauen, schildert Magdalena Can vom Arbeitsbereich „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ des Instituts für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft den gelungenen ersten digitalen Durchlauf des Projekts.

Doch immerhin beim Abschlusstreffen konnten sich Studierende und Geflüchtete persönlich treffen und kennenlernen: Am 20. August fanden sich Sprachbegleiter*innen und Sprachschüler*innen zum Grillen im Paderborner Jugendkulturzentrum „MultiCult“ zusammen. Graffiti-Künstler Monib Sadat führte die Gruppe anschließend mit einigen Übungen in die Kunst der Graffitis ein. Sadat verzierte bereits die Unterführung zwischen dem Hauptcampus und den Sportanlagen mit seinem Graffitikunstwerk „Alice im Uniland“. Zu Beginn etwas zögerlich, mit der Zeit offener, trauten sich die Teilnehmenden an die Sprühdosen und gestalteten die Leinwand und eine zur Verfügung gestellte Wand mit ihren Graffiti-Bildern.

Das Projekt „Sprachbegleitung Geflüchteter“ sucht aktuell wieder Studierende, die während des kommenden Wintersemesters als Sprachbegleiter*innen geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen helfen, Deutsch zu lernen. Bewerbungsfrist ist der 11. Oktober.