Erste Objekte für die Ausstellung "Libori 500"

Stadtmuseum blickt auf die Geschichte eines der größten und ältesten Volksfestes Deutschlands

© Stadt PaderbornDie ersten Leihgaben sind bereits da: Schausteller Antonio Noack (rechts) und Markus Runte vom Paderborner Stadtmuseum freuen sich auf die Ausstellungseröffnung im Juli.

Donnerstag, 10. Juni 2021 | Stadt Paderborn - Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Ab 23. Juli zeigt das Paderborner Stadtmuseum die Ausstellung „Libori 500. Vom Magdalenenmarkt zu Großlibori 1521 bis 2021“. Sie blickt auf die Geschichte eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland.

Jedes Jahr im Juli feiern Erzbistum und Stadt Paderborn gemeinsam „Libori“. Mehr als 1,5 Millionen Gläubige, Pilger*innen, Markt- und Kirmesbesucher*innen strömen dann in die Stadt, um friedlich zu Ehren des Dom-, Stadt- und Bistumspatrons, des Heiligen Liborius, zu feiern. Liborius war im 4. Jahrhundert Bischof von Le Mans in Frankreich. Sein Todestag ist der Überlieferung nach der 23. Juli 397. Im Jahr 836 wurden seine Gebeine von Le Mans nach Paderborn übertragen.

Als kirchliches und weltliches Volksfest ist Libori der unbestrittene Höhepunkt im Jahresfestkalender – nicht nur für Paderborner*innen. Mit der Ausstellung blickt das Stadtmuseum auf ein Markt- und Kirmesgeschehen, das seinen Ursprung im 16. Jahrhundert hat. Mit dem „Magdalenenmarkt“ findet es seinen Anfang im Jahr 1521. Gegründet durch Bischof Erich von Grubenhagen (1508-1531), erhält der Markt seinen Namen unter Bezug auf den Festtag der Heiligen Maria Magdalena. Gehalten werden soll er jeweils drei Tage vor und drei Tage nach dem 22. Juli. Der Beginn des Marktes fällt sowohl mit dem Tag der Kirchweihe des Domes (1068) als auch mit den kirchlichen Liboriusfeierlichkeiten zusammen und konnte die besten Voraussetzungen für ein blühendes Marktgeschäft bieten.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts wird der Magdalenenmarkt vor dem Westerntor abgehalten bevor er auf den Domplatz verlegt wird. Im Zusammenspiel mit den kirchlichen Feierlichkeiten und der glanzvollen 900-Jahrfeier im Jahr 1736 als Prachtentfaltung höfischer Inszenierung entwickelt sich der Markt ab Mitte des 19. Jahrhundert zu voller Blüte und erhält erst ab diesem Zeitpunkt die Bezeichnung „Libori-Markt“.

„Auch in diesem Jahr werden wir erneut kein richtiges Libori feiern können, umso mehr freuen wir uns darauf im Stadtmuseum auf „500 Jahre Libori-Markt“ blicken zu können“, so Markus Runte, Leiter des Stadtmuseums und Kurator der Ausstellung.

Erste Leihgaben brachte jetzt Schausteller Antonio Noack aus Paderborn dem Museum, darunter ein historisches Holzpferd, ein Rundkarussell, Figuren und Fotografien aus der Zeit um 1900 bis heute. „Ich freue mich, dass es nun eine Ausstellung gibt, die sich mit der langen Tradition der Volksfeste und besonders des Liborimarktes beschäftigt. Sie zeigt auch, wo unser Beruf herkommt und was ihn bis heute ausmacht“, so Noack, der schon als Kind mit seinen Eltern und den Fahrgeschäften von Stadt zu Stadt reiste. Auf Libori ist die Familie bereits seit über 50 Jahren mit dem beliebten Pferdekarussell vertreten und auch der Musikexpress ist von der Kirmesmeile auf dem „Liboriberg“ nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus zählt das Historische Riesenrad, das unter anderem beim Paderborner Weihnachtsmarkt zu sehen ist, zu den Attraktionen des Paderborner Schaustellers.

Die Ausstellung wird bis zum 30. Januar 2022 zu sehen sein. Informationen zum Stadtmuseum und zur Ausstellung gibt es auch telefonisch unter 05251/8811247 sowie im Internet unter www.paderborn.de/stadtmuseum.

Stadt Paderborn

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