Donnerstag, 02. Dezember 2021 | Stadt Paderborn - Am Mittwoch, 1. Dezember 2021 fand das 20. Koordinierungstreffen der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn statt. Rund 60 haupt- und ehrenamtliche Akteure der Flüchtlingshilfe kamen digital zusammen, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Ein Anlass des Treffens war das fünfjährige Bestehen des Projektes „Türöffner: Der Schlüssel zum Wohnen für neue Nachbarn“, welches seit Oktober 2016 besteht. Durch das Projekt konnten bereits fast 700 Personen in privaten Wohnraum vermittelt werden. Dies ist jedoch nur durch das Engagement der ehrenamtlichen Mietpat*innen möglich, welche Geflüchtete auf dem Weg in den regulären Wohnungsmarkt unterstützen. Wer Unterstützung benötigt, sich selbst engagieren oder Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung stellen möchte, kann Kontakt zur Koordinierungsstelle unter fluechtlingepaderbornde oder 05251/88 118992 aufnehmen.

Ein zweiter ergab sich aus dem Willkommenstag im Oktober, wo Sozialdezernent Herr Walter mit Herrn Sugayar und Herrn Badri bezüglich der dramatischen Situation in Afghanistan ins Gespräch kam. Herr Walter gibt an: „Wir werden die Menschen, die uns aus Afghanistan gem. des Ortskräfteverfahrens zugewiesen werden bestmöglich unterstützen.“ So entstand der zweite Themenpunkt für das Koordinierungstreffen: Der Aufbau des Unterstützernetzwerks „Geflüchtete werden zu Helfenden“.

Aktuell leben fast 600 afghanische Personen in Paderborn. Durch die politische Situation in Afghanistan hat sich die Lage der sowohl noch in Afghanistan lebenden Menschen, als auch der afghanischen Geflüchteten in Deutschland innerhalb kürzester Zeit verändert. So entstand ein neues Netzwerk, mit dem Ziel, die afgha-nischen Geflüchteten in Paderborn bestmöglich bei der Integration zu unterstützen. Die eigenen Erfahrungen der ehemals Geflüchteten werden dabei als eine große Ressource angesehen.

Bei dem Treffen informierte Martin Strätling, Leitung des Fachdienstes für Migration und Integration des Caritasverbandes Paderborn e.V. über die Vorgehensweise bei der Zuweisung von afghanischen Ortskräften. Durch das Ortskräfteverfahren wurden bereits 10 Personen zugewiesen, welche durch das Netzwerk ehrenamtliche Unterstützung erhalten haben. „Die patenschaftliche Begleitung ist wichtig, vor allen Dingen, wenn sie über Menschen aus der eigenen Community, das heißt Paderborner mit afghanischem Hintergrund erfolgt, weil dann zum Beispiel notwendige Sprachkenntnisse ganz selbstverständlich mitgebracht werden“, so Martin Strätling.
Auch Herr Badri als Mitglied der afghanisch-islamischen Gemeinde Paderborn e.V. berichtete bei dem Treffen über die afghanische Community in Paderborn und seine Tätigkeiten. Die Afghanisch-Islamische Gemeinde Paderborn e.V. bietet allen afghanischen, iranischen und tadschikischen Geflüchteten, die persische Sprachkenntnisse haben zu jeder Zeit und in allen Lebenslagen Unterstützung an. „Schicken Sie die Menschen direkt zu uns, durch die vielen Helfenden haben wir die Möglichkeiten zur Unterstützung bei Problemen mit der Sprache, bei persönlichen Problemen und der Begleitung zu Behörden“ lautet sein Aufruf.

Frau Dr. Kopp, Leitung der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten bedankt sich bei den Ehrenamtlichen für Ihren Einsatz und macht deutlich: „Die tragische Situation im Heimatland der Menschen ist uns allen bewusst! Wir haben auch aufgrund dieses Bewusst-seins das Ziel, die Integrationsperspektive der afghanischen Ortskräfte und deren Familien, die der Stadt Paderborn zugewiesen werden, gemeinsam mit allen Engagierten, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden bestmöglich hier vor Ort in der Stadt Paderborn zu gestalten!“.