Stadt Paderborn tritt CHARTA Friedhofskultur bei

Elf Leitsätze machen die Bedeutung der historisch gewachsenen Friedhofskultur deutlich

© Stadt PaderbornBürgermeister Michael Dreier hat die offizielle Beitrittsurkunde unterschrieben.

Freitag, 20. Mai 2022 | Stadt Paderborn - Die Stadt Paderborn ist offiziell der CHARTA Friedhofskultur beigetreten, die den Wert unserer Friedhöfe für die Bürgerinnen und Bürger unterstreicht. Damit setzt die Stadt ein deutliches Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe. Bürgermeister Michael Dreier und die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke unterschrieben jetzt die offizielle Beitrittsurkunde. Der Termin fand im Rahmen einer bundesweiten Aktion anlässlich des Jahrestags der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum Immateriellen Kulturerbe statt.

„Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Bestattung auf dem Friedhof und ein anerkennendes Gedenken.“ So lautet der erste Leitsatz der CHARTA Friedhofskultur, die die wichtigsten Institutionen und Verbände im deutschen Friedhofswesen gemeinsam erarbeitet haben. „Das Manifest verdeutlicht in elf Leitsätzen, worum es in unserer historisch gewachsenen Friedhofskultur geht: um ein zu schützendes Kulturgut für alle Bürgerinnen und Bürger“, betont Michael Dreier, „und deshalb treten auch wir gerne dieser CHARTA bei“.

Das Manifest zeigt dabei nicht nur auf, wie wertvoll die Friedhofskultur für das Abschiednehmen und Erinnern jedes Einzelnen ist. Vielmehr geht es um das vielschichtige Spektrum der Friedhöfe, ob beispielsweise in kultureller, sozialer, historischer oder naturschützender Hinsicht. So sind die Friedhöfe unter anderem unsere größten Skulpturenparks, die Grünanlagen mit der höchsten Biodiversität oder die lebendigen, sich stets fortschreibenden Geschichtsbücher unserer Dörfer, unserer Städte, unseres Landes.

„Mit unserem Beitritt zur CHARTA beziehen wir klar Haltung für den Kulturraum Friedhof“, erläuterte die für Friedhöfe verantwortliche Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. „Dabei geht es nicht um das Festhalten an der traditionellen Friedhofskultur – im Gegenteil: Der Friedhof ist insbesondere auch ein Ort für die Lebenden, der sich an den heutigen Bedürfnissen der Menschen ausrichten und weiterentwickeln muss“, stellt sie klar. So bieten unsere Friedhöfe vor Ort immer mehr pflegefreie Bestattungsangebote an, und das nicht nur für Urnen, sondern im Friedgarten auch für Sargbestattungen. Dort besteht die Möglichkeit, am Grab individuell einen Baum oder Strauch zu pflanzen und damit einen Beitrag zur Biodiversität auf den Friedhöfen und zum Klimaschutz zu leisten.

All dies unterstreicht auch die CHARTA, die sich damit an den Zielsetzungen des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO orientiert. Denn anders als beim materiellen Welterbe geht es beim Immateriellen Kulturerbe um lebendig gestaltete, kulturelle Ausdrucksformen. „Mit dem Beitritt zur CHARTA stellen wir uns mit unseren Friedhöfen unter das Dach des Immateriellen Kulturerbes“, freut sich deshalb Bürgermeister Michael Dreier, „und verpflichten uns damit, die Friedhofskultur in Paderborn im Sinne der CHARTA zu fördern.“

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing