Finales Wochenende der Paderborner Literaturtage

Vielfältige Veranstaltungen von Freitag bis Sonntag

© Sonja SzylowickiDie Hamburger Schauspielerin Sonja Szylowicki liest am 8. November im Paderborner Rathaus und am 9. November in der Paderborner Synagoge.

Donnerstag, 06. November 2025 | Stadt Paderborn - Die Paderborner Literaturtage 2025 gelangen an ihr zweites und schon finales Wochenende. Am Freitag, 7. November, sind die Museen dran. Während im Kreismuseum Wewelsburg um 19 Uhr Erwin Grosche und Christian Sprang ungewöhnliche Todesanzeigen („Ich mach mich vom Acker“) vorstellen, beleuchtet das Stadtmuseum Paderborn die Themen der Stadtgeschichte und -zukunft.

Um 15 Uhr können Kinder ab fünf Jahren mit „Zinnober in der grauen Stadt“ die Stadt bunter machen (Anmeldung unter c.ferrespaderbornde), ab 17 Uhr folgt ein literarischer Museumsspaziergang mit der Gruppe ZeilenSprung, um 18.30 Uhr liest Dominik Gröpper aus seinem Thriller „PaderValley“. Es geht um Heinz Nixdorf, Künstliche Intelligenz und Bischof Meinwerks Bauten in der Tech-Metropole PaderValley mit Wolkenkratzern, U-Bahn und einer Club-Szene aufweist, für die DJ Cut Spencer alias Sven Niemann den Sound beisteuert.

Ab 19.45 Uhr geht es dann hoch und witzig her bei der Paderborner Kritikerschlacht 1903-1913. Paderborner Zeitungen stritten mit scharfer Klinge über Musikkultur. Die harten Urteile über ungehobeltes Publikum und musikalische Leistungen bringen uns heute zum Lachen, die hochgelobte und heute vergessene moderne Musik von damals lässt einen staunen. Antworten gibt es auch auf die Frage, welchen Stellenwert das Kulturleben hatte und wer es finanzierte. Im Stadtmuseum ist der Eintritt kostenfrei, in der Wewelsburg kostet er 5 Euro.

Am Samstag, 8. November, und Sonntag, 9. November, ist zwei Mal Sonja Szylowicki aus Hamburg zu erleben. Am Samstag bringt sie zusammen mit dem Akkordeonisten Bernd Butz um 19.30 Uhr im Rathaus die bewegende musikalisch-literarische Collage „Ich schreib für Dich und jedes Wort aus Liebe“ über die Zwillingsschwestern Helga und Ilse Aichinger. Sie wurden 1939 mit 17 Jahren auf der Flucht vor den Nazis getrennt und hielten bis 1945 nur brieflich Kontakt zwischen London und Wien. Der Eintritt beträgt 5 Euro, für Zwillinge ist er kostenfrei, ebenso mit dem AStA Kulturticket.

Am Sonntag liest Sonja Szylowicki um 15 Uhr in der Synagoge Texte der aus Paderborn geflohenen jüdischen Schriftstellerin Jenny Aloni (1917-1993): „Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein“. Inhaltlich geht es um den erwachenden Faschismus in Paderborn in den frühen 1930er Jahren und um das antisemitische Novemberpogrom von 1938 in Paderborn. Zu dieser eintrittsfreien Lesung ist eine Anmeldung unter www.paderborn.de/literaturtage erforderlich.

Aber auch Humor findet am Samstag und Sonntag seinen Programmplatz: Am Samstag um 20 Uhr fragt das Team der Kneipenlesung „War früher mehr lustig?“ Von Heinz Erhardt bis zu Blondinenwitzen wird das mit Lesung, Spaß und Diskussion bei freiem Eintritt untersucht. Am Literaturtage-Schluss entwickeln am Sonntag um 20 Uhr im Sputnik der Comedian und Autor Johannes Floehr und der Cartoonist Maxim Seehagen den „Plan C“. Der Eintritt beträgt 20 Euro.

Das ganze Programm findet sich als Web-App und als PDF unter www.paderborn.de/literaturtage. und im gedruckten Programmfaltblatt.

Stadt Paderborn

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