Entscheidung im Wettbewerb „Abdinghof Paderborn“

Büro aus Münster überzeugt mit offener Innenraumgestaltung

© Stadt Paderborn/behet bondzio lin Architekten GmbH &Co.KG mit Planergruppe GmbH OberhausenBlick auf den Haupteingang: So könnte das Gebäude zur Unterbringung der Paderborner Stadtverwaltung gemäß des Siegerentwurfs einmal aussehen.

Donnerstag, 26. April 2018 | Stadt Paderborn - Die Stadt Paderborn macht den nächsten großen Schritt zur Entwicklung eines neuen Quartiers im Herzen der Stadt: Am Donnerstag, 19. April, endete die zweite Phase des Hochbaulich-Freiraumplanerischen Wettbewerbes Abdinghof mit der Sitzung des Preisgerichts und der Benennung eines Siegerentwurfs. Den mit 45.000 Euro dotierten 1. Preis erhielt die behet bondzio lin architekten GmbH & Co.KG aus Münster mit der Planergruppe GmbH Oberhausen. Die Architekten überzeugten das Preisgericht mit einem modernen und zukunftsfähigen Entwurf, der sich auf überzeugende Weise mit den hohen städtebaulichen, freiraumplanerischen, architektonischen und funktionalen Ansprüchen des Areals und des Gebäudekomplexes auseinandersetzt.

„Es ist wichtig, dass es diesen Wettbewerb zur Entwicklung der Stadtverwaltung am Abdinghof gegeben hat“, betont Bürgermeister Michael Dreier mit Blick auf die sehr komplexe Aufgabe. „Im gemeinsamen Dialog mit internen und externen Preisrichtern wurde und wird intensiv um die bestmögliche Lösung für die Stadt Paderborn gerungen.“

Die Qualität der Entwürfe war hoch. Neben dem 1. Preis wurden ebenso ein 2. und 3. Preis sowie zwei Anerkennungen vergeben. In einer ganztägigen Sitzung wählten Vertreter der Stadt Paderborn und der Politik mit der Unterstützung von acht externen Architekten und Landschaftsplanern die prämierten Arbeiten aus. Die Preisgerichtssitzung bildete den Abschluss des bereits seit September 2017 laufenden Wettbewerbsverfahrens.

Die fast einstimmige Entscheidung für den 1. Preis zeigt deutlich, wie sehr die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft aus dem Architekturbüro behet bondzio lin architekten GmbH & Co.KG aus Münster gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Planergruppe GmbH Oberhausen überzeugen konnte. So heißt es auch im Beurteilungstext: „Die Verfasser überraschen durch eine städtebaulich ungewöhnliche und geschickte Antwort: Höhenstaffelung sowie Vor- und Rücksprünge nehmen die angrenzenden Traufhöhen auf, betonen die Eingangssituation, lösen das Bauvolumen geschickt auf und stellen eine selbstbewusste Geste zum Marienplatz dar.“ Die Arbeit des 1. Preisträgers kann neben den städtebaulichen Aspekten vor allem auch durch ihre offene Innenraumgestaltung und die flexibel nutzbaren Grundrissflächen überzeugen. „Durch die offene Innenraumgestaltung im Eingangsbereich öffnet sich dieser Entwurf ganz bewusst den Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Technische Beigeordnete Claudia Warnecke.

Der 2. Preis wurde an eine lokale Bürogemeinschaft vergeben: Matern Architekten BDA mit Haug Schmidtler Architekten aus Paderborn mit dem Landschaftsarchitekten helleckes landschaftsarchitektur aus Karlsruhe. Die einstimmige Auszeichnung des Entwurfs durch das Preisgericht als 2. Preis wird im Beurteilungstext wie folgt begründet: „Der Entwurfsverfasser entwickelt einen klar strukturierten, großmaßstäblichen und städtischen Baukörper, der den Straßenraum klärend nachzeichnet und schließt. Eine rhythmisch gegliederte Lochfassade und das Mansarddach mit seinen strukturierenden Gauben geben dem Gebäude ein ansprechendes und ortstypisches Gesicht zum angrenzenden Stadtraum.“

Der 3. Preis verdeutlicht, dass das Projekt auch im deutschlandweiten Raum auf Interesse gestoßen ist. Dieser wurde an den Architekten BOLWIN / WULF Architekten Partnerschaft mbB mit dem Landschaftsarchitekten POLA Landschaftsarchitekten, beide aus Berlin, vergeben. Der Entwurf zeigt einen in der Höhe gestaffelten Baukörper, der in der Jury vor allem durch seine Aufnahme der historischen Grenze der Immunitätsmauer und die erfolgte Teilung des Baukörpers in zwei Abschnitte an eben dieser Stelle auf besonderes Interesse gestoßen ist.

Neben den drei Preisen wurden zwei Anerkennungen vergeben für Arbeiten, die sich in bestimmten Aspekten besonders auszeichnen: Die Büros Grüttner Architekten mit dem Freiraumplaner B.S.L. Landschaftsarchitekten aus Soest
konnten genauso wie das Team Ellertmann.Piehl.Schmitz Architekten aus
Münster mit dem Landschaftsarchitekten Thomas Düllberg aus Werne in einzelnen Bereichen ihrer Entwürfe besonders überzeugen.

In einem sich nun anschließenden Verhandlungsverfahren werden die drei Preisträger aufgefordert, konkrete Angebote auch in Bezug auf Honorar und den Umgang mit Anforderungen an Kosten, Termine und Qualitäten abzugeben. Diese Angebote werden in einem Verhandlungstermin mit den Bietern diskutiert, um möglichst bis Ende Juni eine Entscheidung für einen Bestbieter und somit den zu beauftragenden Architekten und Landschaftsarchitekten zu fällen.

Bereits im September 2017 wurde der Wettbewerb im Amtsblatt der Europäischen Union bekanntgemacht und somit als Offener Wettbewerb für alle Interessierten Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten gestartet. Bis November 2017 gingen elf Arbeiten ein, die in einer ersten Preisgerichtssitzung kurz vor Weihnachten bewertet wurden. Neun Akteure wurden im Januar zur Teilnahme an der zweiten Wettbewerbsphase aufgefordert und reichten ihre Entwürfe bis März 2018 ein.

Sämtliche Arbeiten sind bis Freitag, 11. Mai, im Einwohneramt der Stadt Paderborn am Marienplatz zu sehen. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind montags von 7.30 bis 16 Uhr, dienstags und mittwochs von 7.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr und freitags von 7.30 bis 12 Uhr. An Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen.

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing