Rathaussanierung beginnt am Dienstag

Nach Einrüstung erfolgen Dach- und Fassadenarbeiten

© Stadt PaderbornVon der Ferne sieht es noch gut aus, aus der Nähe werden die Schäden dann deutlich. Ab kommenden Dienstag wird das Paderborner Rathaus eingerüstet, um Dach und Fassaden zu sanieren.

Freitag, 18. Mai 2018 | Stadt Paderborn - Das Rathaus erhält von außen eine Rundum-Erneuerung: Am Dienstag, 22. Mai, starten die Sanierungsarbeiten rund um Dach und Fassade. Dafür wird das Rathaus vierseitig eingerüstet. Wichtig: Trotz der Arbeiten sind sämtliche Räume wie gewohnt zugänglich - Veranstaltungen wird es dort also weiterhin geben.

„An den Fassadenflächen des historischen Rathauses und hier besonders am Westgiebel haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt größere Risse im Putz gezeigt“, sagt Helga Voß vom Gebäudemanagement der Stadt Paderborn (GMP). „Um die Schadensgröße zu beurteilen, wurden im Sommer 2017 sowohl die Fassaden als auch die Dachflächen allseitig mithilfe eines Drohnenflugs fotografiert.“ Die gelieferten Fotoaufnahmen dokumentierten schließlich ein wesentlich größeres Schadensbild, als es zuvor aus der Fußgängerperspektive ersichtlich war. „Besonders im Bereich der Schmuck- und Ornamentbauteile drohen größere Stein- beziehungsweise Putzstellen abzuplatzen und zu einem Sicherheitsrisiko zu werden“, sagt Helga Voß. In der Folge stellte die Politik zur notwendigen Bestandsermittlung und Schadensbeseitigung im November vergangenen Jahres außerplanmäßige Mittel bereit. Das GMP nutzte die darauffolgende Zeit für eine detaillierte Sanierungsplanung und Abstimmung der fachlichen Arbeiten mit allen Beteiligten.

Ursache für die Schäden ist der im Jahr 1947 verbaute stählerne Dachstuhl des Rathauses, der beim Wiederaufbau nach der Zerstörung der alten Holzkonstruktion errichtet wurde. „Diese Stahlelemente reagieren mit einer größeren Längenänderung bei Temperaturschwankungen als Holzbinder“, erklärt Helga Voß. Aufgrund der sommerlichen Erwärmung der Stahlkonstruktion dehnt sich diese so weit aus, dass sie einen erheblichen Druck auf die Giebelflächen überträgt, was wiederum zu Rissen im Mauerwerk und Putz führt.

Daher müssen im ersten Schritt der Sanierung die Temperaturschwankungen im Dachraum deutlich minimiert werden. Dies erfolgt dadurch, dass im Dach eine Dämmung als Zwischensparrendämmung eingebaut und in diesem Zusammenhang auch die erforderliche Erneuerung der Dachhaut vorgenommen wird. Das Rathaus wird dann eine neue Deckung aus anthrazitfarbigen Falzziegeln erhalten. Diese harmoniert farblich mit den grau gefassten Werksteingliedern und soll an die Farbigkeit der historischen Schiefereindeckung erinnern.

Im zweiten Schritt werden die Mauerwerks- und Putzrisse bearbeitet. Da bei einer weiteren Untersuchung festgestellt wurde, dass etwa 70 Prozent der Putzflächen hohl liegen, müssen diese nach der Sanierung der Risse großflächig erneuert werden. Für diese Putz- und Malerarbeiten sind höhere Außentemperaturen zwingend notwendig, das heißt, diese Arbeiten sollten daher in den Sommermonaten abgeschlossen sein.

Bei den Planungen wurde auch das Libori-Fest berücksichtigt: Rund um Libori werden die Bauarbeiten am Dach und an den Fassaden etwa drei Wochen ruhen.

Wenn alles nach Plan verläuft, werden die Arbeiten voraussichtlich im November dieses Jahres beendet sein.

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing