Pressemitteilungen
Wenn Sie eine Auswahl an Pressemitteilungen zu unseren spannenden Projekten im Bereich Arbeitsmarktintegration suchen, sind Sie hier genau richtig!
Gelungene Integration in den Arbeitsmarkt
Gelungene Integration in den Arbeitsmarkt
Bilanzveranstaltung zum Projekt „Einwanderung gestalten“ mit Staatssekretärin Serap Güler
Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, war am Donnerstag, 12. Dezember, zu Gast im Paderborner Rathaus. Anlass war die Bilanzveranstaltung zum Projekt „Einwanderung gestalten NRW“, für das die Stadt Paderborn als eine von 13 Modellkommunen von März 2018 bis Dezember 2019 eine Förderung durch das Ministerium erhielt. Sie wurde erfolgreich im Bereich der Arbeitsmarktintegration eingesetzt. Mit verschiedenen Projekten unterstützt die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn Geflüchtete auch weiterhin auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt.
Ziel des Modellprogramms „Einwanderung gestalten“ war es, die ämterübergreifende Zusammenarbeit zur Integration zugewanderter Menschen in den Kommunen zu fördern. „Im Mittelpunkt steht der eingewanderte Mensch mit seinen Potenzialen und individuellen Bedarfen“, betonte Staatssekretärin Güler, die sich im Rahmen der Veranstaltung bei allen Projektbeteiligten in Paderborn bedankte. „Ihr Engagement hat uns sehr überzeugt”, so Güler. Auch in Zukunft sollen die Kommunen Unterstützung bei der Integrationsarbeit erfahren: Hierzu habe die Landesregierung ein kommunales Integrationsmanagement entwickelt, das im Juli nächsten Jahres anlaufen soll.
Für Paderborn sei die Förderung durch das Land NRW eine Chance für den Einstieg in das Thema Arbeitsmarktintegration gewesen, zog auch Bürgermeister Michael Dreier ein positives Fazit. „Wir haben viel gemeinsam erreicht, viel ist aber auch noch zu tun. Integration ist für uns alle eine wichtige Zukunftsaufgabe“, so Dreier. Die Stadt Paderborn werde ihre Projekte auch nach Auslauf der Landesförderung weiterführen, sagte Verena Kopp, Leiterin der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten.
Mit ihrem Einsatz im Bereich der Arbeitsmarktintegration möchte die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger in die Arbeit begleiten, aber auch die Unternehmen unterstützen, die ihnen die Chance geben, sich zu beweisen. Sie versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen den Geflüchteten, den Arbeitsverwaltungsbehörden, den Unternehmen und den Engagierten.
Zwei Schwerpunkte liegen in den Projekten „Startzeit“ und „Wegbereiter“, die Projektleiterin Anja Dick von der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten im Rahmen der Veranstaltung vorstellte. Das Projekt „Startzeit“ habe Geflüchtete im Fokus, die Unterstützung bei der Bewerbung, der Stellensuche und der Vermittlung zwischen Geflüchteten und potenziellem Arbeitgeber benötigen. Das Projekt „Wegbereiter“ sei hingegen auf Unternehmen ausgerichtet, die Geflüchtete in Ausbildung beschäftigen. Individuelle Hilfe durch haupt- und ehrenamtliche Unterstützer werde dabei gemeinsam mit dem Unternehmen entwickelt.
Welchen Erfolg die Projekte bisher zeigen, machten einige der beteiligten Unternehmen und Berufspaten während der Bilanzveranstaltung anhand von Praxisbeispielen deutlich. Als projektübergreifende Erfolge nannte Anja Dick die Netzwerkarbeit mit den haupt- und ehrenamtlichen Akteuren, die Einzelfallhilfe durch Patenschaften und den stetigen Austausch mit anderen Kommunen sowie mit Arbeitgebern, Ehrenamtlichen und Auszubildenden.
Einwanderung gestalten
"Einwanderung gestalten"
Von März 2018 bis Dezember 2019 erhielt die Stadt Paderborn als Modellkommune eine Förderung im Rahmen des Projektes „Einwanderung gestalten“ durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. Erfolgreich tätig ist diese im Bereich der Arbeitsmarktintegration. Aber wieso ist das so wichtig?
Auf der einen Seite herrscht deutschlandweit ein immenser Facharbeitermangel, andererseits gilt es, die motivierten Zugewanderten der Flüchtlingswelle 2015/2016, mit teilweise mehrjähriger Berufserfahrung, in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese 2 Perspektiven gilt es strategisch, konzeptionell und in der Praxis zusammenzubringen. Viele der neuen Mitbürger haben Sprach- und Integrationskurse sowie berufliche Einstiegsqualifikationsmaßnahmen (EQ) und Praktika absolviert, sind mittlerweile in Deutschland angekommen und auf der Suche nach einer Ausbildung oder einer festen Arbeitsstelle. Sie bringen das Potenzial für unsere fehlenden Facharbeiter mit, welches es zu nutzen gilt.
Mit ihrem Einsatz im Bereich der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter möchte die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn die neuen Mitbürger in Arbeit begleiten, aber auch die Unternehmen unterstützen, die ihnen die Chance geben, sich zu beweisen. Aufgrund dessen wurde die Abteilung Arbeitsmarktintegration mit 2 Stellen und sich daraus ergebenen Schwerpunktprojekten aufgestockt.
Das Projekt „Startzeit“ hat Geflüchtete im Fokus, die Unterstützung bei der Bewerbung, der Stellensuche und der Vermittlung zwischen Geflüchteten und potenziellem Arbeitgeber benötigen.
Dieses findet in Form einer offenen Sprechstunde im Jugendkulturzentrum MultiCult immer montags von 16.00-20.00 Uhr statt. Gemeinsam werden Perspektiven für die Berufswahl mit den geflüchteten Projektteilnehmern entwickelt, nach geeigneten Stellenangeboten recherchiert und passende Bewerbungen und Lebensläufe verfasst. Auch eine Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche wird angeboten. Darüber hinaus wird über notwendige Behördengänge sowie über Arbeitnehmerrechte und -pflichten im Arbeitsverhältnis aufgeklärt.
Projekt 2 „der Wegbereiter“ ist auf Unternehmen ausgerichtet, die Geflüchtete in Ausbildung beschäftigen. Individuelle und maßgeschneiderte Hilfe durch haupt- und ehrenamtliche Unterstützer wird gemeinsam mit dem Unternehmen entwickelt. Die Organisation, Planung und Durchführung wird durch das Projekt getätigt, sodass eine Einzelförderung des Auszubildenden mit Fluchterfahrung erfolgen kann. Das hilft dem Betrieb und dem Auszubildenden gleichermaßen.
Ein großes Augenmerk liegt hier bspw. auf der sprachlichen und mathematischen Zusatzförderung. Die Hilfen werden stets mit den Kooperationspartnern der IHK, SBH und dem Integration Point abgestimmt. Es ist besonders wichtig, hier keine Doppelstrukturen aufzubauen, so Sozialdezernent Wolfgang Walter, in dessen Dezernat die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten als Stabstelle ansässig ist.
Fachvokabular der jeweiligen Ausbildungsrichtung wird in allgemeinen Sprachkursen nicht gelehrt. Hier besteht bei den Geflüchteten innerhalb der Ausbildung oft Nachschulungsbedarf. Um hier zu unterstützen, erhalten Geflüchtete mit guter Bleibeperspektive ausbildungsbegleitende Hilfen (abH). Sollte diese aufgrund der ausländerrechtlichen Situation nicht durch das Jobcenter erfolgen können, setzt das Projekt „Wegbereiter“ ein, um einen Ausbildungsabbruch aufgrund fehlender Sprachkenntnisse zu vermeiden.
Durchgeführt wird die individuelle Hilfe im Rahmen von drei Patenschaftsmodellen: hauptamtliche Paten, ehrenamtliche Paten und „Hilfe zur Selbsthilfe“ für die Unternehmen, die einen „Unternehmenskümmerer“ bereitstellen möchten, der die Strukturen und Belegschaft der Unternehmen kennt. „Alle im Arbeitsmarktintegrationsbereich oder in der Flüchtlingshilfe tätigen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Unterstützer sind herzlich eingeladen, an den Community-Netzwerktreffen teilzunehmen, um sich auszutauschen und zu beraten. Denn soviel steht fest: Es verändert sich stets viel in diesem Bereich und gemeinsam lassen sich Lösungen einfacher finden als im Alleingang. So sind wir auch bei den bereits bestehenden Tandemprojekten zwischen Haupt- und Ehrenamt auf der Erfolgsspur Richtung Integration.“ erklärt Verena Kopp, Leitung der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten.
Die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn versteht sich als Bindeglied zwischen dem Ehrenamt und dem Hauptamt.
Da generell im Bereich der Arbeitsmarktintegration bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen Angeboten und Zuständigkeiten vorherrscht, sind sowohl die Geflüchteten als auch das Ehrenamt oftmals überfordert. Um die Komplexität zu reduzieren und Transparenz zu schaffen, bietet die Koordinierungsstelle im Rahmen des Förderprogramms verschiedene Arbeitskreise zwischen Haupt- und Ehrenamt als auch eine Internetplattform an, die alle Angebote der Kooperationspartner zusammenfasst sowie Ansprechpartner und Öffnungszeiten nennt. Zudem informiert sie über Neuigkeiten im Bereich der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter.
Zu betonen ist an dieser Stelle noch einmal deutlich, dass sich beide Projekte an Geflüchtete und Unternehmen des Stadtgebietes Paderborn richten und in enger Abstimmung mit den bereits bestehenden Angeboten (bspw. Integration Point, Jobcenter, Integrationslotsen) durchgeführt werden. Daher vermittelt und verweist die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten zusätzlich zu entsprechenden Ansprechpartnern, insofern bereits eine Zuständigkeit durch ein Projekt besteht.
Haben wir ihr Interesse an dem Projekt geweckt? Sie möchten sich als Betrieb oder Ehrenamtlicher an dem Projekt beteiligen? Sie oder eine Ihnen bekannte geflüchtete Person benötigt im Bereich der Arbeitsmarktintegration Unterstützung? „Dann sind Sie bei mir genau richtig“ erklärt Anja Dick, die Projektleitung.