Tatort Paderborn 2025 »Der Fluss bin ich«

Eine ko-kreative Ausstellung von Daniela Brasil und Schüler*innen der Friedrich-Spee-Gesamtschule

Wenn die Pader regnet, tauche in die Wolken ein

Welche Rolle spielt die Pader für die eigene Zugehörigkeit? Was haben das Element Wasser und die Natur mit all ihren Tieren und Pflanzen mit dem eigenen ökologischen Selbstbild zu tun?


Die Künstlerin Daniela Brasil hat in einem ko-kreativen Prozess mit Schüler:innen der Friedrich-Spee-Gesamtschule einen Begegnungsraum im Kunstmuseum im Marstall eingerichtet, um diesen Fragen nachzugehen. Das große Weidennest lädt ein, sich Zeit zu nehmen und einer Klangkomposition aus Feldaufnahmen der Pader und Wassergeschichten der Schüler:innen zuzuhören. Sie bietet einen Raum zur Reflektion über die mehr-als-menschliche Verwandtschaft. Die Weiden wurden zum Teil an der Pader geerntet und in alter Tradition geflochten. Nach Ausstellungsende werden die Weiden wieder der Paderlandschaft zurückgegeben. Sowohl durch die Kooperation mit den Schüler:innen als auch die Partizipation der Besuchenden wird der Begegnungsraum während der Ausstellung an Objekten wachsen. Dazu hat Daniela Brasil unter anderem den Begleiter Übungen einer Flussfreundschaft für den Spaziergang entlang der Pader entwickelt. Von
den Paderquellen in der Innenstadt bis zur Flussmündung in Schloß Neuhaus schlägt er zur bewussten Wahrnehmung der Flusslandschaft einen neuen Zugang vor, bei dem die erlebten Begegnungen reflektiert werden.

In Brasils Installationen, Aktionen und Performances geht es häufig um das eigene Verhältnis zur Natur und die Interaktion zwischen Menschen und Nicht-Menschlichem. Im Rahmen der Ausstellung Der Fluss bin ich liegt ihr Fokus auf der Pader und dem Verhältnis zwischen Menschen und Wasser.


Tatort Paderborn

Seit 2007 zeigt die Reihe »Tatort Paderborn« ortsspezifische Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. Ihre thematischen Schwerpunkte reflektieren jeweils unterschiedliche Aspekte des öffentlichen Raums der Paderstadt. 

Die erste Ausgabe kuratierte Ingrid Raschke-Stuwe 2007 unter dem Titel »Irdische Macht und Himmlische Mächte». Die Ausstellung untersuchte das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Macht und wie es sich im öffentlichen Raum der Domstadt ablesen lässt. 2014 kuratierte Florian Matzner den zweiten Tatort Paderborn und nahm das »Phänomen Fußgängerzone« anhand des konkreten lokalen Beispiels in den Blick. 

In der dritten Ausstellung der Reihe arbeiten Marijke Lukowicz als künstlerische Leitung und Sophia Trollmann als Ko-Kuratorin im Sommer 2025 mit dem in Europa einmaligen innerstädtischen Quellgebiet und dem öffentlichen Raum entlang des Flusslaufes.