Matinee am Sonntag mit Dr. Gerald Munier
Veranstaltungsinformationen
Der Begriff „Imperialismus“ wird in der Linken immer noch angewandt, besonders um die Ambitionen der USA & NATO rund um den Globus zu charakterisieren. Solche Begriffe erfahren aber im Laufe der Zeit einen Bedeutungswandel. Zu fragen ist, ob es „Imperialismus“ überhaupt noch gibt – die bürgerliche Geschichtswissenschaft verneint dies. Ferner gilt es, daran zu erinnern, was die zentralen Bestandteile des Imperialismus waren, als dieses Schlagwort in den Theoriedebatten marxistischer Vordenker populär wurde. Historische Ereignisse wie das Ende des europäischen Kolonialismus in den 1970er Jahren, ohne dass sich dadurch die Ausbeutung des „Globalen Südens“ vermindert hätte, verweisen darauf, dass der Zusammenhang von Kapitalismus und Imperialismus heute einer theoretischen Auffrischung bedarf. Wie verhält es sich etwa mit der „pax americana“ und dem Anspruch der USA, eine unipolare Weltordnung zu errichten und deren militärischer Garant zu sein? - Seit dem Ukraine-Krieg hat der Imperialismusbegriff eine Konjunktur erlebt: Reichlich Stoff zur Diskussion...
Dr. Gerald Munier (Jg. 1951) war langjähriger Redakteur der Fachzeitschrift „Alternative Kommunalpolitik“ und Lehrbeauftragter der Universität Bielefeld für Geschichtsdidaktik.
Eintritt
frei