Pionierinnen der Malerei - Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Georgia O`Keeffe

Veranstaltungsinformationen

Ihren Ruhm konnte Paula Modersohn-Becker (1876-1907) nicht mehr erleben, als sie im Alter von 31 Jahren, wenige Tage nach der Geburt ihres einzigen Kindes, starb.

Erst nach und nach kam es zur Würdigung ihrer ausdrucksstarken Malerei, mit der sie den künstlerischen Zielen des beginnenden 20. Jahrhunderts weit voraus war. Heute zählt sie zu den anerkannten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte. Wie besessen war die Künstlerin auf der Suche nach einer neuen Formensprache in ihren Bildern. Hierfür zog es sie immer wieder nach Paris, wo sie von der französischen Avantgarde fasziniert war. Als sie dort in eine tiefe Lebenskrise stürzt, entstehen ihre berühmten richtungsweisenden Bilder. Es sind vor allem Porträts, Kinderbildnisse und immer wieder Selbstporträts, die von einer radikalen Vereinfachung geprägt sind.

Auch Gabriele Münter (1877-1962) gilt als Pionierin der frühen Moderne. Im bayrischen Murnau veränderte sie ihre Malerei radikal: weg vom impressionistischen Malstil und hin zur einer expressiven Malerei. Der Künstlerin ging es nicht mehr um die Darstellung eines objektiven Natureindrucks, wenn sie beispielsweise die Alpenkulisse, das Murnauer Moos oder Ansichten des Ortes malte. Vielmehr entstanden Bilder, in denen sie das Gesehene mittels ihrer inneren Empfindungen wiedergab, mit vereinfachten Formen und leuchtenden farbigen Flächen. Gemeinsam mit Künstlerkollegen trieb Gabriele Münter diese neue Kunstrichtung voran und wurde zur Mitbegründerin der Gruppe Blauer Reiter. 
Lange Zeit wurde ihr künstlerisches Schaffen als instinktive bildnerische Äußerung verstanden. Hinzu kommt, dass Münters Kunst stets im Schatten ihres Lebensgefährten Wassily Kandinskys Person und Werk stand. 

Ganz anders erging es Georgia O’Keeffe (1887-1986) im fernen Amerika. Bereits als junge Frau erreichte sie mit ihrem malerischen Werk eine herausragende Stellung in der amerikanischen Kunstszene. Ihre große Popularität lässt sich aber auch auf ihre außergewöhnliche Persönlichkeit zurückführen. Eigenwillig richtete sie sich ihr Leben in der Wüste von New Mexico ein. Ihre Bilder - übergroße Blumen und Landschaften aus dem Südwesten Amerikas - sind gegenständlich gemalt, von expressiver Farbkraft und verschlüsselter Sinnlichkeit.  Zu ihren künstlerischen Stärken gehörte, die Verdichtung des Raums oder einen Gegenstand mittels der extremen Nahaufnahmen bis ins kleinste Detail darzustellen, wie dies beispielsweise bei den Mohnblumen von 1927 der Fall ist.

Die Referentin Mechtild Beike berichtet unterhaltsam und mit zahlreichen Bildern.

Eintritt

15,00 Euro