Sicherheitstrupp
Standarisierte Vorgehensweise für den Sicherheitstrupp.
Um den Atemschutzeinsatz für die eingesetzten Kollegen der hauptberuflichen und freiwilligen Kräfte sicherer zu machen, wurde eine einheitliche Vorgehensweise im Rahmen der Atemschutzausbildung erarbeitet und zusätzliche Ausrüstung beschafft.
Diese Vorgehensweise soll die Ordnung des Raumes durch Bereitstellungsräume mittels bekannter Folienablagen verbessern, wodurch auch die Kenntlichmachung des Sicherheitstrupps erreicht wird.
Durch das Einrichten der Ablage „Sicherheitstrupp“ werden die für den Einsatz eines Sicherheitstrupps notwendigen Einsatzmittel zeitnah vorbereit, ebenso wird die Zeitspanne zwischen Notfallmeldung und Vorgehen des Sicherheitstrupps zur Rettung minimiert.
Erstmals wird auch bei Abriss der 2m-Funkverbindung eine einheitliche Vorgehensweise empfohlen, sowie Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, welche - auch bei größeren Objekten ohne Gebäudefunkanlage - eine Funkverbindung zu den vorgehenden Trupps sicherstellt.
Der nach Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 7 „Atemschutz“ geforderte Sicherheitstrupp stellt eine Mindestanforderung für jeden Angriffsweg dar. Je nach Notfallsituation und Rettungsmaßnahmen sind gegebenenfalls weitere Atemschutzgeräteträger und weitere Hilfsmittel (z.B. Schleifkorb) dem Sicherheitstrupp zu unterstellen.
Vorrangige Aufgabe dieses Sicherheitstrupps ist es, bei einem Atemschutznotfall den Kollegen aufzufinden, sich einen Überblick der Lage hinsichtlich des gesundheitlichen Zustandes des verunfallten Atemschutzgeräteträgers sowie dessen Schutzausrüstung zu verschaffen, Sicherstellen der Atemluftversorgung während der Rettungsmaßnahmen und nach Absprache mit dem Einsatzleiter die Entscheidung der Rettungsvariante.
Eine schnellstmögliche Rettung von bewusstlosen Atemschutzgeräteträgern kann durch diesen Trupp - ebenso mit den Hilfsmitteln - erfolgen.
Nach erfolgter Rettung aus dem Gefahrenbereich ist der verunfallte Atemschutzgeräteträger auf der Verletztenablage, durch die blaue Folie gekennzeichnet, als Bereitstellungsraum für Rettungsmittel und Personal, abzulegen und notärztlich zu versorgen. Die Schutzausrüstung des verunfallten Atemschutzgeräteträgers ist sicherzustellen und der Zustand zu dokumentieren.
Einsatzaufgaben für den Sicherheitstrupp
Nach FwDV 3 „Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz“ wird der Wassertrupp nach Erfüllung seiner Aufgaben „Sicherheitstrupp“.
Die Atemschutzausrüstung richtet sich nach dem vorgehenden Trupp, die persönliche Schutzausrüstung ist ordnungsgemäß anzulegen. Anschließend richtet er die Ablage „Sicherheitstrupp“ ein und meldet sich bei der Atemschutzüberwachung als Sicherheitstrupp.
Dieser Sicherheitstrupp steht danach nur noch für folgende Aufgaben bereit:
- Menschenrettung (wenn erforderlich!)
- Rettung von in Not geratenen Atemschutzgeräteträgern
- Sicherstellen der Funkverbindung zu den vorgehenden Atemschutztrupps
Die Ablage als Bereitstellungsraum des Sicherheitstrupps wird durch die eingesetzten Einsatzkräfte im Bereich des Verteilers außerhalb des Gefahrenbereichs eingerichtet.
Die Ablage ist durch die rote Folie zu kennzeichnen und wird mit folgenden Einsatzmitteln eingerichtet
- Rettungspack „Paderborn“ oder RIT-Bag
- Schweden-Force
- Funkantennenführungsleine
- Wärmebildkamera
- Feuerwehraxt
- AlphaSCOUT „Repeater“
- Separate C-Angriffsleitung , wie der vorgehende Trupp
Zusatzausrüstung Sicherheitstrupp
Rettungspack „ Paderborn“
Dient der Sicherstellung der Atemluftversorgung, sowie als Hilfsmittel für die Rettung von in Not geratenen Atemschutzgeräteträgern.
Verlastet sind diese Rettungspack jeweils 2 mal auf beiden LF24 der hauptamtlichen Kräfte im G3, 2 mal auf dem Abrollbehälter Atemschutz und 2 mal auf dem Reserve LF im G3.
Bestehend aus:
- Modifiziertes Rettungstuch
- BD96 miniSL Pressluftatmer mit 6l/300 bar Compositeflasche
- AUER RespiHOOD
- Bandschlinge 2m
- Mitteldruckleitung Verlängerung 2m
Die neubeschafften RIT-Bag sind in der Ausstattung gleich dem Modell Paderborn, verfügen aber über ein Flaschenhaltesystem zum Schutz des Druckbehälters.
Die AUER RespiHOOD Haube ist in der Handhabung ähnlich der bekannten Brandfluchthaube, gilt allerdings umluftunabhängig, da die Atemluftversorgung mit einem Flow von 50 l/min über den Mitteldruckanschluss des mitgeführten Pressluftatmers (siehe Foto) erfolgt.
Eingesetzt wird diese Haube bei defektem Atemanschluss oder Lungenautomat sowie abgenommenem Atemanschluss durch den Atemschutzträger.
Funkantennenführungsleine „Funk-RFL-A 200“
Einsatzbereich:
- Sicherstellen Funkverbindung 2m
- Rückwegsicherung
- Hauptführungsleine im Verästelungssystem
Standardmäßig wird diese F-RFL vom Sicherheitstrupp auf der Ablage „Sicherheitstrupp“ abgelegt.
Bei Einsätzen in Objekten, in denen eine schlechte Funkverbindung bekannt ist, kann die Leine auch sofort vom vorgehenden Angriffstrupp zur Sicherung der Funkverbindung sowie des Rückwegs mitgenommen werden.
In der Leine wurde auf voller Länge ein Antennenkabel eingewebt. Außerhalb des Gefahrenbereichs am Anschlagpunkt des Karabiners befindet sich ein Adapter SMCauf BNC für den Anschluss eines 2m Funkgerätes.
Am Ende der Leine befindet sich die mitgeführte 2m-Antenne. Im Nahbereich bis 20m um diese Antenne können Funksprüche zum Funkgerät außerhalb des Gefahrenbereiches übermittelt werden.
Zur Sicherung des Rückweges sind Knotenfolgen im Abstand von ~2m eingeflochten, 3 Knoten zeigen in Richtung Einsatzstelle, 1 Knoten in Richtung Ausgang.
Diese Kennzeichnung ist besonders bei Suchverfahren nach dem Verästelungssystem als Hauptführungsleine von Bedeutung.