Graffitikunst in Paderborn

Graffiti-Touren, Urban Art und große Fassadenmalereien werden in Deutschland eher mit den Metropolen Berlin, Köln oder Düsseldorf in Verbindung gebracht. Allerdings blickt auch die kleine Großstadt Paderborn mittlerweile auf eine besondere Erfolgsgeschichte zurück.

Bereits 2012 wurde eine Mauer im zentral gelegenen Paderquellgebiet für die Gestaltung mit Graffitikunst freigegeben. Andere legale Wandgestaltungen, beispielsweise in Unterführungen, enststanden mit Hilfe öffentlicher Mittel.

© Tourist Information PaderbornGraffitimauer im Paderquellgebiet

Graffitimauer Busdorfgalerie

Einmalig in Deutschland ist wahrscheinlich die Busdorfgalerie: Eine über hundert Meter lange Klostermauer, die 2018 von den Barmherzigen Schwestern des hl. Vincenz von Paul für Graffitikunst zur Verfügung gestellt wurde.

© Tourist Information PaderbornGraffitimauer Busdorfgalerie

Herzgraffiti

Das Paderborner Herzgraffiti im 2019 neugestalteten mittleren Paderquellgebiet ist das bekannteste Graffiti der Stadt. Es zeigt die Pader als Lebensquell Paderborns, die im Herzen der Stadt entspringt, und gehört mittlerweile zu den meist fotografierten Motiven in Paderborn. In Form von Postkarten, Schlüsselanhängern und Kaffeetassen wurde das Herzgraffiti auch als Mitbringsel von der Pader ein großer Erfolg.

© Tourist Information PaderbornHerzgraffiti Paderborn

Graffitistern

2019 musste die Graffitimauer im Paderquellgebiet wegen eines Schulneubaus bis auf einen kleinen Rest abgerissen werden. Dafür gibt es seit 2021 den Graffitistern in den Paderwiesen. Die drei sternförmig angeordneten Wände werden seitdem regelmäßig mit neuen Kunstwerken besprüht, die Graffitikünstler hier in Absprache mit der Stadt entstehen lassen können.

© Tourist Information PaderbornGraffitistern

Secret City Fassadenfestivals

Mit den „Secret City Fassadenfestivals“, die seit 2021 jedes Jahr im August stattfinden, wird die Graffiti-Erfolgsgeschichte in Paderborn fortgesetzt. Nicht Auftragsarbeit wird hier gefordert, sondern freie Kunst ist gefragt. So haben bekannte Graffitikünstler aus dem In- und Ausland mittlerweile zahlreiche Fassaden und Wände mit ihren künstlerischen Kreationen geschmückt.

Auch „Paderborn 3021“, das flächenmäßig größte Graffiti in der Innenstadt nahe dem Hauptbahnhof, ist im Rahmen eines Fassadenfestivals entstanden. Auf der benachbarten Florianwiese gibt es eine Reihe weiterer Graffitis zu bestaunen.

© Medienagentur PaderbornGraffiti "Paderborn 3021"

Graffiti-Führungen

Graffitis sind in Paderborn sogar Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen: Seit 2016 schon nimmt das Projekt INGRID (Öffnet in einem neuen Tab) der Deutschen Forschungsgesellschaft an der Uni Paderborn Graffitis aus einer wissenschaftlichen Perspektive in den Blick.
Sven Niemann, einer der Graffiti-Forscher, bringt auf Initiative der Tourist Information seit 2018 die Graffitis in der Paderborner Innenstadt dem interessierten Publikum im Rahmen von zwei unterschiedlichen Stadtrundgängen näher.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, „Paderborn und seine Graffitis“ bei einer öffentlichen Führung zu erkunden.

© Tourist Information PaderbornSven Niemann vor einem Graffiti

Digitale Graffititour

Gemeinsam mit Sven Niemann entwickelte die Tourist Information Paderborn im Jahr 2020 auf Basis der App „Actionbound“ eine digitale Graffititour. Sie belegte im Jahr daraquf den zweiten Platz beim ADAC-Tourismuspreis NRW. Entsprechend groß war das mediale Echo, was sich in überregionalen Beiträgen beispielsweise im Monopol-Magazin (Öffnet in einem neuen Tab), bei West Art oder im Kulturkenner (Öffnet in einem neuen Tab)äußerte.

© Andreas BuckVerleihung des ADAC Tourismuspreises 2021 in der DASA

Bei der digitalen Graffititour wird an insgesamt vierzehn Stationen in der Innenstadt das gesamte Spektrum der Graffitikultur vorgestellt: die Technik, die Akteure, die rechtlichen Konsequenzen und die Entstehungsgeschichte bis zum Weg in die Galerien. Neben erläuternden Texten und Fotos gibt es Videos, in denen die Entstehung eines Graffitis gezeigt wird und die Akteure selbst zu Wort kommen. In weiteren Filmsequenzen erläutert die Oberin des Vinzentinerinnenklosters, warum sie die etwa 70 Meter lange Klostermauer mit Graffitis verschönern ließ, und ein Polizist klärt über die rechtlichen Konsequenzen auf. Die Tour endet beim Graffitistern an den Paderwiesen, bei dem es regelmäßig wechselnde Graffitis zu entdecken gibt.

© Tourist Information PaderbornDigitale Graffititour per Actionbound-App

Kuck mal - Graffitis zum Herunterladen!

Einen Stadtplan mit den prägnantesten Graffitis im Stadtzentrum finden Sie hier zum Herunterladen. Klicken Sie einfach auf das Bild!

© Tourist Information PaderbornFaltplan "Kuck mal Graffitis!"