Feuer in Entsorgungsbetrieb Halberstädter Straße
Großbrand auf dem Betriebsgelände eines Entsorgungsunternehmens
Update zum Brandeinsatz!
Beim gestrigen Einsatz war eine schwarze Rauchwolke weithin über Paderborn sichtbar. Deswegen wurden zahlreiche Messungen im Stadtgebiet über die gesamte Einsatzdauer durchgeführt.
Die Messungen wurden von der Sondereinsatzgruppe Messen der Feuerwehr Paderborn, einem ABC-Erkunderfahrzeug der Feuerwehr Delbrück und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) durchgeführt.
Da die Rauchwolke durch den starken Wind in nord-östliche Richtung getrieben wurde, fanden umfangreiche Messungen entlang der Ausbreitungsrichtung statt.
Besonders im Bereiche Warburger Straße/Universität und in einem Senkenbereich in Dahl waren stärkere Geruchsbelästigungen zu verzeichnen. Ansonsten lagen an keinen Messpunkten Überschreitungen der Richtwerte vor.
Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.
Trotzdem ist es wichtig, Warnungen und Durchsagen der Feuerwehr zu beachten.
Am gestrigen Montag wurde die Feuerwehr Paderborn um 18:51 Uhr zu einem Brand auf dem Gelände eines Entsorgungsbetriebes an der Halberstaedter Straße im Industriegebiet Mönkeloh gerufen. Hier ist es im Bereich einer offenen Remise zur Zwischenlagerung von diversen Abfällen aus noch ungeklärten Gründen zu einem Brand gekommen.
Kurz vor 19.00 Uhr erreichten die Feuerwehr Paderborn mehrere Anrufer, die den Brand meldeten. Fast zeitgleich detektierte auch die automatische Brandmeldeanlage des Betriebes den Brand und alarmierte unverzüglich und automatisch die ersten Einsatzkräfte. Kurz danach war die Einsatzstelle schon anhand der dichten schwarzen Rauchentwicklung aus der Ferne auszumachen.
Die starke Rauchentwicklung erschwerte vor Ort zunächst das Vorgehen der ersten Einsatzkräfte. Schnell wurde klar, dass sich das Feuer mit hoher Geschwindigkeit ausgebreitet haben muss. Als die Paderborner Feuerwehr mit den ersten Einheiten am Einsatzort eintraf, stand unter der 1.600 Quadratmeter großen Remise bereits der komplette Müll, rund 3.000 Kubikmeter Mischmüll, Pappe und Papier, Restmüll und Kunststoffabfälle, in hellen Flammen.
Durch den massiven Einsatz von Löschwasser von mehreren Seiten aus und dem Vorgehen unter Atemschutz gelang es schnell den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Zwischenzeitlich konnten bis zu 5.500 Liter Löschwasser auf das Feuer gegeben werden. Das zurückfließende Löschwasser konnte zuverlässig seit Beginn der Löscharbeiten mit einer geeigneten und extra dafür vorgesehenen Löschwasserrückhalte-Einrichtung aufgefangen werden. Somit konnte eine weitere Ausbreitung durch kontaminiertes Löschwasser über das Abwassersystem frühzeitig verhindert werden.
Paderborner Einsatzkräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) unterstützten die Feuerwehr mit einem Radlader zum auseinanderziehen der brennenden Müllberge und leuchteten zudem im späteren Verlauf die Einsatzstelle aus.
Da die Rauchwolke durch den recht starken Wind in nord-östliche Richtung getrieben wurde, führte die Feuerwehr Paderborn zusammen mit der Feuerwehr Delbrück umfangreiche Messungen entlang der Ausbreitungsrichtung durch. Ergänzt wurden die Messungen der Feuerwehr um eigene Messungen und Wischproben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV).
Während der Löschmaßnahmen meldeten sich mehrere umliegende Betriebe, die einen Raucheintrag in ihre Betriebsstätten zu verzeichnen hatten. Einige Mitarbeiter hatte man daher schon nach Hause entlassen und die Produktion in Teilen eingestellt.
Glücklicherweise blieb es bei einem Sachschaden. Personen kamen durch den Brand nicht zu Schaden.
Die verwaisten Feuerwachen Nord und Süd wurden währenddessen durch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr (Löschzüge Marienloh bzw. Schloß Neuhaus) besetzt. Diese kamen auch tatsächlich zum Einsatz, als eine weitere automatische Brandmeldeanlage um 20:25 Uhr zu einem parallelen Einsatz im Stadtteil Schloß Neuhaus alarmierte. Hier stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Auslösung auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist.
Insgesamt waren 110 Einsatzkräfte im Einsatz. Die Einsatzkräfte der ersten Stunde vor Ort wurden gegen 01:00 Uhr abgelöst. Derzeit laufen die Nachlöscharbeiten, die sich noch vermutlich bis in die späten Morgenstunden hinziehen werden.
Beteiligte Einsatzmittel insgesamt:
- Feuerwache Nord (Hilfeleistungslöschfahrzeug und Drehleiter)
- Feuerwache Süd (Hilfeleistungslöschfahrzeug und Drehleiter)
- Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Atemschutz (AB-A)
- Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Sonderlöschmittel (AB-SM)
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Elsen
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Stadtmitte
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Wewer
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Stadtheide
- Sondereinsatzgruppe (SEG) Messen
- Messfahrzeug FW Delbrück (ABC ErkKW)
- BA THW, OV Paderborn
- Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
- Bezirksregierung Detmold
- Kreis Paderborn
- Leitungsdienst (A-Dienst)
- Leitungsdienst (B-Dienst)
- Leitungsdienst (C-Dienst)
- 1 Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)
- 1 Rettungswagen (RTW)
- Polizei
Einsatzleitung und Pressebericht
Leitender Branddirektor Ralf Schmitz - A-Dienst
Brandamtmann Mirco Westbomke - C-Dienst