Anlass und Ziele der Maspernpader-Umgestaltung

Die Maspernpader wurde in der Vergangenheit als Parkelement gestaltet und befestigt. Die eigentliche Quelle ist unter der 1978 gebauten Paderhalle verschwunden. Richtig in Erscheinung tritt die Maspernpader erst nördlich der Straße ‚Heiersmauer‘, an der das Wasser aus mehreren Öffnungen in der Ufermauer tritt.

© NZO-GmbHSohlabsturz an der Maspernpader

Nach etwa 110 Metern mündet die Maspernpader in die Pader. Dabei besteht zwischen Quellteich der Maspernpader und der Mündung in die Pader eine Wasserspiegeldifferenz von 2,0 m, die auf nur 55 m Gewässerlänge abgebaut werden! Ufer und Gewässersohle wurden massiv verbaut.

Eine Staffel von kaskadenartigen Wehranlagen drosselt die Fließgeschwindigkeit. Für Gewässerorganismen ist dies eine unüberwindbare Hürde.

© NZO-GmbHAlgenwachstum in der Maspernpader

Ab dem oberen Staustufe ist die Maspernpader auf einer Länge von ca. 50 m gestaut. Durch die langsame Fließgeschwindigkeit in diesem Bereich und das einfallende Sonnenlicht, aber vor allem durch den großen Nährstoffeintrag aus dem Einzugsgebiet der Maspernpader können sich Algen stark ausbreiten.

Eingebettet ist die Maspernpader vor allem in parkartig gestaltete und bis in den unmittelbaren Uferbereich intensiv gepflegte Grünflächen. Um die genannten Defizite zu beheben, sind - wie auch für alle übrigen Gewässer - für das Paderquellgebiet Ziele für gewässerökologische Aufwertungen im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie formuliert worden.

© NZO-GmbHZusammenfluss von tiefer liegendem Nebenarm und Hauptarm der Maspernpader

Dabei sollen vorrangig naturnahe Ufer- und Sohlstrukturen entwickelt werden, das Gerinne aufgeweitet und Querbauwerke zurück- bzw. umgebaut werden.

Konkrete Ziele sind:

  • Ausbildung naturnaher Gewässerstrukturen
  • Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit
  • Verbesserung der Gewässergüte
© G. BockwinkelWasseramsel

Durch die Verbesserung der Gewässerstrukturen und Entwicklung naturnaher Uferbereiche wird der Lebensraum für viele gewässer- und uferbewohnende Arten,  wie z. B. Wasseramsel und Gebirgsstelze, aufgewertet.

Gute Erfolgschancen für die ökologische Aufwertung sind gegeben. Trotz der Beeinträchtigungen in Teilbereichen haben die Quellenuntersuchungen Wasserpflanzen und Kleinlebewesen nachgewiesen, die sich nach Umsetzung der Maßnahmen weiter verbreiten können. Die naturnahe Anbindung an den Hauptlauf der Pader wird von dort weiteren Arten die Einwanderung ermöglichen.

© G. BockwinkelGebirgsstelze