Untersuchung des Padersees

Ein klarer Fall - Fotos von der Unterwasserwelt des Padersees zeigen das Leben unter der Wasseroberfläche

Nicht nur die Pader selbst, sondern auch der Padersee hat von der Umflut und den Umgestaltungsmaßnahmen profitiert.

Der Padersee wies zu fast allen Terminen eine außergewöhnlich große Sichttiefe auf. Über den gesamten Sommer hinweg betrug sie rund 5 Meter und im Juli war sogar der Grund in 5 m Tiefe zu erkennen. Lediglich Ende April war die Sichttiefe mit 1,4 Meter deutlich geringer.

Chlorophyllreiches Plankton, das bei einer übermäßigen Nährstoffversorgung häufig für Trübungen sorgt, war kaum vorhanden. Nur im April und im Juni 2019 lag der Wert geringfügig über der Nachweisgrenze. Die hohe Sichttiefe und der geringe Chlorophyll-Wert  deuten auf eine gute bis sehr gute Qualität des Padersees hin.

© NZO-GmbH - HerbstLaichkräuter und Teichfaden

Aufgrund der Klarheit des Sees, die das Licht bis auf den Grund gelangen ließ, konnten sich im Sommer 2019 Wasserpflanzen sehr gut entwickeln. Dazu zählen verschiedene Laichkräuter, Teichfaden, Nixenkraut und Wasserpest. Sie bedecken weite Teile der Seesohle. An der Oberfläche fallen dagegen vor allem fädige Grünalgen auf, die häufig an den anderen Wasserpflanzen hängen bleiben und teilweise dichte Decken bilden.

Die Gehalte des für die Seeentwicklung wichtigen Pflanzennährstoffs Phosphor waren niedrig; dies ist als positiv zu werten.

Eine Bewertung des ökologischen Zustands kann auf Grundlage verschiedener Verfahren erfolgen, jedoch ist zu berücksichtigen, dass diese Verfahren nur unter bestimmten Voraussetzungen anzuwenden sind. Aufgrund der geringen Größe des Padersees, Hochwasserabschlägen, die immer wieder Nährstoffe in den See einbringen können sowie der Anbindung an die Pader geben die derzeit bekannten Bewertungsschemata lediglich einen Eindruck über die Qualität des Sees, passen jedoch nicht in allen Punkten zur tatsächlichen Situation des Padersees.

© NZO-GmbH - HerbstWasserpest im Padersee

Da der Phosphorgehalt des Padersees vergleichsweise hoch ist, liegen beispielsweise nach dem Schema nach VOLLENWEIDER (1979) oder dem LANDESAMT FÜR WASSERHAUSHALT UND KÜSTEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (1986) eutrophe bis hypertrophe Verhältnisse vor.

Weitere Parameter, wie zum Beispiel der Chlorophyll-Gehalt des Padersees (Mittelwert der 4 Untersuchungen zwischen April und September: 1,23 mg Chl-a/m³) passen nach dem Schema der OECD (1982) eher zu einem oligotrophen See.

Die Sichttiefe von durchschnittlich 4,88 m, sowie der Chlorphyll-a-Gehalt von 0,90 µg/l und der gesamt-Phosphor-Gehalt von rund 21,33 µg/l jeweils in den Sommermonaten führen nach dem Schema der LAWA-Richtlinie (2001) zu einem mesotrophen Zustand.

Die Einstufung nach OECD (verändert nach LANDESAMT FÜR WASSERHAUSHALT UND KÜSTEN SCHLESWIG-HOLSTEIN 1986) fasst diese Ergebnisse wie folgt zusammen:

Der Phosphorgehalt des Sees spricht für einen mesophen, das heißt guten Zustand, während Sichttiefe und der Chlorophyll-a-Gehalt eine oligotrophe bis mesotrophe, das heißt gute bis sehr gute Einstufung zulassen.

Wichtig ist jedoch darauf hinzuweisen, dass Seen empfindliche Ökosysteme sind. Sie können deutlich auf äußere Einflüsse reagieren, etwa auf klimatische oder witterungsbedingte Veränderungen oder auch nährstoffreiche Hochwasserabschläge. Dann kann es zum Beispiel zu Trübungen durch massenhafte Planktonentwicklung und durch mangelndes Licht zum weitgehenden Verschwinden der größeren Wasser­pflanzen kommen.

Vor allem Hochwasserabschläge aus der Pader in den See sind für die zukünftige Entwicklung des Padersees entscheidend.

Methode

An insgesamt 4 Terminen im Frühjahr und Sommer wurden an einem Standort auf dem See Messungen durchgeführt. Erfasst wurden unter anderem Temperatur, Sichttiefe und Sauerstoffgehalt. Weiterhin wurden Wasserproben genommen und in einem Speziallabor chemisch im Hinblick auf Nährstoff- und Planktongehalt analysiert.