Photovoltaik oder Baumschutz? – Am besten beides!
Amt für Umweltschutz und Grünflächen hat verstärkt Nachfragen
Immobilienbesitzende beantragen beim Amt für Umweltschutz und Grünflächen zunehmend Bäume zurückzuschneiden oder gar zu fällen, um zu verhindern, dass ihre Photovoltaik-Anlagen verschattet werden. Photovoltaik oder Baumschutz – ist hier die Frage. Am besten beides, sagt das Amt für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn.
Unsere Bäume haben in Zeiten des Klimawandels einen hohen Stellenwert. Besonders im Siedlungsbereich leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Regulierung des lokalen Klimas, der Filterung von Luft und Boden sowie zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Sie speichern CO2, reduzieren Lärm und bieten Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Bäume bereichern nicht nur das Stadtbild, sie haben auch einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit der Einwohnenden. Daher wird der vorhandene sowie zukünftige Baumbestand in der Stadt Paderborn erhalten und gefördert.
Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und dem damit verbundenen Ausbau kommt es in der Stadt Paderborn vermehrt zu Konflikten zwischen der Anschaffung von neuen Photovoltaik-Anlagen und dem Schutz der Bäume.
In Richtung der Immobilienbesitzenden, die beantragen Bäume zurückzuschneiden oder gar zu fällen, um zu verhindern, dass ihre Photovoltaik-Anlage verschattet, führt das Amt für Umweltschutz und Grünflächen aus, dass eine Verschattung nicht zu einem absoluten Verlust des Energieertrags führt. Sowohl der Lauf der Sonne als auch der Vegetationszyklus des Baumes führen zu einer ungleichmäßigen Verschattung über das Jahr gesehen. Diese Auswirkung auf den Gesamtertrag ist gering. Ebenso entwickeln die Hersteller Photovoltaik-Anlagen fortlaufend weiter, so dass Verschattungsverlusten entgegengewirkt wird.
Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und auch der Erhalt und die Neupflanzung von Bäumen sind Maßnahmen, die dem Klimaschutz im Siedlungsbereich zu Gute kommen.
Bei Konflikten zwischen diesen gilt es den Wert beider Maßnahmen zu bedenken und möglichst von einem Baumrückschnitt oder der Baumfällung abzusehen.
