Eisvögel im Paderquellgebiet

Was machen die Eisvögel mitten in der Stadt?

Dem ein oder anderen sind in den letzten Monaten vielleicht die zahlreichen Fotografen und Fotografinnen im Paderquellgebiet aufgefallen, die sich dort besonders in den Wintermonaten tummeln.

© KramerEisvogel auf dem Kopf einer "Waschfrau" an der warmen Pader

Grund dafür sind die Eisvögel, die sich an den Quellarmen der Pader, im Gegensatz zu vielen Orten in der freien Landschaft, oft aus nächster Nähe beobachten lassen. Sie sind mit ihrem schillernden Gefieder, welches auf der Oberseite azur- bis kobaltblau und auf der Unterseite rostorange-braun ist, ein sehr beliebtes Fotomotiv. Obwohl Eisvögel in NRW relativ weit verbreitet sind und trotz des bunten Gefieders ist der Eisvogel, solange er irgendwo still sitzt, oftmals nur schwer zu entdecken. Hört man seinen Ruf, lohnt sich aber immer ein Blick Richtung Wasser, wo man ihn häufig dicht über der Wasserfläche fliegend sehen kann.  

Durch die vielen Passanten haben sich die Eisvögel im Paderquellgebiet an die Gegenwart des Menschen gewöhnt und zeigen nur noch eine geringe Fluchtdistanz. Damit das auch so bleibt, ist es wichtig, die Tiere nicht zu bedrängen. Wenn man Fotos machen möchte, gelingen diese aufgrund der kurzen Distanzen auch von den Wegen.     

© KramerEisvogel

Den Großteil des Jahres verbringen die Eisvögel an naturnahen, fischreichen, klaren Gewässern weiter außerhalb der Stadt. In den Wintermonaten ziehen sie die Pader hinauf, weil diese im Bereich der Paderquellen eigentlich nie vollständig zufriert und dadurch immer Nahrung wie z.B. Stichlinge, verschiedene Insekten und Kaulquappen für die bunten Vögel bietet.

Für die Jagd benötigen die Eisvögel Ansitzwarten. Das sind über das Wasser ragende Äste, von denen aus sie sich kopfüber ins Wasser stürzen. 

© Stadt PaderbornAnsitzast an der Dielenpader

Durch den Tornado im Mai 2022 sind besonders im Paderquellgebiet zahlreiche Bäume und damit auch die Ansitzwarten für die Eisvögel verloren gegangen. Um diesen Verlust auszugleichen, wurden im Paderquellgebiet als temporäre Lösung Ansitzäste aufgestellt. Diese werden von den Eisvögeln gut angenommen und können eine Übergangslösung darstellen, bis wieder neue Bäume im Paderquellgebiet gepflanzt werden.

Gegen Ende Februar / Anfang März wird die Anzahl der Eisvögel im Paderquellgebiet wieder weniger. Die Tiere ziehen flussabwärts in ihre Brutgebiete. Für das Brutgeschäft muss eine senkrechte Wand aus Lehm, Sand o.ä. Sedimenten vorhanden sein, um darin die Brutröhre anlegen zu können. Dazu werden natürliche Uferabbrüche unverbauter Fließgewässer, aber auch Wurzelteller von umgestürzten Bäumen und Abbruchkanten von Kiesgruben genutzt.