Chronik

Die Geschichte der Schule

© heinz_kube[at]web.de

In Paderborn kennt wohl jeder die Karlschule, das wuchtige dreigeschossige Gebäude an der Karlstraße, dessen zwei Flügel fast spiegelbildlich gebaut sind: der rechte - zur Kilianstraße hin gelegen - im Jahre 1909 für die Knaben, der linke - zur Geroldstraße hin - im Jahre 1913 für die Mädchen der Markkircher-Schule. 

Nach außen hin war es "eine" Schule. Im Innern jedoch gab es nur verschlossene Türen zwischen den "Schulen". Selbst auf dem Schulhof zeigte ein weißer Strich an, wo Jungen bzw. Mädchen sich aufzuhalten hatten.

© Stadt Paderborn
© Stadt PaderbornSchulbänke und Tische von 1909

Ab 1945 fand der Unterricht zunächst nur eingeschränkt in unbeheizten Baracken auf dem Schulhof und "dem Turnplatz" statt.  Die Klassengruppen waren riegengroß: Zum Teil mehr als 60 Kinder. Sie hungerten und froren, Tuberkulose grassierte. Erst im August 1948 konnten sechs Klassenräume im wieder aufgebauten Schulhaus bezogen werden. 1949/1950 war das gesamte Gebäude wiederhergestellt. 1951 zog die Lutherschule aus, was die Raumnot etwas linderte. Aber erst mit der Gründung der Elisabeth-Schule in der Südstadt, war deutlich mehr Platz. 1967 wurde die Volksschule aufgelöst und die Karlschule I als Grundschule sowie die Karlschule II als katholische Versuchshauptschule mit Fächerdifferenzierung. Übergangsklassen erleichterten türkisch- und italienisch-stämmigen Kindern in den siebziger und achtziger Jahren die Eingliederung. Auch heute haben etwa ein Drittel der Kinder an der Karlschule einen Migrationshintergrund.
 
Seit dem 1. August 1991 hat die Karlschule, die als neue städtische Grundschule aus dem Zusammenschluss der Marktschule und der Kilianschule entstanden ist, im Gebäude an der Karlstraße ihr Zuhause gefunden.