Projekt Synagogen in Deutschland

Seit 1995 Jahren werden Synagogen, die in der NS-Zeit zerstört wurden, an der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Digitales Gestalten virtuell rekonstruiert. Hervorgegangen ist das Projekt 1994 aus einer Initiative von Projektleiter Dr.-Ing. Marc Grellert. Die Idee entstand nach einem Brandanschlag von vier Neonazis auf die Synagoge in Lübeck im April 1994. Dem Anschlag auf die Lübecker Synagoge sollte mit dem Sichtbarmachen zerstörter Synagogen ein symbolisches Zeichen gegen Antisemitismus und anwachsendem Rechtsradikalismus entgegengestellt und gleichzeitig ein Beitrag zum Gedenken an den Holocaust geleistet werden. Angesichts eines vermehrt offen auftretenden und bedrohlicher werdenden Antisemitismus heutzutage – der versuchte Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle am 9. Oktober 2019 und die antisemitische Welle nachdem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind hier herausgehoben zu nennen – hat das Projekt nichts an seiner gesellschaftlichen Aktualität verloren.

Ziel des Projektes war und ist es, den kulturellen Verlust, die Schönheit der einst in Deutschland vorhandenen Synagogen-Architektur vor Augen zu führen, aber auch die städtebauliche Bedeutung der Synagogen für das Stadtbild in Deutschland zu würdigen und in Erinnerung zu rufen. 38 Synagogen sind bis jetzt unter Leitung von Marc Grellert in Darmstadt am Fachgebiet Digitales Gestalten und bei Architectura Virtualis, Kooperationspartner der TU Darmstadt rekonstruiert worden, darunter 33 Synagogen, die in der NS-Zeit zerstört worden sind, drei mittelalterliche sowie zwei barocke Synagogen.(Quelle Projektinformation, Technische Universität Darmstadt - Fachgebiet Digitales Gestalten) 

Die Synagoge in Paderborn wurde im Rahmen dieses Projekts virtuell rekonstruiert und ist in der Sammlung des Stadtmuseum zu sehen und unter dem untenstehend Link. 

Die Rekonstruktion wurde für die Dauerausstellung des Stadtmuseums durch die Gesellschaft für christliche-jüdische Zusammenarbeit Paderborn e.V, das Stadtmuseum Paderborn und den Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn in Auftrag gegeben. Das Bildmaterial kam aus dem Stadt- und Kreisarchiv Paderborn.