Blickpunkt Natur Igel

Stachelige Gartenbewohner brauchen unsere Hilfe

Der Steckbrief des Igels

In Deutschland gibt es zwei verschiedene Arten von Igeln. Der Braunbrustigel ist in ganz Deutschland verbreitet, während der Weißbrustigel ausschließlich in Randgebieten von Ostdeutschland anzutreffen ist. Die Tierchen werden 20-30 cm groß und besitzen bis zu 8000 Stacheln, die aus verhornten Haaren bestehen. Auf dem Speiseplan des Igels stehen vor allem wirbellose Tiere wie Schnecken, aber auch Insekten, Kleinsäuger und Vogeleier.

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Gefahren bei der nächtlichen Nahrungssuche

 Igel sind Einzelgänger und streifen auf der Suche nach Nahrung besonders in der Dämmerung sowie in der Nacht umher. Droht auf seinem Streifzug Gefahr, rollt sich der Igel zu einer Kugel zusammen und stellt seine Stacheln auf. So schreckt das kleine Tier seine Feinde wie zum Beispiel den Marder, Fuchs oder den Uhu ab. Der größte Feind des Igels ist allerdings die Straße. Gerade auf Landstraßen werden Igel oft von Autos erfasst, weil sie die Straße nicht schnell genug überqueren können und durch ihre Größe häufig zu spät oder komplett übersehen werden.

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Der Winterschlaf des Igels

 Tagsüber verschlafen Igel in kleinen Höhlen und Verstecken, bis sie am Abend zur Nahrungssuche aufbrechen. Im Winter halten die Tiere Winterschlaf, da sie zu dieser Jahreszeit nicht genügend Nahrung finden können. Hat er sich genügend Winterspeck angefressen, beginnt der Winterschlaf des Igels im Laufe des Novembers und dauert bis März oder April an. 

Für den Winter benötigen die Igel ein sicheres Versteck. Die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz wird allerdings immer schwieriger. Meist fehlen in unseren Kulturlandschaften aufgrund von intensiver Landwirtschaft und Bebauung sichere Verstecke für den Winter, wie Hecken, Gehölze und Sträucher. Deshalb machen sich Igel immer mehr in Gärten, Parks und Städten auf die Suche nach einem Winterquartier. 


Wie können wir helfen?

Gerade im Herbst brauchen Igel immer häufiger unsere Hilfe bei der Vorbereitung auf ihren Winterschlaf. Um den Tieren bei der Suche nach einem Quartier für den Winterschlaf zu helfen, können Gärten naturnäher gestaltet werden. Gerne verstecken die Igel sich unter Laubhügeln und Gehölzen oder auch Komposthaufen.

So könnte bei der nächsten Gartenaktion das übrig gebliebene Grün oder das heruntergefallene Laub zu einem sicheren Ort für die Überwinterung des Igels werden. Um sicherzugehen, dass sich unsere stacheligen Freunde genügend Fett für den Winter anfressen können, helfen ihnen Futterstellen, an denen sie sich bei Bedarf bedienen können. Hier eignet sich Nassfutter für Hund oder Katze, aber auch ungewürztes Rührei. Es sollten jedoch keine Essensreste oder Milch für die Igel zur Verfügung gestellt werden, weil die Gefahr besteht, dass sie davon krank werden. Sobald es zu frieren beginnt, sollte die Fütterung jedoch unterlassen werden. Frost und der damit einhergehende Nahrungsmangel ist für den Igel das Zeichen, den Winterschlaf zu beginnen. Wer diese Tipps befolgt und seinen Garten naturnah gestaltet, kann sich möglicherweise bald an einem kleinen stacheligen Bewohner erfreuen.

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Dieser Blickpunkt Natur wurde von unserer Praktikantin verfasst.