Der Mauersegler

Anfang August zieht der Mauersegler wieder zurück in seine Winterquartiere. Entdecken Sie ihn auf seinem Zug?

Mauersegler

Der August ist da und damit auch der Zeitpunkt, an dem der Mauersegler in seine Winterquartiere aufbricht.

Der Mauersegler (Apus apus) stammt aus der Familie der Segler und ist die einzige Seglerart, die in Mitteleuropa ausgedehnt verbreitet ist. In anderen Regionen Deutschlands (auch in der Schweiz, in Tirol etc.) wird der Mauersegler z. B. „Spyre“ oder ähnlich genannt. 

© PixabayMauersegler im Flug

Der Langstreckenzieher hält sich nur während der Sommermonate, zwischen Anfang Mai und Anfang August, in Deutschland auf. Danach zieht er in sein Winterquartier in Afrika südlich der Sahara, wo er wieder nur bis zu dreieinhalb Monate bleibt. Hin- und Rückweg nehmen die restliche Zeit im Jahr ein. Das führt dazu, dass ein Mauersegler im Jahr etwa zehn Monate, nahezu ohne Unterbrechung, in der Luft verbringt.


Der Mauersegler trägt ein überwiegend dunkelbraunes Federkleid. Die Kehle ist weiß verfärbt, jedoch fliegt er häufig so hoch am Himmel, dass dies schlecht zu erkennen ist. Am besten erkennt man ihn an seinen schmalen, sichelförmigen Flügeln, die in ihrer Länge sogar den kurzen, gegabelten Schwanz überragen. So ist er perfekt an den Flug angepasst. Man verwechselt ihn leicht mit Schwalben, mit denen er jedoch nicht verwandt ist. Von ihnen lässt sich der Mauersegler unterscheiden an den langen Flügeln, am langen Gleitflug und natürlich am unterschiedlich gefärbten Federkleid. So tragen Schwalben meist deutlich mehr Weiß im Gefieder.


© PixabayKopf eines Mauerseglers

In Deutschland ist er als Brutvogel weit verbreitet. Er brütet unter Dächern und in Mauerlöchern in Städten und Dörfern – möglichst hoch, mindestens drei Meter über dem Boden ohne Hindernisse von unten. Da seine Flügel so lang sind, kann er nur schlecht vom Boden abheben (insbesondere von einer Wiese oder Rasenfläche) und lässt sich von einem hohen Punkt aus „herunterstürzen“, bevor er wieder aufsteigt. Ursprünglich brütete er auch vermehrt in Baumhöhlen, er hat sich jedoch an das Wachstum der Städte, die Urbanisierung und den Schwund hoher, alter Bäume angepasst.


© Marc Pascual - pixabayMauersegler

Er ernährt sich ausschließlich von Insekten, die er im Flug fängt. Sind diese Insekten nicht für ihn gedacht, sondern für seine Küken, dann formt er in seinem Kehlsack runde Nahrungsballen und transportiert das Futter so bis zum Nest.

Oft kann man seine schrillen Rufe an Sommerabenden hören. Sie klingen in etwa wie „sriih sriih“.


Leider geht der Bestand der Mauersegler stark zurück – pro Jahr um etwa 6,7 Prozent. Verglichen mit anderen gängigen Vogelarten im Garten- und Stadtgebiet weist der Mauersegler damit den größten Rückgang auf. Das liegt zu einem guten Teil am Rückgang der Insekten, da diese seine ausschließliche Nahrung darstellen.

Um diesem Artenrückgang entgegen zu wirken, engagiert sich die Stadt Paderborn gemeinsam mit Paderborner Schulen, einem Paderborner Kindergarten, dem Ornithologischen Kreis Paderborn und dem Naturwissenschaftlichen Amt für den Schutz der Mauersegler. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 72 Nisthilfen an neun geeigneten, städtischen Gebäuden angebracht. Es dauert allerdings ein paar Jahre, bis solche neuen Nistplätze „in Betrieb“ genommen werden, da Mauersegler sehr standort- und besonders nesttreu sind.

Haben Sie die Nisthilfen schon entdeckt – oder den Mauersegler selbst? Beobachtungen können Sie bei der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne melden, auf https://bs-paderborn-senne.beobachtungsplattform.de/sichtungen (Öffnet in einem neuen Tab). Helfen Sie, den Bestand der Mauersegler zu dokumentieren!

Dieser Blickpunkt Natur wurde von unserer Schülerpraktikantin Antonia Berghoff geschrieben.