Tatort Paderborn 2025 »Der Fluss bin ich«
Eine von vier Stationen der Installation «The Memory of Water« von der Künstlerin Pallavi Paul wird vom 28.06. bis zum 05.10.2025 im Erdgeschoss des Residenzmuseums zu sehen sein.
The Memory of Water
(dt.: Die Erinnerung des Wassers)
Flüsse prägen unser Leben stark – oft, ohne dass wir es bemerken. Wie aber kann man die besondere Beziehung zwischen Menschen und »ihrem« Fluss sichtbar machen? Die indische Künstlerin Pallavi Paul beantwortet diese Frage mit vier poetischen Erzählsträngen, ähnlich den verschiedenen Flussarmen der Pader, die irgendwann zusammenfließen. Sie verbindet dokumentarische Aufnahmen und lokale Erzählungen mit eigenen Bildern und Tönen und schafft so komplexe Zwischenräume von Erinnerungen und Wünschen.
Die Orte, an denen die vier Installationen gezeigt werden, fügen der Arbeit je eine weitere inhaltliche Ebene hinzu. Im Stadtmuseum wird die heimische Wasseramsel zur Hauptfigur: ein Vogel, der mühelos über und unter Wasser gleitet und so für Balance und Wandel zwischen Fluss und Land steht. Im Westfalen-Kolleg, das direkt an der Pader liegt, erzählt Paul von der Bedeutung des Flusses Yamuna in ihrer Heimat Neu-Delhi und stellt die Pader in einen globalen Dialog – an einem Ort des Wissens, Lernens und kulturellen Austauschs. Im Mühlencafé ist eine künstlerische Intervention aus historischen Filmaufnahmen und Erzählungen zu sehen, die auf den Kreislauf aus Natur, Arbeit und Nahrung anspielt. Schließlich verweist ein sich öffnendes und schließendes Auge im Residenzmuseum
auf die spirituelle Dimension des Wassers in Paderborn; hier erscheint die Pader als Quelle von Heilung und Erneuerung.
Aus den vier Stationen erwächst eine dichte, emotionale Geschichte – ein Porträt der Pader als Naturraum, kulturelles Gedächtnis und philosophischer Denkraum.
Tatort Paderborn
Seit 2007 zeigt die Reihe »Tatort Paderborn« ortsspezifische Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. Ihre thematischen Schwerpunkte reflektieren jeweils unterschiedliche Aspekte des öffentlichen Raums der Paderstadt.
Die erste Ausgabe kuratierte Ingrid Raschke-Stuwe 2007 unter dem Titel »Irdische Macht und Himmlische Mächte». Die Ausstellung untersuchte das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Macht und wie es sich im öffentlichen Raum der Domstadt ablesen lässt. 2014 kuratierte Florian Matzner den zweiten Tatort Paderborn und nahm das »Phänomen Fußgängerzone« anhand des konkreten lokalen Beispiels in den Blick.
In der dritten Ausstellung der Reihe arbeiten Marijke Lukowicz als künstlerische Leitung und Sophia Trollmann als Ko-Kuratorin im Sommer 2025 mit dem in Europa einmaligen innerstädtischen Quellgebiet und dem öffentlichen Raum entlang des Flusslaufes.
