Ein Gefühl wie in der Achterbahn

Girls Day war voller Erfolg

Freitag, 28. April 2006 | Stadt Paderborn - Wie in jedem Jahr fand auch in diesem Jahr wieder am letzten Donnerstag im April der Zukunftstag für Mädchen, der so genannte Girls` Day statt. Mit dem Girls’ Day wurde im Jahre 2001 zum ersten Mal in Deutschland eine bundesweite Kampagne zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen gestartet. Bis zum Jahr 2005 beteiligte sich eine stetig wachsende Zahl von Unternehmen und Organisationen mit bisher mehr als 17.000 Veranstaltungen für über 385.000 Mädchen. Über 90 Prozent der Teilnehmerinnen beurteilen den Girls’ Day als gut oder sehr gut und viele ehemalige Teilnehmerinnen haben eine Ausbildung bzw. ein Studium im technischen Bereich bereits aufgenommen. Was passiert am Girls’ Day? Eine Vielzahl von Unternehmen, Behörden, Bildungseinrichtungen und Institutionen laden Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 für einen Tag zu einem Besuch ihrer Produktions- und Arbeitsstätten ein. Die Mädchen haben so die Gelegenheit, einen Einblick in die Praxis verschiedenster Bereiche der Arbeitswelt zu gewinnen. Ziel des Girls’ Day ist es, jungen Frauen Berufsmöglichkeiten in technisch-naturwissenschaftlichen sowie „frauenuntypischen“ Arbeitsfeldern näher zu bringen und damit zu mehr Chancengleichheit beizutragen. Langfristig soll eine Erhöhung des Beschäftigungsanteils von Frauen in diesen Bereichen erreicht werden. Auch die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Paderborn sind in diesem Jahr traditionell wieder in Kooperation getreten, um das wichtige Anliegen des Girls Day zu unterstützen. Gemeinsam gaben sie eine Übersicht mit mehr als 464 Praktikumsplätzen für interessierte Mädchen in 9 Gemeinden des Kreises Paderborn heraus. Angeboten wurden unter anderem spannende Tätigkeitsfelder wie etwa die Städtische Revierförsterei, die Feuerwehr oder die Bundespolizei des Flughafens. Bei der Feuerwache Süd z.B. waren Mädchen der Realschule Lichtenau, der Heinrichhauptschule, der Realschule St. Michael sowie des Reismann-Gymnasiums zu Gast – eine bunte Mischung also, was den Mädchen ermöglichte, sich an diesem ungewöhnlichen Ort auch einmal über die Schulformen hinaus kennen zu lernen. Morgens absolvierten die Schülerinnen unter der Leitung von Sachgebietsleiter Gurok zunächst einmal im Ahornsportpark den Einstellungstest der Feuerwehr. „Das war schon ganz schön anstrengend“, befanden die Mädchen, „schlimmer als Schulsport.“ Es habe aber dennoch sehr viel Spaß gemacht. Nachmittags dann ging es für die Nachwuchsfeuerwehrmädels hinauf in schwindelnde Höhen: Mutig und ohne mit der Wimper zu zucken ließen sie sich mit der voll ausgefahrenen Drehleiter eines Feuerwehrautos in 30 m Höhe bugsieren und genossen die wunderbare Aussicht über Paderborn. „Das war echt cool“, fand Lisa Block und ihre Kollegin Melanie Budimir hatte ein Gefühl „wie in der Achterbahn“. Auch Weronika Ludwig, Sarah Wieneke und die anderen Mädchen zeigten sich begeistert. Alles in allem kann man von einem gelungenen Girls´ Day bei der Paderborner Feuerwehr sprechen. „Es war anstrengend, aber gut“, so Lisa Block. Und Larissa Hoffmeister (14), deren Vater bei der Feuerwehr tätig ist, fand es äußerst interessant, den Beruf ihres Vaters einmal näher kennen zu lernen. Auch im Haxtergrund war am Girls` Day 2006 einiges los. Unter der Leitung der städtischen Revierförsterin Christina Amling machten sich elf Schülerinnen an das Pflanzen von Ulmen und hatten dabei augenscheinlich den größten Spaß. Unter ihnen die Schülerinnen der Klasse 8d des Theodorianums. Der Beruf der „Försterin“ sei mal etwas ganz anderes. Und das Pflanzen mache Riesenspaß, so der Kommentar von Johanna Fritz, die, wie ihre Kolleginnen auch, mit Feuereifer bei der Sache war. Auch der Bürgermeister der Stadt Paderborn unterstützte den Girls` Day tatkräftig, indem er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung dazu einlud, ihre Töchter an diesem besonderen Tag mit zur Arbeit zu bringen: „Lassen Sie sich einmal über die Schulter schauen“ – dieser Einladung des Bürgermeisters kam Helga Kloidt, Mitarbeiterin im Haupt- und Personalamt der Stadt Paderborn, gerne nach und nahm ihre Tochter Anna (15) zur Arbeit mit. Anna besucht das Goerdeler Gymnasium und zeigte sich begeistert von dem Aufgabengebiet ihrer Mutter: „Früher wusste ich gar nicht so genau, was meine Mutter so machte. Und ich bin erstaunt, wie vielseitig ihre Arbeit ist.“ Über so viel Engagement an diesem wichtigen Tag für die Mädchen in vielen Betrieben Paderborns aber in der Stadtverwaltung Paderborn selbst freut sich natürlich die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Paderborn, Hauptorganisatorin des hiesigen Girls Day, Dagmar Drüke. Sie dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, die sich für die Umsetzung des Girls Day eingesetzt haben, sehr herzlich für ihr Engagement. Drüke: „Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Hier kann der Girls Day dazu beitragen, Kontakte zu knüpfen, aber auch Vorurteile abzubauen.“ Um den Girls Day in Paderborn zu optimieren, trat die Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Drüke auch vor Ort mit den beteiligten Mädchen unmittelbar in Kontakt, befragte sie zu ihren Erfahrungen und Erlebnissen in „ihrem“ Betrieb und überreichte ihnen Fragebögen zum Verlauf des Girls` Day. „Wir wollen alles tun“, so Drüke, „um den Girls´ Day in Paderborn so attraktiv und effektiv wie möglich für die Mädchen zu gestalten. So soll der Mädchenzukunftstag zu einem festen Bestandteil der Vorbereitung auf den Beruf für die Mädchen werden, ähnlich wie das obligatorische Schulpraktikum.“

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing