Samstag, 03. November 2007 | Stadt Paderborn - "Lebendig sind die Kammerspiele, das verschafft mir Glücksgefühle." Elert Bode war es, der seine Gedanken zum 50jährigen Bestehen der Westfälischen Kammerspiele in Gedichtsform fasste. Der Gründer des Paderborner Stadttheaters hatte vor etwa 200 Gästen beim Festakt am Sonntagmittag im Paderborner Rathaus aber noch einen wesentlichen Wunsch am Ende seines Vortrages. "Ich halt fest an meinem Streben, den Neubau will ich noch erleben", spielte er auf den geplanten Theaterneubau im Kötterhagen an und bekam dafür reichlich Beifall. Bürgermeister Heinz Paus hatte zu Beginn auf die äußerst erfolgreiche Entwicklung des Theaters hingewiesen. Die Westfälischen Kammerspiele seien eine tragende Säule des Oberzentrums. Paus erinnerte an die Anfänge des Theaters und dankte allen, die mitgeholfen haben, dass das Theater einen so erfolgreichen Weg gehen konnte. Er nannte in diesem Zusammenhang die bisherigen Intendanten und dankte insbesondere Dr. Merula Steinhardt-Unseld, die seit nunmehr 13 Jahren an die Spitze des Stadttheaters steht. Sie sei ihrem Anspruch treu geblieben, kein bequemes Theater zu machen. Ihr sei es gelungen, die Zahl der Abonnenten von 800 auf 2100 zu steigern. Um den Neubau weiter voran zu treiben, müsse noch ein bautechnisches Problem seitens des Planers gelöst werden, erklärte Paus. Er dankte dem Europaabgeordneten Elmar Brok, der das Projekt bei der EU in Brüssel sehr unterstützt habe. "Der Kreis Paderborn weiß um die Wichtigkeit des Theaters, deshalb gibt es seit Jahren das klare Bekenntnis zu dieser Bühne und zur finanziellen Unterstützung", stellte Landrat Manfred Müller fest. Die Kammerspiele hätten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Erneuerung der Paderborner Region geleistet, lobte Müller. "Lassen Sie uns deshalb weiter die Bildung des Verstandes und des Herzens mit der edelsten Unterhaltung hier in Paderborn vereinen. Wir haben uns unsere Kammerspiele redlich verdient", so der Landrat. Als Teil der erfolgreichen Theaterlandschaft in NRW bezeichnete Wolfgang Hoffmann, Theaterreferent der NRW-Landesregierung, die Westfälischen Kammerspiele. An die Anfänge als kleines Wandertheater erinnerte Wolfgang Zumdieck, Vorsitzender des Fördervereins der Westfälischen Kammerspiele. Gegen Widerstände habe sich das Theater weiter entwickelt. 50 Jahre Kammerspiele seien ein Sieg im permanenten Existenzkampf, so Zumdieck. Er forderte die Anwesenden auf, durch die Mitgliedschaft im Förderverein das Theater zu unterstützen. Dr. Merula Steinhardt-Unseld dankte all jenen, die das Theater in all den Jahren mit entwickelt haben, insbesondere ihren Intendantenkollegen. Das Theater sei heute an vier Standorten in der Stadt untergebracht, trotzdem machten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten mit großem Engagement das Beste daraus. Sie sei seit mehr als zehn Jahren Intendantin, wobei sie rückblickend feststellte: "Wir haben ganz schön geackert". Musikalisch umrahmt wurde der Festakte von Gerhard Gemke (Flügel) und Tom Göstenmeier (Saxophon) sowie vom Ensemble der Kammerspiele.