Dienstag, 16. Juli 2019 | Stadt Paderborn - Anfang Juli machten sich 21 junge Menschen aus dem Stadtjugendrat Paderborn mit zwei Betreuern (Annkatrin Domann vom Jugendamt Stadt Paderborn und Theresa Bartz, Dekanat Paderborn) auf den Weg nach Brüssel zum Europaparlament.

Vor dieser Reise beschäftigten sich die Mitglieder des Stadtjugendrats ausgiebig mit der Europawahl, wozu die jungen Leute in Paderborn mehrere Aktionen vor der Europawahl durchführten.

Der Stadtjugendrat Paderborn nahm zuerst in Brüssel an einem intensiven dreistündigen Rollenspiel im Europaparlament teil. Dabei schlüpften die Mitglieder in die Rollen von Europa-Abgeordneten und lernten die einzelnen Schritte bis hin zur Verabschiedung eines europäischen Gesetzes kennen. Während des Spiels wurden Informationen eingeholt von Bürgern, Sachverständigen und Lobbyisten. Sie mussten Mitstreiter überzeugen, Allianzen bilden und auch mit den Medien kommunizieren.

Sehr deutlich wurde für die Teilnehmenden, unter was für einem Druck man als Politiker steht, wenn man bei vielen unterschiedlichen Meinungen und Ereignissen die richtige Entscheidung für die ganze EU fällen muss, um schlussendlich einen Kompromiss zu erarbeiten, der für alle tragbar ist. So erlebten die jungen Paderbornerinnen und Paderborner Demokratie hautnah.
Am nächsten Tag wurde dann das Europaparlament ausführlich vorgestellt und der Plenarsaal in Augenschein genommen. Viele aktuelle Europathemen wurden von den jungen Menschen erfragt und diskutiert.

Aber auch die kulturellen Gegebenheiten durften bei dem Besuch in Brüssel nicht zu kurz kommen, so dass mit dem Besuch des Atomiums und „Mini Europa“ der Blick auf Europa geschärft wurde. Besonders die Vielfalt der EU wurde hierbei herausgestellt.
Der Besuch im „Mini-Europa“ stand diesbezüglich im Fokus, denn hier konnten die Stadtjugendratsmitglieder die unterschiedlichen Wahrzeichen näher betrachten und feststellen, dass Europa sehr vielfältig ist. Jedes Land weist besondere Merkmale auf. Aber sie lernten auch, wie nah wir uns in Europa sind und wo Unterschiede ersichtlich sind.

Durch die dreitägige Fahrt nach Brüssel und die intensive Auseinandersetzung mit den politischen Themen konnten alle Stadtjugendratsmitglieder viele Informationen erlangen, so dass sie zu Demokratie-Multiplikatoren ausgebildet worden sind.
Es ist davon auszugehen, dass die junge engagagierte Gruppe des Stadtjugendrats ihr erworbenes Wissen innerhalb ihrer Schulen und Peergroups weitergibt und somit zu einem Bewusstsein, was Demokratie und EU eigentlich bedeutet, beiträgt. Da die Mitglieder aus unterschiedlichen Schulen und Schulformen im Paderborner Stadtgebiet kommen, ist eine Verbreitung des erworbenen Wissens sehr wahrscheinlich: ein erster großer Schritt jungen Menschen, die Demokratie und das politische Geschehen durch den „peer-to-peer-Ansatz“ nahezubringen.

Lukas Leutloff im Vorstand des Stadtjugendrats fasst die Reise folgendermaßen zusammen: “Europa ist die einzige Chance, die wir haben, deswegen war es wichtig und gut, einen Entstehungsort der Zukunft zu sehen, die Schwierigkeiten sowie das immense Potenzial. Wir haben gesehen und zu spüren bekommen, wir schwierig die Arbeit dieses Parlaments ist und welche Verantwortung getragen wird, aber auch, dass man die größte Errungenschaft europäischer Zusammenarbeit niemals aufgeben darf.“

Der neue Stadtjugendrat setzt sich nach den Herbstferien 2019 neu zusammen. Bei Interesse oder Fragen zum Stadtjugendrat gibt Annkatrin Domann vom Jugendamt der Stadt Paderborn unter der Telefonnummer: 05251/ 88-1642 Auskunft (E-Mail: a.domannpaderbornde).