Mehr Sicherheit im Ernstfall

Stadt informiert über aktuelle Gefährdungen durch Kampfmittel

Donnerstag, 15. August 2019 | Stadt Paderborn - Noch immer werden in Paderborn in unregelmäßigen Abständen Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen gefunden. Erst im Juni dieses Jahres wurde eine Fliegerbombe in der Paderborner Südstadt entdeckt und erfolgreich entschärft. Dies hat die Stadt Paderborn nun zum Anlass genommen, über den aktuellen Stand zum Thema „Gefährdungen durch Kampfmittel“ zu informieren.

„Im Regelfall verläuft die Bombenentschärfung sicher, schnell und ohne großen Aufwand“, sagte Udo Olschewski, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Die Entschärfung im Juni habe allerdings noch einmal gezeigt, dass dennoch eine Gefahr von Kampfmitteln ausgeht. Der Zünder der Bombe befand sich in einem bedenklichen Zustand: Es hatten sich Pikratanhaftungen gebildet, „durch die die Schlagempfindlichkeit um das vier- bis sechsfache erhöht wird“, erläuterte Karl-Heinz Clemens vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe. Durch Vibrationen oder Stöße könne es in solchen Fällen zur Selbstdetonation kommen, so der Experte.

„Die Gefährdungslage nach nunmehr 74 Jahren nach Kriegsende steigt“, sagte Udo Olschewski mit Blick auf die Entschärfung entsprechender Bomben. Zukünftig werde bei einem Kampfmittelfund daher weiträumiger evakuiert. Auch der Zeitraum, der für eine Entschärfung angesetzt wird, werde vergrößert. Wichtig sei, dass die Bürgerinnen und Bürger mitspielen und die Situation ernst nehmen – und nicht etwa trotz Evakuierung in ihrer Wohnung bleiben.

Allein in den letzten 14 Jahren wurden in Paderborn 22 Bomben entschärft. Aufgespürt wurden sie unter anderem durch eine Luftbildauswertung. Dabei werden Kriegsluftbilder auf erkennbare Verdachtspunkte untersucht. Besteht ein konkreter Verdacht auf einen Blindgänger, wird die entsprechende Fläche durch Bohrungen weiter untersucht. Auf diese Weise wurde 2019 auch die Bombe in der Paderborner Südstadt gefunden. Da es seit dem letzten Jahr neue Luftbilder aus dem zweiten Weltkrieg gebe, seien in Paderborn einzelne Bereiche nun noch einmal zu überprüfen, teilte Udo Olschewski mit.

Weitere Bomben wurden in den letzten Jahren zufällig bei Bau- oder Gartenarbeiten entdeckt. „Wenn man etwas Ungewöhnliches findet, sollte man die Arbeit einstellen und das Ordnungsamt oder die Polizei informieren“, empfiehlt Karl-Heinz Clemens. Handelt es sich um eine Bombe, wird diese unverzüglich entschärft. Besondere Bedingungen wie etwa zu evakuierende Krankenhäuser oder Altenheime können jedoch dazu führen, dass die Räumung des Evakuierungsgebietes mehr Planungszeit in Anspruch nimmt.

Stadt Paderborn

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