Freitag, 27. März 2020 | Stadt Paderborn - Zum Gedenken an die verheerenden Bombenangriffe auf die Stadt Paderborn am 27. März 1945 wird jedes Jahr traditionell am Mahnmal am Busdorfwall ein Kranz niedergelegt - auch in diesem Jahr, allerdings anders als gewohnt.

Wurde die Gedenkfeier in den Vorjahren von Paderbornerinnen und Paderbornern begleitet und mit einem Programm versehen, in dem Zeitzeugenberichte verlesen wurden, so war alles in diesem Jahr anders. Aufgrund der Corona-Virus-Gefahren, bei der Menschenansammlungen untersagt sind, legte Bürgermeister Michael Dreier allein einen Kranz nieder. Im Namen des Rates, der Verwaltung und der Paderborner Bürgerinnen und Bürger beging er den 75. Jahrestag in stillem Gedenken.

„Mir ist es wichtig trotz oder gerade aufgrund der turbulenten Zeit, in der wir uns befinden, dieses besondere Ereignis nicht außer Acht zu lassen und der Opfer dieses Angriffs zu gedenken“, so der Bürgermeister. „Wir leben seit fast 75 Jahren in Frieden. Das ist ein einmaliger und glücklicher Umstand, dessen sollten wir uns gerade jetzt bewusst sein. Die vergangenen Tage und die noch anstehenden Herausforderungen, denen wir uns in den kommenden Wochen stellen müssen, sollten uns diesen Frieden wieder mehr zu schätzen lernen. Gerade jetzt ist Solidarität das wichtigste Gut unserer Gesellschaft.“

Paderborn wurde am 27. März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges Ziel eines verheerenden Bombardements, das die Stadt nahezu dem Erdboden gleichmachte und 85 Prozent der Altstadt auslöschte. Große Teile der Stadt gingen in Flammen auf und ließen nichts übrig als Schutt und Asche.

Das Mahnmal am Busdorfwall ist direkt an der alten Stadtmauer errichtet worden. Auf einer Gedenktafel wird der 827 Opfer des Bombenkrieges gedacht. Das Denkmal soll außerdem an alle Opfer des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 und des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 erinnern.