Dienstag, 01. September 2020 | Stadt Paderborn - Seit Mitte letzten Jahres wird an den Königsplätzen gesägt, gehämmert und geschraubt: In den Räumlichkeiten des Vereins „Freiwerk“ kann jeder an seinem eigenen kreativen Projekt arbeiten. Unterstützt wird das Freiwerk-Team durch den Marktplatz für ehrenamtliches Engagement, der als Netzwerkpartner Interessierte an das erfolgreiche Projekt vermittelt.

Neben einem Werktreff bietet „Freiwerk“ allen Interessierten die Möglichkeit, in gemeinschaftlicher Atmosphäre zu nähen, zu malen oder in der Wollwerkstatt kreativ zu werden. „Hier kann jeder machen, worauf er Lust hat“, erläutert Lennart Lorz, der die Idee der offenen Werkstatt in der Paderborner Innenstadt hatte. Betreut werden die verschiedenen Treffs von erfahrenen Ehrenamtlichen, die den Handwerkenden als Ansprechpartner mit Tipps und Tricks zur Seite stehen. „Wir möchten die Leute zum eigenständigen Arbeiten ermutigen und mit Fachwissen unterstützen“, so Lorz.

Handwerklich Interessierte finden unter anderem über den Marktplatz für ehrenamtliches Engagement ihren Weg in das Freiwerk-Team. Der Marktplatz ist eine Anlaufstelle für alle, die sich in ihrer Freizeit mit ihren Interessen, Begabungen und Fähigkeiten einbringen möchten, aber auch für die Organisationen, Institutionen und Projekte, die Bedarf an freiwilliger Unterstützung haben. „War waren begeistert davon, wie sich hier junge Menschen engagieren und ihre Ideen und zeitlichen Ressourcen einbringen. Wir waren von Anfang an als Ansprechpartner für den Verein da“, so Beate Osterholz, Sprecherin des Marktplatzes für ehrenamtliches Engagement.

Als die Öffnungszeiten der Werkstatt schon kurze Zeit nach der Eröffnung erweitert wurden und nach neuen Ehrenamtlichen gesucht wurde, die die Treffs begleiten, konnte der Marktplatz erfolgreich unterstützen: "Seit einem Jahr ist Günther Deutsch dabei. Er war der erste Ehrenamtliche, den wir an das Projekt vermittelt haben", berichtet Annette Bechthold vom Marktplatz. „Ich bin gelernter Elektroingenieur, aber ich habe immer gern mit Holz gearbeitet und war bereits als Kind handwerklich interessiert“, erzählt Deutsch, der seine Erfahrungen nun im wöchentlichen Werktreff weitergibt.

„Man lernt voneinander – auch von denjenigen, die gerade erst anfangen und selbst etwas lernen wollen“, zeigt sich Michelle Brockmann, die den Nähtreff ins Leben gerufen hat, begeistert von dem Miteinander und dem kreativen Austausch im „Freiwerk“. „Was Freiwerk ausmacht, ist der Nachhaltigkeitsgedanke“, erklärt Reinhold Lehnhardt-Niederstebruch vom Freiwerk-Team. In der offenen Werkstatt können Maschinen und Geräte gemeinsam und somit regelmäßig genutzt werden, anstatt nach der oftmals teuren Anschaffung im Keller aufgehoben zu werden. Nachhaltigkeit spielt auch bei den handwerklichen Projekten eine Rolle: Ob Kleidungs- oder Möbelstück, im Freiwerk kann nicht nur Neues geschaffen, sondern auch Altes repariert werden. Darüber hinaus ist das Freiwerk mittlerweile auch ein Kulturtreffpunkt mitten in der Stadt, an dem – vor Corona – bereits zwei Konzerte stattfanden.

Wer das "Freiwerk" unterstützten möchte, kann dies durch eine Vereinsmitgliedschaft, aber auch durch Spenden von Arbeitsmaterial tun. Gesucht werden außerdem neue Räumlichkeiten für die Werkstatt, die mehr Platz für das handwerkliche Schaffen bieten. Weitere Informationen zum Projekt sowie die Öffnungszeiten der Werkstatt, für deren Nutzung derzeit eine Anmeldung nötig ist, gibt es unter www.freiwerk-paderborn.de. Über die Möglichkeiten, ehrenamtlich mit jungen, älteren, kranken, behinderten oder geflüchteten Menschen zu arbeiten, informiert der Marktplatz für ehrenamtliches Engagement unter www.ehrenamt-pb.de.