Schuppig und schön vielseitig – die Reptilienhaut in Natur- und Kulturgeschichte

Vortrag im Audienzsaal im Schloss Neuhaus

© Alexander SchimmeckMeerechse

Mittwoch, 23. September 2020 | Stadt Paderborn - Das Naturkundemuseum Paderborn lädt anlässlich der Ausstellung „Kleid der Tiere – Geniale Verpackungen der Natur“ zu einem Vortrag in den Audienzsaal des Schlosses Neuhaus ein.
Der Naturschutzbiologe und Reptilienspezialist Max Kieckbusch gibt dort am Dienstag, 29. September, um 19 Uhr mithilfe vieler Bilder einen Einblick in die Welt der genial verpackten Reptilien.

Sie ist nicht kühl und feucht, ganz im Gegenteil: Sie fühlt sich trocken und warm an.
Die schuppige Haut ist das Kennzeichen der wechselwarmen Reptilien oder Kriechtiere,
zu denen u. a. Schildkröten, Krokodile, Echse und Schlangen gehören. In seinem Vortrag erklärt Max Kieckbusch, wie Chamäleons ihre Farbe wechseln, warum Schlangenhaut reibungsarme Oberflächen inspiriert und dass die Verwendung von Reptilienhaut für Luxusartikel diese faszinierenden Tiere gefährdet.

Ihre Hochphase erlebten Reptilien zur Zeit der Dinosaurier im Erdmittelalter. Vor 65 Millionen Jahren kamen die Dinosaurier und die Mehrzahl aller Tierarten durch eine Katastrophe ums Leben. Aber nicht alle Reptilienarten fielen ihr zum Opfer. Schildkröten und Krokodile sowie die Vorfahren der Echsen und Schlangen überlebten das große Artensterben. Die heutigen Reptilien bevorzugen meist trockene, heiße Regionen und sind – ähnlich wie die Dinosaurier – vor allem eins: schön vielseitig. Über 11.000 Arten sind der Wissenschaft aktuell bekannt und immer wieder werden unbekannte Spezies entdeckt.

Und Reptilien haben einige Tricks auf Lager. Wenn Echsen und Schlangen wachsen, und ihre Haut aus Horn zu eng wird, streifen sie diese einfach ab: Sie häuten sich oder „fahren aus der Haut“. Und auch bei der Balz ist das Schuppenkleid hilfreich: Männliche Echsen setzen in der Paarungszeit auf optische Signale und präsentieren ihre Schuppen in leuchtenden, auffälligen Farben. Stachelartige Schuppen dienen Reptilien aber auch zur Abschreckung von Feinden.

Kieckbusch wird auch zeigen, dass Reptilien gar nicht so angsteinflößend sind wie oft vermutet wird. Vor allem Schlangen sind sehr schöne und besondere Tiere.

Die Ausstellung „Kleid der Tiere – Geniale Verpackungen der Natur“, die aktuell im Naturkundemuseum Paderborn gezeigt wird, präsentiert unverwechselbare Tiere mit faszinierenden Körperumhüllungen. Mit dabei sind auch „phantastische Schuppenwesen“, Schlangen in mit Alkohol gefüllten und beleuchteten Gläsern sowie eine seltene Waran-Art, die erst in diesem Jahr entdeckt worden ist.

Die Teilnahme an dem Vortrag ist kostenfrei.

Stadt Paderborn

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