Mädchen und Jungen lernen ihre Rechte kennen

Kinderrechtewahl an der Grundschule Josef in Schloß Neuhaus

© Stadt PaderbornCarina Fischer (l.) und Marina Seipel (2. v. l., beide Kinderbüro Jugendamt Stadt Paderborn) stellten die Ergebnisse der Kinderrechtewahl den Klassensprecher*innen vor. Gemeinsam mit Sabine Peters (Mitte, Leitung Grundschule Josef), Eliane Hohmann (2. v. r., Praxissemesterstudentin Soziale Arbeit, KatHo Paderborn) und Jasmin Raphaela Herbst (r., Schulsozialarbeiterin Grundschule Josef vom Stadtjugendamt Paderborn) präsentierten sie die Plakate.

Dienstag, 25. Oktober 2022 | Stadt Paderborn - Vor den Sommerferien hat das Kinderbüro der Stadt Paderborn eine große Kinderrechtewahl mit den Schüler*innen der Grundschule Josef in Kooperation mit der Schulsozialarbeiterin Jasmin Raphaela Herbst durchgeführt. Nun wurden die Ergebnisse der Wahl in der Klassensprecherrunde (Schülerparlament) der Schule vorgestellt.

Aus jeder Klasse wurden zwei Kinderrechteexpert*innen ausgebildet, welche Wahlplakate für zehn ausgewählte Kinderrechte erstellt haben. Im Anschluss haben 276 Kinder der Schule für ihr wichtigstes Kinderrecht abgestimmt. Gewonnen hat mit 56 Stimmen das Kinderrecht auf „Privatsphäre“. Marina Seipel aus dem Kinderbüro erläuterte den Kindern, dass es ein wichtiges Kinderrecht sei, welches bedeute, dass Kinder das Recht auf den Schutz ihrer Privatsphäre haben. Niemand dürfe beispielsweise ohne Erlaubnis private Briefe oder Mails lesen und auch nicht in die Wohnung eindringen. Wichtig sei auch, dass niemand Behauptungen über ein Kind verbreiten dürfe, die seinem Ruf schadeten. Die anwesenden Kinder fügten hinzu: „Mein eigenes Bett ist privat“, „Mich darf keiner anfassen, wenn ich das nicht erlaube“ oder „Ich möchte auch mal alleine in meinem Zimmer sein ohne, dass meine kleine Schwester hereinkommt!“

Den Rang zwei teilen sich mit jeweils 45 Stimmen das Kinderrecht auf „Gesundheit“ und das Kinderrecht auf „elterliche Fürsorge“. Platz drei belegt mit 31 Stimmen das Recht auf einen „gewaltfreien Umgang“.
Marina Seipel stellte die weiteren Ergebnisse vor und betonte, dass die Ergebnisse nicht bedeuteten, dass ein Kinderrecht wichtiger sei, als das andere. Die Kinderrechtewahl solle die Kinder vielmehr informieren, dass es überhaupt Kinderrechte gibt und ihnen einen Überblick über die seit mehr als 30 Jahre bestehenden Kinderrechte geben.

„Mir war es wichtig, den Kindern durch dieses gemeinsame Projekt ihre Rechte näher zu bringen“, sagte Jasmin Raphaela Herbst. „So ist es den Jungen und Mädchen möglich sich bei mir, den Klassenlehrer*innen, ihren Eltern oder einer anderen vertrauten Person Hilfe zu holen, wenn sie in diesen verletzt werden. Die Kinder müssen schon früh geschützt und gefördert werden, um ihnen dabei zu helfen, gesund aufwachsen zu können.“
Sabine Peters als Schulleiterin ergänzte, dass durch die Ausbildung von Kinderrechteexpert*innen ein weiterer Baustein für ein Miteinander geschaffen werde, indem Kinder Verantwortung und Aufgaben übernehmen, die allen Mitschüler*innen zu Gute kommen. „Für die Zukunft wünschen wir noch mehr Projekte dieser Art“, sagte Peters.

Das Kinderbüro unterstützt interessierte Grundschulen im Stadtgebiet gern bei der Durchführung eines Projektes zum Thema Kinderrechte. Wer Interesse hat oder Informationen zu dem Thema benötigt, kann sich unter kinderpaderbornde oder unter www.paderborn.de/kinderbuero an die Kolleginnen vom Jugendamt der Stadt Paderborn wenden.

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