Wie geht es mit dem Geißelschen Garten weiter?

Drei Landschaftsarchitekturbüros stellen im Rahmen eines Zwischenkolloquiums erste Ideen vor

© Stadt PaderbornSprachen gemeinsam über die ersten Ideen für den Geißelschen Garten (v. l.): Jessica Schütte, Leiterin des städtischen Amtes für Umweltschutz und Grünflächen, Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn, Landschaftsarchitekt Christian Jürgensmann und Landschaftsarchitektin Prof. Ulrike Beuter.

Donnerstag, 10. August 2023 | Stadt Paderborn - Wie geht es mit dem Geißelschen Garten an der Paderborner Stadtbibliothek weiter? Diese Frage stand am Montag im Mittelpunkt des Austauschs der drei Landschaftsarchitekturbüros, die mit der Konzeptentwicklung für die Wiederherstellung des zerstörten Areals beauftragt wurden. Durch den Tornado im Mai des vergangenen Jahres hatte die ca. 4600 Quadratmeter große Grünanlage erheblichen Schaden erlitten: 120 Bäume wurden entwurzelt oder stark geschädigt, auch das Paderufer mit seiner Ufervegetation und das Stadtmobiliar haben Schaden genommen.

Für die Wiederherstellung des Geißelschen Gartens wurden im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung drei Landschaftsarchitekturbüros von der Stadt Paderborn beauftragt, jeweils einen Gestaltungsvorschlag zu entwickeln: Das Büro Lohaus Carl Köhlmos aus Hannover, Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück sowie DTP Landschaftsarchitekten aus Essen. Alle drei Büros haben durch ihre Arbeit in Paderborn bereits Erfahrungen vor Ort gesammelt und sich somit für die Planungsaufgabe qualifiziert. Die Bearbeitung erfolgt kooperativ im Rahmen von drei Austauschtreffen – Einführungs-, Zwischen- und Abschlusskolloquium – mit dazwischenliegenden Arbeitsphasen. Begleitet wird der Prozess von einer Empfehlungskommission, in der Verwaltung und Politik sowie externe Fachleute und Vertreter*innen der Bürgerschaft vertreten sind. Darüber hinaus wird das gesamte Planungsverfahren durch den Duisburger Landschaftsarchitekten Christian Jürgensmann betreut. „Mit der Maßgabe, hier wieder Stadtnatur an der Pader zu entwickeln, haben wir die Büros auf den Weg geschickt. Wir erhoffen uns durch die Einbindung von 3 Büros, dass unterschiedliche Schwerpunkte in den Entwürfen zu erkennen sein werden“, erläutert die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. Die Beauftragung von drei Büros verspreche eine solche Lösungsvielfalt. „Wir suchen die beste, nicht die erstbeste Lösung“, betont Landschaftsarchitekt Jürgensmann.

Nachdem die beteiligten Büros im Juni mit der Planungsaufgabe vertraut gemacht wurden, diente das Zwischenkolloquium am vergangenen Montag nun dazu, erste Ideen vorzustellen und in der Empfehlungskommission zu diskutieren. „Wir haben sehr unterschiedliche Ansätze im Umgang mit der Substanz gesehen, was wir uns auch erhofft haben. Alle hatten ein Leitmotiv, das sich wie ein roter Faden durch das Areal zieht“, berichtet Jessica Schütte, Leiterin des Amtes für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn. „Wir sind mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden“, zieht auch Christian Jürgensmann ein positives Fazit zu der Veranstaltung. Den Büros seien Empfehlungen mit auf den Weg gegeben worden, bis Mitte Oktober hätten diese nun Zeit, ihre Pläne weiter zu vertiefen. Anschließend werde dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion auf der Grundlage der Ergebnisse des Abschlusskolloquiums die Beauftragung eines der drei Landschaftsarchitekturbüros empfohlen, das dann bis spätestens Ende 2023 mit der Arbeit beginnen könnte. „Der Geißelsche Garten ist ein sehr kostbarer Bereich in Paderborn. Es ist nun eine Frage des Umgangs – wie viel gezielte Entwicklung gestaltet man? Wichtig ist dabei auch, die historischen Strukturen im Hinterkopf zu haben“, so Landschaftsarchitektin Prof. Ulrike Beuter, die ebenfalls Mitglied der Empfehlungskommission ist. Der verbliebene Baumbestand solle auf jeden Fall erhalten bleiben, betont Claudia Warnecke. Nicht festgelegt seien etwa die Wege durch das Areal: Hier könne man durchaus hinterfragen, wieviel Erschließung zukünftig sinnvoll sei.

Für das Gesamtprojekt stehen einschließlich der Beauftragung der drei Büros maximal 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Kosten sind förderfähig aus dem Förderprogramm „Sturmtief Emmelinde“ mit einer Förderquote bis zu 90 Prozent.

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing