Tempo 30 auf der Von-Ketteler-Straße

Unfallkommission der Stadt Paderborn beschließt Verkehrsversuch

© Stadt PaderbornAuf der Von-Ketteler-Straße wird Tempo 30 in der Zeit von 7 bis 19 Uhr als einjährig befristeter Verkehrsversuch getestet.

Freitag, 01. Dezember 2023 | Stadt Paderborn - Auf der Von-Ketteler-Straße wird Tempo 30 in der Zeit von 7 bis 19 Uhr als einjährig befristeter Verkehrsversuch getestet. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h wird im Laufe der nächs-ten Woche zwischen den Einmündungen Gunnestraße und Alisostraße eingerichtet. Dies fußt auf einen Beschluss der örtlichen Unfallkommission für das Stadtgebiet Paderborn.

Die Von-Ketteler-Straße ist eine Unfallhäufungslinie, da die Unfälle in dem Bereich zwischen der Alisostraße und Gunnestraße auftreten und sich nicht nur auf einen Knotenpunkt konzentrieren. Bereits seit längerer Zeit wird dieser Abschnitt der Von-Ketteler-Straße als unfallauffälliger Bereich betrachtet. So ereigneten sich in den Jahren 2018 – 2020 insgesamt 90 Unfälle, in den Jahren 2019 – 2021 insgesamt 86 Unfälle und in den Jahren 2020 – 2022 68 Unfälle. Neben Unfällen mit leichten Sachschäden sind auch Unfälle mit schwer- und leichtverletzten Personen zu verzeichnen gewe-sen. Da die Reduzierung von Verkehrsunfällen und Minderung der Folgen und damit die Erhöhung der Verkehrssicherheit die Aufgabe der Unfallkommission darstellt, wurde nun die zeitlich befriste-te Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h im Rahmen eines Verkehrsversuches angeordnet.

Im Vorfeld dieser Maßnahme sind bereits umfangreiche Erhebungen durchgeführt worden, um die Verkehrssituation nach Einführung der Geschwindigkeitsreduzierung vergleichen zu können. So wurden Geschwindigkeits- und Verkehrsmengenzählungen sowohl in der Von-Ketteler-Straße als auch in den umliegenden Nebenstraßen durchgeführt.

In der Vergangenheit wurden bereits unterschiedlichste Maßnahmen umgesetzt. So wurde unter anderem die Radwegebenutzungspflicht aufgehoben, so dass Radfahrende auch auf der Fahrbahn fahren dürfen. Der Bürgersteig ist weiterhin für den Radfahrende freigegeben. Sie dürfen auf dem roten Pflaster fahren. Um auf Radverkehr in den Einmündungen aufmerksam zu machen, wurden diese rot eingefärbt und mit Radpiktogrammen versehen. Auch Parkflächen wurden bereits aufge-geben, um die Sichtverhältnisse zu verbessern.
Dieses Jahr wurden Geisterradpiktogramme aufgebracht, um Radfahrende davon abzuhalten, ent-gegengesetzt der Fahrtrichtung zu fahren. Dies wird durch entsprechende Kontrollen der Polizei begleitet.

Die Unfalllage hat sich durch die Maßnahmen punktuell verbessert, dennoch verbleibt eine zu ho-he Unfallrate auf der Von-Ketteler-Straße. Die Unfälle verteilen sich über alle Einmündungen der Von-Ketteler-Straße. Insgesamt besteht ein hoher Quell- und Zielverkehr an den Nahversorgungs-einrichtungen im Elsener Ortskern, welcher auch häufige Fahrbahnwechsel durch Fußgänger und Radfahrer mit sich bringt.

Als ein Indikator für die Unfalllage wurde die auf der Von-Ketteler-Straße gefahrene Geschwindig-keit betrachtet. Bei den Messungen kam heraus, dass im Mittel die Geschwindigkeit von 50 km/h aufgrund der Verkehrslage gar nicht gefahren werden kann. Die von 85 Prozent der Verkehrsteil-nehmer gefahrene Geschwindigkeit in den Zeiten zwischen 7 – 19 Uhr liegen bei 38 – 47 km/h. Um zu prüfen ob bei Tempo 30 die Unfallrate sinkt, soll dies für ein Jahr befristet getestet werden. So können sich beispielsweise bei Tempo 30 für Autofahrende aus den an die Von-Ketteler-Straße grenzenden Einmündungen bessere Sichtverhältnisse ergeben. Damit wird eine höhere Übersicht-lichkeit im Straßenverkehr geschaffen. Die gefahrene Geschwindigkeit von Tempo 30 gleicht sich auch der für Radfahrende möglichen Geschwindigkeiten an.

Die Unfallkommission ist eine vom Land NRW vorgegebene Gremienzusammensetzung aus Stra-ßenverkehrsbehörde, Straßenbaubehörde und den Polizeibehörden. Die Polizei meldet der Stra-ßenverkehrsbehörde sogenannte Unfallhäufungsstellen oder Unfallhäufungslinien. Diese werden durch die Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörde analysiert und beobachtet. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Sitzungen der Unfallkommission werden die Unfälle auf die Unfallursa-chen untersucht und mögliche Maßnahmen in einem verbindlichen Beschluss festgehalten.

Stadt Paderborn

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