Donnerstag, 11. April 2024 | Stadt Paderborn - Die Vorsitzenden der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte im Kreis und in der Stadt Paderborn, Dipl.-Ing. Axel Gurok und Dipl.-Ing. Markus Schräder, präsentierten am Donnerstag, 11. April 2024, gemeinsam die Entwicklungen am Grundstücksmarkt im Kreis und in der Stadt Paderborn.

Im Kreis- und Stadtgebiet Paderborn ergeben sich für das Jahr 2023 folgende Entwicklungen:

Baugrundstücke:

Nach dem schon im Jahr 2022 in der Stadt Paderborn die Anzahl an Grundstücksverkäufen mit 38 Fällen auf ein niedriges Niveau gefallen war, sank im Jahr 2023 der Umsatz dieser Verkäufe noch einmal um 10 Fälle. Dagegen stieg im Jahr 2023 die Anzahl an Grundstücksverkäufen für eine Mehrfamilienhausbebauung von 20 auf 30 Fälle. Die Bodenrichtwerte für Wohnbauland sind gegenüber dem Stand 1.1.2023 praktisch unverändert. Im Kreisgebiet wurden im Jahre 2023 deutlich weniger Baugrundstücke verkauft. Die Anzahl der Kauffälle liegt bei unter 50 % des Vorjahres. Das Preisniveau für Wohnbauland ist im nördlichen Kreisgebiet stabil. Im südlichen Kreisgebiet sind moderate Preissteigerungen von rd. 5 % zu verzeichnen.

Ein- und Zweifamilienhäuser:

Gegenüber 2022 wurden im Jahr 2023 in der Stadt Paderborn rd. 18 % weniger Kauffälle derartiger Objekte registriert. Zusammen mit den Verkaufsrückgängen im Jahr 2022 von rd. 13 % sank damit der Umsatz in dieser Sparte um fast 1/3 gegenüber 2021. Erstmals weisen auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in der Stadt Paderborn einen teilweise deutlichen Rückgang auf. Diese reichen von 0 % bei neu errichteten Reihenmittelhäuser bis zu 20 % bei Einfamilienhäusern.
Im übrigen Kreisgebiet ist ebenfalls ein sinkendes Preisniveau für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser festzustellen (im Mittel -5%). Die Anzahl ist mit 360 Kauffällen weiter rückläufig.

Eigentumswohnungen:

In der Stadt Paderborn sank der Umsatz in diesem Teilmarkt auch im Jahr 2023 weiter: Wurden im Jahr 2022 noch 420 derartige Objekte gehandelt fiel diese Zahl im Jahr 2023 auf 321 Objekte. Ausgenommen die Neubauten – bei diesen blieben die Preise stabil – weisen die Eigentumswohnungen in allen Baujahresstufen Preisrückgänge zwischen 100,- EUR/m² und 300,- EUR/m² auf. Im übrigen Kreisgebiet ergeben sich Preissteigerungen von rd. 5 % bei Weiterverkäufen. Bei Neubauten ist das Preisniveau stagnierend. Mit 29 Kauffällen (Erstverkäufe) liegt die Anzahl der Kauffälle bei unter 50% des Vorjahres (2022: 75 Kauffälle). Bei den Weiterverkäufen ist die Anzahl mit 114 Kauffällen im Jahr ebenfalls deutlich niedriger als im Vorjahr (2022: 174).

Der Umsatz im landwirtschaftlichen Grundstücksmarkt im Stadtgebiet von Paderborn war sehr gering. Geringfügige Preisveränderungen ergaben sich je nach Lage und Nutzung der Flächen. Im Kreisgebiet ist die Anzahl der Verkaufsfälle im landwirtschaftlichen Bereich leicht gefallen (-10%). Die landwirtschaftlichen Bodenrichtwerte wurden für Ackerland um rd. 6 % (Spanne: -4 bis +23%) erhöht. Die landwirtschaftlichen Bodenrichtwerte für Grünland sind überwiegend preisstabil.

Fazit:

Der Grundstücksmarkt im gesamten Kreis Paderborn ist gekennzeichnet von weiter deutlich rückläufigen Umsatzzahlen. Was die Preise angeht, ergibt sich kreisweit ein sehr inhomogenes Bild. Preisabschläge, aber auch teilweise steigende Preise bzw. stagnierende Preise kennzeichnen das Geschehen am Immobilienmarkt in 2023. Beide Vorsitzenden sind sich in der Bewertung dahingehend einig, dass nicht von einem Platzen einer Immobilienblase gesprochen werden kann. Bildlich gesprochen ist der Markt in einigen Teilbereichen eher mit einem Ball zu vergleichen, der in den letzten Jahren stark aufgepumpt worden ist und aus dem jetzt Luft abgelassen wird. 

Weitere Informationen zu den Teilmärkten "unbebaute Grundstücke", "bebaute Grundstücke", "Wohnungs- und Teileigentum" sowie zu den Themen Immobilienrichtwerte (IRW) und Immobilienpreiskalkulator (IPK) können Sie der vollständigen Pressemitteilung (siehe unten) entnehmen.