Vernetzungstagung „Frühe Hilfen“ für eine bessere kommunale Zusammenarbeit

Kooperationsveranstaltung in der katho Paderborn

© Stadt PaderbornZur Vernetzungstagung „Frühe Hilfen“ begrüßten Gastgeber, Dekan und Professor für Sozialmedizin einschl. Psychopathologie Prof. Dr. Dr. Martin Hörning der katho Paderborn, zusammen mit Landrat Christoph Rüther und der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Kramm sowie weiteren Vortragenden Hebammen, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Gesundheitsfachkräfte, Studierende der katho und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn.

Dienstag, 30. April 2024 | Stadt Paderborn - Zur Vernetzungstagung „Frühe Hilfen“ trafen sich Hebammen, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Gesundheitsfachkräfte, Studierende der katho und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn. „Frühe Hilfen“ sind kommunale Angebote an (werdende) Familien und ihre Kinder ab der Schwangerschaft bis hin zum dritten Lebensjahr. Das Angebot ist kostenlos, beruht auf Freiwilligkeit und basiert auf Wertschätzung und Vertrauen. Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit abgestimmten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder und werden in Netzwerken gestaltet und konzipiert. Ziel der Veranstaltung war es, relevante Akteure rund um die Frühen Hilfen zusammen zu bringen und Angebote aus diesem Bereich transparent zu machen, neu kennenzulernen sowie in den gemeinsamen Austausch zu kommen.

Im Zusammenwirken der Frühen Hilfen der Stadt Paderborn, des Kreises Paderborn sowie der Katholischen Hochschule Paderborn und des Instituts für Forschung und Transfer in Kindheit und Familie sollte durch die Vernetzungstagung die Kooperation zwischen Akteur*innen des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe qualitativ und nachhaltig weiterentwickelt und der interdisziplinäre Austausch gefördert werden.
Knapp 190 Personen aus den Bereichen Gesundheit, Schwangerschaftsberatung sowie Kinder- und Jugendhilfe kamen zusammen, um sich über passgenaue Angebote für Familien auf kommunaler Ebene auszutauschen.

Synergien nutzen

Die Begrüßung der Veranstaltung übernahmen Gastgeber, Dekan und Professor für Sozialmedizin einschl. Psychopathologie Prof. Dr. Dr. Martin Hörning der katho Paderborn, zusammen mit Landrat Christoph Rüther und der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Kramm. Hörning sieht Potenziale einer guten Zusammenarbeit: „Die katho ist als wissenschaftliche Institution und Studienort sehr gerne Gastgeber für die Fachkräfte aus den verschiedenen Berufsfeldern, weil die Vernetzungstagung eine ideale Möglichkeit für den Theorie-Praxis-Transfer bietet.“ Die Freude über die Beteiligung an der Veranstaltung war bei allen groß. Landrat Christoph Rüther appellierte: „Nutzen Sie die Möglichkeit, sich gegenseitig besser kennenzulernen, kommen Sie ins Gespräch, tauschen sie ihre Handynummern aus“. Werdende Eltern zu unterstützen und Synergien zwischen Land, Kreis und Stadt Paderborn zu nutzen war bei der Begrüßung gemeinsamer Tenor. Die stellvertretende Bürgermeisterin Kramm freute sich besonders über die starke Resonanz: „Ich bin begeistert über die große Beteiligung, denn sie zeigt, wie wichtig eine gute Vernetzung und wie hoch das Interesse und Engagement der Fachkräfte in Stadt und Kreis Paderborn ist.“
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Dr. Silke Karsunky, LWL-Landesjugendamt Westfalen, schloss sich als Fachberaterin der Frühen Hilfen den Grußworten mit einem Vortrag zu Informationen und Nutzen der Frühen Hilfen an. Die Inhalte ihres Vortrags befassten sich mit Themen wie Grundlagen der Netzwerke, Zielperspektiven und Angebote, über Gelingensfaktoren, wie eine gemeinsame Grundhaltung zum Verständnis der Frühen Hilfen, die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit sowie verbindliche Strukturen bis hin zu Synergien und Potentialen der Netzwerkarbeit für Institutionen, Einrichtungen und Fachkräfte.
Besonders stellte sie den Nutzen der Beteiligung an den Netzwerken in den Vordergrund. Hier entstehen neue interdisziplinäre Kontakte und auch die eigene Qualifizierung steigt. Durch die Bündelung von Ressourcen werden Synergieeffekte erzeugt und die Mitwirkung an Prozessen kommunaler familienfreundlicher Infrastrukturentwicklung wird optimiert.

Britta Vollmann vom Jugendamt der Stadt Paderborn und Roland Gladbach vom Jugendamt des Kreises Paderborn stellten als Koordinatoren der Frühen Hilfen im Nachgang ihre Arbeit und neue Projekte vor. Ein niederschwelliger Zugang zu den Leistungen und Angeboten wie einem Willkommensbesuch kurz nach der Geburt, verschiedenen Eltern-Kind-Angeboten, mobilen Sprechstunden und den Angeboten von Familienzentren liegen sowohl der Stadt als auch dem Kreis Paderborn besonders am Herzen.
Die Familienhebammen vom Kreis und der Stadt Paderborn Antje Golz-Cruse und Anke Graben berichteten von Herausforderungen und Schwierigkeiten die in vorbelasteten, instabilen oder überforderten Familien auftreten können und wie sie den Betroffenen mit ihrem Angebot helfen können. Auf die Bindungsförderung, Stärkung der Elternkompetenz und Hilfe zur Selbsthilfe legen die Familienhabammen und Familienkinderkrankenschwestern das Hauptaugenmerk bei ihrer Arbeit.

Praktische Erfahrungen im Mittelpunkt

Die Vorstellung von kommunalen Aufgabenfeldern der Frühen Hilfen wurde durch fünf Impulsvorträge zu Angeboten von Jugendämtern, Familienzentren, Frühförderstellen, Schwangerschaftsberatungsstellen sowie Kinder- und Jugendmedizin ergänzt. Im Anschluss gab es immer einen kurzen Austausch an den 18 Gruppentischen, die interdisziplinär besetzt waren. Dabei ging es einerseits um praktische Erfahrungen, die bereits mit der jeweiligen Institution gesammelt wurden und andererseits um die Frage, welche Informationen vielleicht noch benötigt werden.

Im Anschluss an den Austausch konnten die Teilnehmenden an den Informationsständen der vortragenden Institutionen noch weitergehendes Material für die eigene Arbeit mitnehmen.

Insgesamt haben die Teilnehmenden in einer abschließenden Befragung die Vernetzungstagung als informativ, bereichernd, vielfältig und interessant bezeichnet. Eine Vielzahl der Fachkräfte wünscht sich eine weitere Veranstaltung in diesem Format. Die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm bedankte sich zum Abschluss noch bei allen Anwesenden für ihre wertvolle Arbeit.

Bei Rückfragen stehen Ihnen die Ansprechpersonen der Frühen Hilfen zur Verfügung und weitere Informationen finden Sie über folgende Links: Stadt Paderborn: paderborn.de/fruehehilfen / Kreis Paderborn: www.kreis-paderborn.de/fruehehilfen

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing