Dienstag, 14. Mai 2024 | Stadt Paderborn - Der ein oder andere dürfte sich am Dienstag verwundert die Augen gerieben haben. Galloway-Rinder am Padersteinweg? Zwei Stück? Richtig gesehen! Nachdem die Beweidung der eingezäunten Fläche bereits vor einiger Zeit angekündigt worden war, freut sich nun das Amt für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn, dass ihm die Familie Westerhorstmann aus Delbrück-Anreppen für die nächste Zeit zwei junge männliche Galloway-Rinder für die Beweidung zur Verfügung stellt.

Durch die Beweidung werden die vorhandenen offenen Bereiche entlang des Padersteinweges vom Gehölzaufwuchs freigehalten, wodurch die ökologische Strukturvielfalt in diesem Gebiet gestärkt wird.
Auch die Fläche im Einzelnen erhält auf diese Weise eine viel größere Strukturbreite als Grünflächen, die nur gemäht werden. Der bevorzugte Aufenthalt in bestimmten Bereichen, die Bevorzugung bestimmter Futterpflanzen, der Tritt der Klauen, das Wälzen am Boden, der unbewusste Transport von Samen und Pflanzenteilen im Fell etc. tragen dazu bei, dass sich eine ins Unendliche gehende Variabilität an Kleinststrukturen bildet, die in den Reihen auch bedrohter Pflanzen und Tierarten ihre Profiteure findet. Somit ist die Praxis der Beweidung ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.

Spaziergänger*innen, Radfahrer*innen, Läufer*innen, Schüler*innen, Menschen auf dem Weg zur Arbeit und viele weitere nutzen den Padersteinweg intensiv und sind eingeladen, die Entwicklung der Flächen zu beobachten.

Die Beweidung stellt auch eine Art Rückblick in die Historie Paderborns und speziell auf die Flächen entlang der Pader dar. Diese waren in Jahrhunderten bis vor Jahrzehnten noch offen und regelmäßig mit Weidetieren bestanden, die auf diese Art und Weise die heimische Landschaft prägten.

Paderborns bedeutender stadtkernnaher Naturraum soll durch diese entwicklungsfördernden Maßnahmen sichtbar und erlebbar gemacht werden. Das Amt für Umweltschutz und Grünflächen erhofft sich dadurch mehr Verständnis und Wertschätzung bei den Paderborner*innen für natürliche Abläufe in ihrer Nachbarschaft und die Förderung des Bewusstseins, Teil dessen zu sein. Denn nur so ist zukünftig ein sinnvoller Schutz solch wertvoller ökologischer Lebensräume möglich.