Große Sorgen um die Zukunft und die Sicherheit der Arbeitsplätze
Beim Arbeitnehmerempfang ging es um das Ausbesserungswerk in Paderborn
Dienstag, 13. Mai 2025 | Stadt Paderborn - Eine lebhafte Diskussion rund um das Thema „Die Zukunft des Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn in Paderborn“ entwickelte sich beim traditionellen Arbeitnehmerempfang im Paderborner Rathaus. Etwa 90 Teilnehmende von unterschiedlichen Arbeitnehmerverbänden und Gewerkschaften sowie aus der Politik durfte Bürgermeister Michael Dreier am Vorabend des ersten Mai begrüßen. Am Ende der Veranstaltung versicherte der Bürgermeister: „Wir alle wollen uns dafür stark machen, dass die Arbeits- und Ausbildungsplätze des Werkes in Paderborn eine Zukunft haben. Für mich ist es selbstverständlich, dass die Stadt Paderborn den Bundeskanzler, den Ministerpräsidenten und die Verkehrsminister von Bund und Land anschreibt und um Hilfe und Unterstützung bittet.“
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Michael Dreier neben den Redner*innen des Abends, Sabine Kauer, Geschäftsstellenleiterin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft in Hamm, Andreas Steins, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH und Betriebsratsvorsitzender im Werk Paderborn, und Sven Pätzold, Werksleiter des Instandhaltungswerks Paderborn, auch die zahlreich erschienenen Gäste. Darüber hinaus waren auch Helena Müller und Erika Dombrowski, die gemeinsam mit Sven Pätzold das Werk der DB Fahrzeuginstandhaltung in Paderborn leiten, vor Ort und sprachen ihren Kolleg*innen Mut zu. In Bezug auf das Thema des Abends begann der Bürgermeister sein Grußwort mit einem Blick auf die Sorgen und Nöte der Beteiligten. „Spekulationen über Schließungspläne, die sinkende Auslastung sowie die Tatsache, dass derzeit nicht ausgebildet wird, sorgen aktuell für große Unsicherheit – besonders natürlich bei den etwa 800 Beschäftigten des Ausbesserungswerkes“, erklärte Dreier. „Sie machen sich große Sorgen um die Zukunft des Werkes und die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes“, fuhr der Bürgermeister fort.
Das Ausbesserungswerk in Paderborn habe eine lange Tradition und sei das einzig noch verbliebene Werk für die schwere Instandhaltung von Güterwagen im gesamten DB-Konzern in Deutschland. Er betonte abermals, dass alle das gemeinsame Ziel verfolgten, den gesamten Standort mit seinen Arbeits- und auch Ausbildungsplätzen zu sichern. „Es haben mehrere konstruktive Gespräche mit Verantwortlichen stattgefunden und alle Gesprächspartner haben vereinbart, im weiteren engen Austausch zu bleiben“, versicherte er. Darüber hinaus stellte er aber auch fest: „Die letztliche Entscheidung, das müssen wir uns ehrlich eingestehen, treffen die Verantwortlichen der Bahn. Dennoch: Lasst uns gemeinsam ein Signal setzen, denn Paderborn verfügt über einen ausgezeichneten Standort für das Werk, glänzt mit sehr guten Rahmenbedingungen und einer perfekten Ausstattung.“
Im Anschluss an seine Rede übergab der Bürgermeister das Wort an die EVG-Geschäftsstellenleiterin Sabine Kauer. „Wir stehen hier stellvertretend für die 800 Beschäftigten, deren Arbeitsplätze bedroht sind. Und stellvertretend für die rund 30.000 Bahnerinnen und Bahner, deren Arbeitsplätze infrage gestellt werden“, mahnte Kauer. „Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten derzeit unter hohem Druck und am Limit. Mehr Wettbewerb löst die Probleme nicht, sondern gefährdet die Arbeitsplätze“, untermauerte sie. „Der Ausbildungsstopp des Ausbesserungswerks sowie die mögliche Schließung sind schlichtweg Fehlentscheidungen“, erklärte Sabine Kauer. Die Facharbeiterinnen und Facharbeiter seien das Fundament des Wohlstandes, verstärkte sie zum Schluss ihrer eindringlichen Rede.
Der Betriebsrat Andreas Steins rief in seiner Ansprache die Wichtigkeit des Paderborner Werks aus. „Mit einer Schließung wird es in Deutschland keine Möglichkeit der schweren Güterwageninstandhaltung im DB Konzern mehr geben. Die immer wieder geforderte Zerschlagung des Bahnkonzerns ist ein Irrweg. Es ist höchste Zeit nach Alternativen zu schauen“, verwies Steins auf mögliche Folgen. In einer abschließenden Diskussionsrunde bedankte sich Andreas Steins auch für die Solidarität der anderen Gewerkschaftsvertreter, die an diesem Abend dabei waren. „Wir kämpfen gemeinsam darum, dass unser Werk erhalten bleibt“, schloss er die Runde ab.
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