Donnerstag, 31. Juli 2025 | Stadt Paderborn - Am Freitagabend wurde im festlich geschmückten Paderborner Rathaus ein halbes Jahrhundert Städtepartnerschaft gefeiert: Seit 50 Jahren verbindet Paderborn und die englische Stadt Bolton eine enge Freundschaft.
Bürgermeister Michael Dreier begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste herzlich und berichtete zu Beginn über die Anfänge der Partnerschaft. Alles begann im Jahr 1973 im französischen Le Mans – der gemeinsamen Partnerstadt beider Städte. Aus einem zufälligen Treffen entstand eine enge Verbundenheit: Die Delegierten der Partnerstädte verstanden sich so gut, dass der Bürgermeister von Bolton bereits ein Jahr später zum Liborifest in Paderborn eingeladen wurde. Am 26. Juli 1975 besiegelten beide Städte ihre Partnerschaft offiziell.

„Wir können wirklich stolz sein auf diese Partnerschaft, die den kulturellen Austausch, gegenseitiges Verständnis und Freundschaft fördert“, betonte Dreier in seiner Ansprache. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass all dies mit Arbeit verbunden ist und es Menschen braucht, die den gegenseitigen Austausch pflegen und sich darum kümmern.

Zahlreiche Ehrengäste folgten der Einladung ins Rathaus: Andrew Morgan, der stellvertretende Bürgermeister von Bolton, kam mit seiner Partnerin, ebenso die britische Honorarkonsulin Susan Speller, der Ehrenringträger Josef Hackfort, der britische Militärattaché und Verbindungsoffizier an der britischen Botschaft in Berlin Colonel Benjamin Davenport. Ebenfalls mit anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter des Deutsch-Englischen Clubs mit ihrer Vorsitzenden Prof. Dr. Ilka Mindt, sowie Vertreter*innen aus Bolton und Gäste aus weiteren Partnerstädten.

Nach dem feierlichen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Paderborn durch Boltons stellvertretenden Bürgermeister Andrew Morgan richtete Ilka Mindt das Wort an die Gäste. Sie präsentierte unter anderem Videobeiträge von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Elsen, die traditionell für ein zweiwöchiges Berufspraktikum nach Bolton reisen. Mindt sprach von den verschiedenen Bereichen, wie Kunst, Sport, Bildung und Soziales, die beide Städte seit Jahrzehnten miteinander verbindet. Auch stellte sie einen besonders wichtigen Aspekt ihrer Arbeit vor: „Wir schicken junge Menschen in ein anderes Land, die wachsen, die lernen, die sich entwickeln – und die andere Blickwinkel und Perspektiven kennen lernen.“ Der Ideenwettbewerb „Blick auf – Spot on!“ griff diesen Gedanken auf: Bürger*innen beider Städte reichten Bilder ihrer Lieblingsplätze ein. Jeweils fünf ausgewählte Motive sind nun in beiden Städten zu bestaunen – und die Künstler*innen durften diese persönlich vorstellen. Städtepartnerschaft lebt nicht nur von offiziellen Delegationen und Verträgen, sondern vor allem von persönlichen Geschichten, Blickwinkeln und Begegnungen“, hob Mindt zum Abschluss ihrer Rede hervor. Als kleines Dankeschön wurden gut gefüllte Stofftaschen, bedruckt mit Motiven des Ideenwettbewerbs, sowie Urkunden an alle Mitwirkenden verteilt.

Anschließend überbrachte Benjamin Davenport im Namen des britischen Botschafters in Deutschland, Andrew Mitchell, die Grüße der Botschaft. In seiner Ansprache betonte Davenport die besondere Bedeutung dieser Partnerschaft als leuchtendes Beispiel für die enge britisch-deutsche Freundschaft. Er würdigte das langjährige Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die durch Jugendaustausch, kulturelle Begegnungen und sportliche Aktivitäten die Verbindung zwischen beiden Städten lebendig halten. Zudem stellte Davenport die Verbindung zu aktuellen politischen Entwicklungen her: Die Partnerschaft stehe symbolisch für die engen Beziehungen, die durch den kürzlich unterzeichneten Kensington-Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland weiter gestärkt werden sollen.

Auch die britische Honorarkonsulin Susan Speller würdigte die besondere Verbundenheit beider Städte. Sie erinnerte an ihren Besuch in Bolton im Frühjahr dieses Jahres, bei dem sie die große Gastfreundschaft und die vielfältigen Projekte in der Partnerstadt kennenlernen durfte. Sie betonte die herausragende Bedeutung solcher Partnerschaften, besonders in einer Welt voller Krisen - vom Angriffskrieg in der Ukraine bis zu den Folgen des Klimawandels. Dies machen laut Speller eine enge Zusammenarbeit und ein starkes gegenseitiges Verständnis zwischen dem Vereinigten Königreich, sowie allen anderen europäischen Partnern wichtiger denn je.

Zum Abschluss des offiziellen Teils bedankte sich Bürgermeister Dreier bei all denjenigen, die in Paderborn und Bolton für die Städtepartnerschaft eintreten und sie mit Leben füllen. Anschließend überreichte Bürgermeister Dreier dem stellvertretenden Bürgermeister von Bolton einen türkisfarbenen Pfau des Paderborner Künstlers Manfred Webel sowie kunstvoll gestaltete Holzbilder der Firma Wooden Art mit markanten Ausschnitten beider Städte.

Musikalisch begleitet wurde der Abend stimmungsvoll vom Duo Deluxe mit Stephanie Garris und Michael Driesner, die den Rahmen perfekt abrundeten.