Dienstag, 05. August 2025 | Stadt Paderborn - Im Historischen Rathaus trafen sich am heutigen Samstagnachmittag Mitglieder der Interessengemeinschaft Oldtimer & Classic Car Paderborn e. V. und des Car Club Le Mans, um ein ganz besonderes Fahrzeug zu verabschieden: Ein restaurierter Trabant 601 S kehrt als Symbol der langjährigen deutsch-französischen Freundschaft aus Paderborn nach Le Mans zurück.

Bürgermeister Michael Dreier begrüßte die anwesenden Gäste und betonte die „gelebte und sichtbare Freundschaft” zwischen Paderborn und Le Mans. Die Verbindung reicht weit über Vereinsgrenzen hinaus: Das jährliche Liborifest, das an die Überführung der Gebeine des heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn im Jahr 836 erinnert, unterstreicht die tiefe historische Partnerschaft beider Städte.

Der Trabant 601 S wurde 1992 vom damaligen Geschäftsführer des TÜV Hannover-Sachsen-Anhalt, Manfred Leniger, als Geschenk an das Musée du 24 Heures du Mans gestiftet. „Das Trabantfahren habe ich von meinem Vater gelernt. Als wir damals mit dem Club in Le Mans zu Gast waren, hatten wir die Idee, dieses ostdeutsche Kultauto dem dortigen Museum zu übergeben“, erinnert sich der heute 91-jährige Manfred Leniger.

Über dreißig Jahre war der Trabant in Frankreich – zugelassen werden konnte er dort nie. Im Juni dieses Jahres kam das Fahrzeug im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion der beiden Clubs nach Paderborn zurück. Siggi Trawinski von den Oldtimerfreunden restaurierte den „Trabbi“ mit viel Liebe zum Detail. Seit dem 11. Juli trägt das Fahrzeug das Kennzeichen PB-TY 601.

Paul-Günther Schmidt, der Präsident der Interessengemeinschaft „Oldtimer & Classic Car Paderborn e. V.“, sprach von einer Verbindung, „getragen vom Band des heiligen Liborius, voller Benzingespräche, glänzender Karossen und freundschaftlicher Begegnungen“. Zwölf Gäste aus Le Mans begleiteten die feierliche Rückgabe des Trabants.

Die Präsidenten des Car Club Le Mans, Gérôme Guicherd und Sylvain Guyon, sowie ihr Vorgänger Martial Soulard würdigten die Kooperation: „Die Rückführung des Trabants steht für die deutsch-französische Freundschaft, für Solidarität und ein Miteinander über Grenzen hinweg. Dreißig Jahre stand der Trabant im Museum, jetzt rollt er wieder durch die Straßen – genauso lebendig wie die Freundschaft zwischen unseren Clubs.“ Ihr Dank galt Paul-Günther Schmidt für die langjährige Verbundenheit und Manfred Leniger für die ursprüngliche Stiftung. „Es lebe die Freundschaft!”, betonten sie.

Nach der feierlichen Symbolübergabe und der Überreichung eines besonderen Geschenks – ein signiertes Pfauenbild des Künstlers Hermann Reichold wurde der „Trabbi” am Sonntag Teil der partnerschaftlichen Oldtimer-Ausfahrt. Am Montag begibt er sich dann gemeinsam mit Mitgliedern beider Clubs auf die Rückreise nach Le Mans.

Bürgermeister Dreier dankte allen Engagierten: „Es sind Menschen wie Sie, die unserer Städtepartnerschaft Leben verleihen. Was vor 33 Jahren begann, ist heute eine starke Gemeinschaft und ein Vorbild für gelebte Städtefreundschaft.“