Montag, 13. Oktober 2025 | Stadt Paderborn - Die Dauerausstellung des Stadtmuseums Paderborn ist um ein besonderes Ausstellungsstück reicher: Ab sofort können die Besucher*innen eine barocke Flammvase bestaunen, die dank der NRW-Stiftung wiederhergestellt werden konnte. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Besucher*innen, auch dank der NRW-Stiftung, ein solch außergewöhnliches Kulturgut in unserer Dauerausstellung präsentieren können“, betont Dr. Andreas Neuwöhner, Leiter des Stadtmuseums.

Ursprünglich schmückte die Flammvase den Giebel des Hauses von Bartholomäus Crass (um 1676-1737) und seiner Frau Anna Maria Wilkotte (1692-1728). Crass kaufte im Jahr 1716 das repräsentative Haus im Schildern Nr. 5 in Paderborn. Er war als Kaufmann vorwiegend für Wolle reich geworden und schmückte sein Haus mit einem barocken Giebel. In dessen Mitte waren die Familienwappen Crass und Wilkotte platziert – ein sprechendes Zeichen für die neue Verbindung dieser Familien. Auf beiden Ecken stand jeweils eine Flammenvase.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark beschädigt und nach dem Krieg in schlichter Form wieder aufgebaut. Erst der Neubau der Sparkasse in den Jahren 2000 bis 2002 stellte anhand alter Fotoaufnahmen den ursprünglichen Barockgiebel wieder her. Die Flammenvasen galten als verschollen, so dass der Bildhauer H. D. Wieczoreck sie neu erstellte. Im Jahr 2020 fand sich eine stark beschädigte Vase in einem Gartenhaus des Domkapitels. Der Altertumsverein ließ sie mit finanzieller Unterstützung der NRW-Stiftung von Michael Diwo restaurieren und stellte sie dem Stadtmuseum zur Verfügung, wo sie ab sofort bestaunt werden kann. „Die NRW-Stiftung legt ihren Fokus unter anderem auf die Förderung von Landschaften, Denkmälern und Kulturgütern. Die barocke Flammvase ist dabei ein aussagekräftiges Beispiel dafür, wie man Kulturgüter für alle Interessierten erfahrbar machen kann“, erklärt Joachim Faulde, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung für den Kreis Paderborn.