Lernen in der Schuleingangsphase

In der Schuleingangsphase lernen die Kinder jahrgangsbezogen.

Seit August 2013 wurden an der KGS Marienloh die Jahrgangsstufen 1 und 2 jahrgangsübergreifend unterrichtet. In vier Klassen lernten jeweils Erst- und Zweitklässler gemeinsam. Die Jahrgänge 3 und 4 wurden danach wieder in getrennten Klassen unterrichtet. Ausgelöst durch die Coronapandemie starteten wir erstmals im Schuljahr 2020/21 mit jahrgangsbezogenen Gruppen. Unsere bisherigen Erfahrungen im individualisierten Lernen lassen wir gewinnbringend in die neue Arbeit einfließen. Alle weiteren Veränderungen in der didaktischen und methodischen Arbeit und der Darstellung auf unserer Homepage sind derzeit in Arbeit und werden nach und nach eingepflegt werden.

Erfahrungen aus dem jahrgangsübergreifenden Lernen

Soziale Erfahrungen ermöglichen:

Jedes Kind ist beim Start in die Grundschule zuerst ein "Kleiner" und darf Hilfe annehmen und wird nach und nach zum "Großen", der nun Hilfe und Erfahrungen weitergeben kann. Dieser Rollenwechsel zwischen „Hilfe annehmen“ und „Hilfe geben“ wird von uns durch das in den Klassen stattfindende soziale Lernen in den Blick genommen und mit den Kinder zu Beginn der Schuleingangsphase angebahnt und stetig vertieft. Durch gemeinsame Kitazeiten, Nachbarschaften, Geschwister, Freunde und Betreuungsituationen entsteht in unserer recht kleinen Schulgemeinde schnell ein stabiles Beziehungsgeflecht der Kinder untereinander. Eine entsprechend große Bewegungsfläche in den Pausen und ein achtsamer Umgang untereinander wirkt sich ebenso positiv aus. Damit verringert sich das Konfliktpotenzial in der gesamten Schulgemeinschaft.


Bruchloser Übergang zwischen Kita und Grundschule:

Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist oft mit Trennungsängsten und Unsicherheiten verbunden. Während bisher in einer jahrgangsübergreifenden Klasse die Kinder ehemalige Kindergartenfreunde in ihrer Klasse wieder getroffen haben, entwickeln wir nun über Patenschaften mit älteren Kindern, die sich im Schulalltag schon auskennen, ein Konzept, das einen bruchlosen Übergang sichert.

Heterogenität annehmen und nutzen:

Auch in jahrgangsbezogenen Klassen existiert ein sehr heterogenes Leistungsspektrum, da die Unterschiede in der Entwicklung der Kinder bis zu drei Jahre betragen.

Kinder unterstützen sich beim Lernen gegenseitig, da keine einheitlichen Anforderungen, sondern individuelle Lernprozesse und Fortschritte im Zentrum stehen. Unser fachliches und methodisches Wissen in Bezug auf Heterogenität lassen wir in das Lernen einer jahrgangsbezogenen Klasse einfließen, machen Kindern individuelle Lernangebote und beraten Eltern im Hinblick auf Förderung und Unterstützung im häuslichen Bereich.


Selbstständiges, eigenverantwortliches Lernen:

Schule muss heute auf ein lebenslanges Lernen vorbereiten. Dabei werden Methoden der Aneignung von Wissen immer wichtiger. Die Materialien sind in weiten Teilen selbsterklärend und differenziert aufbereitet, so dass Kinder eigenständig daran arbeiten können. 


Individuelles Lernen ermöglichen:

Schon lange ist bekannt, dass nicht alle Kinder zur gleichen Zeit die gleichen Lernziele erreichen können. Jedes Kind hat seine individuelle Lerngeschwindigkeit. Die individuelle Förderung lässt sich durch den Einsatz von Arbeitsplänen gut umsetzen, weil jedes Kind auf seinem aktuellen Lernstand arbeiten kann. So ist es ganz normal, dass Kinder einer Klasse an unterschiedlichen Inhalten arbeiten. Dabei werden sie dort abgeholt, wo sie stehen. Verschiedene Diagnosen vor und zu Beginn des Schuljahres ermöglichen es den Lehrerinnen, das Unterrichtsmaterial auf die individuellen Ausgangssituationen der Kinder anzupassen.

Vorteile der individuellen Verweildauer in der Schuleingangsphase (SEP) nutzen:

Die Schuleingangsphase umfasst die 1. und 2. Klasse. Sie kann in einem, zwei oder auch drei Jahren durchlaufen werden. Die Regeldauer sind 2 Jahre (ein Jahr für den Unterrichtsstoff der 1. Klasse plus ein Jahr für den Unterrichtstoff der 2. Klasse).

Schnell lernende Kinder können ein Schuljahr überspringen und wechseln bereits nach einem Jahr in die 3. Klasse. Kinder, die mehr Zeit benötigen, durchlaufen die Schuleingangsphase in drei Jahren. Für beide bedeutet ein Rücktritt bzw. das Überspringen im jahrgangsbezogenen Unterricht immer einen Wechsel der Lerngruppe und der Lehrperson. Trotzdem versuchen wir diesen Wechsel durch die passende Wahl der neuen Klasse, durch Schnuppertage oder Schnupperstunden, durch eine gute Abstimmung zwischen der abgebenden und aufnehmenden Lehrkraft und den möglichst besten Zeitpunkt, den Kindern so einfach wie möglich zu machen.