Libori 2019 ist eröffnet

Paderborn feiert neun Tage lang mit einer einmaligen Mischung aus Kirche, Kirmes und Kultur

© Stadt PaderbornStoßen gemeinsam auf die Eröffnung des Libori-Festes an (v. r.): Bürgermeister Michael Dreier, Ulrike Heinemann, Vorsitzende des Ausschusses für Märkte und Feuerwehr, Hillary Fairclough, Bürgermeisterin der Stadt Bolton, sowie der Bürgermeister der Stadt Przemyśl, Wojcieh Bakun.

Libori 2019 ist eröffnet! Mit den traditionellen Salutschüssen startete am Samstagnachmittag offiziell Paderborns fünfte Jahreszeit. Nach den kirchlichen Feierlichkeiten im Dom gab Bürgermeister Michael Dreier auf der Bühne vor dem Rathaus das Startsignal für den weltlichen Teil des Festes.
„Neun Tage Libori liegen vor uns“ begrüßte Michael Dreier die rund 350 Ehrengäste und zahlreiche Zuschauer, „ein Fest des Glaubens, der Generationen und der Zusammenkunft“. Libori sei wie kein anderes Fest ein Fest der Begegnung, zu dem Jung und Alt, Menschen aus der Heimat und der ganzen Welt in Paderborn zusammenkämen. Auch in diesem Jahr waren internationale Gäste bei der Eröffnung dabei. So begrüßte Michael Dreier den Bürgermeister der polnischen Stadt Przemyśl, Wojcieh Bakun, der erstmals in Paderborn zu Besuch ist. Hilary Fairclough, Bürgermeisterin aus Paderborns Partnerstadt Bolton, und die US-Generalkonsulin Fiona Evans nahmen ebenfalls an der feierlichen Eröffnung auf dem Rathausplatz teil.
Nachdem der Bürgermeister das Libori-Fest mit den Worten „vivat Liborius, vivat Paderborn“ offiziell für eröffnet erklärt hatte, machte er sich mit den Ehrengästen auf den Weg in die Almhütte, wo er gemeinsam mit Ulrike Heinemann, Vorsitzende des Ausschusses für Märkte und Feuerwehr, sowie den Gästen aus den Partnerstädten den traditionellen Fassanstich vornahm. Dreier bedankte sich bei den Organisatoren, Marktbeschickern, Schaustellerbetrieben und allen Helferinnen und Helfern, die für das Libori-Fest im Einsatz sind. Sein besonderer Dank galt in diesem Jahr Norbert Münster von der Polizei. Für Münster, der seit 1980 bei der Polizei Paderborn und seit 2007 als Leiter des Bezirksdienstes für Veranstaltungen und Feste verantwortlich ist, war es in diesem Jahr die letzte Libori-Eröffnung als Bezirksbeamter, da er sich im Dezember in den Ruhestand verabschieden wird.
Bis zum 4. August erwartet Paderborn zu Libori, das zu den größten und ältesten Volksfesten in Deutschland zählt, wieder deutlich mehr als eine Million Menschen. Beeindruckende Zeremonien und Prozessionen lassen Geschichte lebendig werden, ein buntes Markt- und Kirmestreiben mit vielen kulturellen Höhepunkten lädt neun Tage lang zum Feiern ein. Das Libori-Fest hat einen religiösen Ursprung. Kirche und Stadt feiern damit die Ankunft der Gebeine des Heiligen Liborius, des Schutzpatrons des Doms, des Bistums und der Stadt, im Jahr 836. Dieses Ereignis war Grundstein für den „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ zwischen Paderborn und Le Mans, der in diesem Jahr gefeiert wird. Daraus hervorgegangen ist die wahrscheinlich älteste funktionierende Städtepartnerschaft der Welt.
Mit der Erhebung der Reliquien des Heiligen Liborius im Hohen Dom, zu welcher zahlreiche Bischöfe aus aller Welt zugegen waren, begannen am Samstag die kirchlichen Feierlichkeiten des Libori-Festes. Seit 1836 erklingt dabei der feierliche Libori-Tusch. Einen Tag später folgt das Hochfest des Heiligen Liborius mit päpstlichem Segen, woran sich eine beeindruckende Prozession mit dem kostbaren Reliquienschrein durch die Innenstadt anschließt. Die Schlussfeier des Libori-Triduums findet am Dienstag, 30. Juli, mit einer erneuten Prozession über den Domplatz und der Beisetzung der Reliquien in der Krypta mit dem Libori-Tusch statt.
Im Mittelpunkt des weltlichen Libori-Festes steht die Kirmesmeile in der Innenstadt mit 154 Schaustellern auf dem Liboriberg und 153 Marktkaufleuten auf dem Markt- und Domplatz. Insgesamt lagen dafür rund 1.042 Bewerbungen vor. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf eine 1,6 Kilometer lange Kirmesfront auf dem Liboriberg freuen. Die Verkaufsreihen auf dem Pottmarkt rund um den Dom sind etwa einen Kilometer lang. Mit den zusätzlichen Veranstaltungsflächen im kirmesnahen Bereich – Westernstraße, Jühenplatz, Marienplatz, Franz-Stock-Platz, Rathausplatz, Kamp und Grube – kommt nochmals rund ein Kilometer Kirmesmeile hinzu.
Die Familienkirmes auf dem Liboriberg zeichnet sich durch eine ganz besondere Mischung aus spektakulären Neuheiten und traditionellen Karussells aus. Der Bierbrunnen vor dem historischen Rathaus ist mit seinem Unterhaltungsprogramm eine der täglichen Attraktionen des Libori-Festes. Dort kann der durstige Gast den als Souvenir begehrten Libori-Krug erwerben, den ihm der „Jubelhennes“ anschließend füllt. Die gesamte Paderborner Innenstadt ist Bühne für ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit weit mehr als 100 Musik-, Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen.
Den traditionellen Abschluss des Libori-Festes bildet das große Sparkassen-Libori-Feuerwerk am letzten Libori-Sonntag ab etwa 22.30 Uhr im Paderquellgebiet.
Die Kirmes auf dem Liboriberg kann am Eröffnungstag von 14 bis 24 Uhr und an den übrigen Tagen von 11 bis 24 Uhr besucht werden. Der Pottmarkt auf dem Markt- und Domplatz lädt am Eröffnungstag von 12 bis 20 Uhr, an den beiden Sonntagen von 11 bis 20 Uhr und an den übrigen Tagen von 9 bis 20 Uhr zum Bummel ein.