1,6 Millionen Besucher feiern rundum gelungenes Libori-Fest

Organisatoren ziehen positives Fazit

© Stadt Paderborn / Dirk Rellecke

  „Das Libori-Fest war in diesem Jahr wieder von einer wunderbaren Stimmung und von großem Erfolg in allen Bereichen – Kirche, Kultur und Kirmes – geprägt“, sagte Paderborns Bürgermeister Michael Dreier in der traditionellen Libori-Abschlusskonferenz am Montag im Rathaus. Rund 1,6 Millionen Besucher haben in den vergangenen neun Tagen eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland gefeiert – ein Spitzenwert, der zuletzt im Jahr 2014 überschritten wurde. Mit dem spektakulären Sparkassen-Libori-Feuerwerk war das Libori-Fest am Sonntagabend zu Ende gegangen. „Ein tolles Finale“, so der Bürgermeister, der sich bei allen Beteiligten dafür bedankte, ein „äußerst sicheres und sauberes Fest“ auf die Beine gestellt zu haben.

Auch Kirche, Schausteller, Ordnungshüter und die Veranstalter der Stadt zogen ein positives Fazit. Thomas Throenle, Pressereferent des Erzbischöflichen Generalvikariats, freute sich über außerordentlich gut besuchte Gottesdienste und kirchliche Angebote. Anziehungspunkt im Paderborner Dom sei insbesondere die neu gestaltete Krypta gewesen, so Throenle. „Endlich mal wieder richtig Libori“, lautete sein Fazit nach der Festwoche.

Bethel Thelen, Vorsitzender der Schaustellervereins Paderborn, zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden. „Die Paderborner haben dem Regen getrotzt“, sagte er mit Blick auf das zum Teil nasse und etwas kühle Libori-Wetter. Der Liboriberg sei oft schon in den Vormittags- und Mittagsstunden voll gewesen, so Thelen. „Das Wetter war nicht immer toll, aber besser als Hitze“, bestätigten auch Petra Wiedig und Willi Koch, Sprecher der Pottmarktbeschicker. Der Pottmarkt sei und bleibe ein einzigartiger Markt, auf dem Marktbeschicker aus ganz Deutschland zusammenkämen. „Wir waren wieder sehr gerne in Paderborn“, betonte Koch. Für eine gelungene Premiere bedankte sich Jörg Stratmann, Betreiber des neuen Festzeltes auf dem Liboriberg, bei allen Beteiligten. Er habe viele fröhliche Gesichter in der Almhütte gesehen – von jung bis alt. „Ich hoffe, dass wir alle Erwartungen erfüllen konnten“, so Stratmann. „Wir haben alles richtig gemacht“, freute sich für den Betriebsausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr auch die stellvertretende Vorsitzende Brunhilde Konersmann über eine gelungene Veranstaltung.

„Libori war auch in diesem Jahr wieder unser Zugpferd“, resümierte der Leiter des Amtes für Öffentlichkeit und Stadtmarketing, Jens Reinhardt. Das habe sich unter anderem an den zahlreichen Klicks und Reaktionen auf den Social Media-Kanälen der Stadt Paderborn gezeigt, so Reinhardt. Neben ausverkauften Libori-Gläsern und -krügen – insgesamt 4500 Gefäße – machen 10.000 verkaufte Libori-Herzen und 2000 Festivalbändchen deutlich, wie begehrt auch die Liborisouvenirs in diesem Jahr wieder waren. Gut angenommen wurde außerdem der Rad-Tresor für das bewachte Fahrradparken, der insbesondere an den Wochenenden voll ausgelastet war.

Für einne tolle Stimmung in der Innenstadt sorgte unter anderem das vielfältige Bühnenprogramm. Sowohl das Programm auf der Kulturbrunnenbühne als auch die Veranstaltungen auf dem „Platz der kleinen Künste“ am Franz-Stock-Platz zogen viele Besucherinnen und Besucher an. „Es war toll neben der Bühne zu stehen und das begeisterte Publikum zu sehen“, berichtete Olaf Menne, der mit seiner Agentur Lautstrom die Bühne vor dem Rathaus bespielte. Es seien acht sehr unterschiedliche Shows im Programm gewesen, die für ein entsprechend breites Publikum gesorgt hätten. Das Feedback der Künstler sei durchweg positiv gewesen, so Menne. Deutlich mehr Besucher konnte auch Anne Bittner vom städtischen Kulturamt auf dem Franz-Stock-Platz verzeichnen. Sowohl das Familienprogramm am Nachmittag als auch die Konzerte und DJ-Sets am Abend seien sehr gut angenommen worden, bei den beliebten Kopfhörerpartys habe es sogar Warteschlangen gegeben. Im nächsten Jahr werde der „Platz der kleinen Künste“ aufgrund des Stadthausneubaus dann auf dem Kardinal-Degenhardt-Platz stattfinden, kündigte Anne Bittner an.

Positiv fiel in diesem Jahr auch das Fazit des Ordnungsamtes der Stadt Paderborn aus. „Wenn wir nicht viel zu meckern haben, spricht alles für ein gelungenes Libori-Fest“, so der stellvertretende Amtsleiter Michael Meier. Ludger Schmidt, Leiter der Feuerwehr, sprach von einem „friedlichen Fest“, dessen Sicherheitskonzept sich bewährt habe. Die Anzahl der Einsätze läge im üblichen, gemessen an den Besucherzahlen niedrigen Bereich. So habe es zum Beispiel 209 Versorgungen im Sanitätsbereich und zwei Einsätze für technische Hilfe gegeben, berichtete Schmidt. Kriminalhauptkommissarin Corinna Koptik sagte, dass Libori auch in diesem Jahr eines der sichersten Volksfeste in Deutschland gewesen sei. Das unterstreichen auch die Zahlen der Polizei: Insgesamt hat es nur acht Diebstahldelikte, ein Raubdelikt und fünf Körperverletzungsdelikte, die direkt Libori zuzuordnen sind, gegeben.

Dr. Dietmar Regener, Leiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs (ASP), freute sich nicht nur darüber, dass die Abfallmengen in diesem Jahr zurückgegangen sind, sondern auch über die positiven Rückmeldungen, die den ASP in der vergangenen Woche erreicht haben. „Man sieht, dass unsere Arbeit auch wahrgenommen wird“, so Regener. Weniger erfreulich seien Probleme mit dem neuen Parkleitsystem gewesen. „Wir sind mit den Entwicklern im Gespräch und zuversichtlich, dass wir das Problem lösen“, sagte der Betriebsleiter.

Der Padersprinter verkaufte in diesem Jahr 75.000 Libori-Tickets und damit 20 Prozent weniger als im letzten Jahr. Viele Fahrgäste würden inzwischen das Deutschlandticket nutzen, sagte René Möller vom PaderSprinter. Der PaderSprinter sei mit vielen Servicekräften an der neuen Zentralen Omnibushaltestelle (ZOH) aktiv gewesen, deren Konzept auch Marcus Klugmann vom Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) mit Blick auf die Libori-Woche lobte: „Die Zentralisierung von Padersprinter- und Regionalbusverkehr hat sich bewährt“, so Klugmann.

Über den verkaufsoffenen Sonntag am zweiten Libori-Sonntag und „eine sagenhafte Frequenz in der Innenstadt“ freute sich Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Mehr als 70.000 Menschen seien allein am Sonntag mit dem Frequenzmesser auf Höhe der Buchhandlung Thalia gezählt worden. Den krönenden Abschluss des Libori-Festes bildete in diesem Jahr erstmals wieder das Sparkassen-Libori-Feuerwerk, für das es viel positive Resonanz gegeben habe, wie Oliver Bekiersch, Pressesprecher der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, berichtete.

Bürgermeister Dreier dankte allen, die zum großen Erfolg des diesjährigen Libori-Festes beigetragen haben: den Marktkaufleuten und Schaustellern, Künstlern und Gruppen, vielen städtischen Ämtern, den zahlreichen Helfern hinter den Kulissen wie Rettungs- und Sicherheitsdiensten, den Sponsoren und den Anwohnern, die mit großem Verständnis das Libori-Fest tolerieren.