„In der Tierwelt gibt es viele Tierarten, die Eigenschaft en haben, die unseren überlegen sind. Sei es in der Sinneswahrnehmung, in der Kommunikation oder im Sozialverhalten. Wir können hier noch viel lernen.  Das Wissen darum könnte zu einer gesunden Demut führen, die uns ganz  guttun würde. Deswegen male ich lieber Tiere als Menschen. Es geht auch darum, was möchte ich den Menschen zeigen. Die Wände sind für die Menschen, die Tiere interessieren sich dafür nicht.“

Schon in einem kurzen Gespräch mit Snyder an der Wand am Querweg wird schnell klar, dass er einen sehr reflektierten Umgang mit der Natur, seiner Umwelt und den Werken selbst pflegt. Nur wenige Gehminuten vom diesjährigen Dosenlager Loser entfernt, hat er an nur zwei Tagen ein Zebra gesprüht.

Obwohl die Bebauung der Natur und die Ausbreitung der menschlichen  Zivilisation dazu führt, dass der Lebensraum von Tieren immer kleiner wird, sieht er in der Bemalung großer Fassaden keinen Widerspruch zur Kernbotschaft seiner Kunst. 

Das Zebra war schon Gegenstand zahlreicher Arbeiten von Snyder. Durch die Streifen ist das Tier besonders gut für seinen Stil geeignet, da er viel mit Kontrasten arbeitet, um Sehgewohnheiten aufzubrechen. Auch wenn Snyder  das Verhalten vieler Mitmenschen nervt, ist er natürlich immer auch ein Fan der Fassadenkunst geblieben. So geht es direkt nach dem Interview für dieses Art Book zu den anderen Wänden, die in Paderborn entstanden sind.

„Ich will nicht nur aus dem Zug plumpsen, die Wand malen und abfahren. Ich möchte auch die Atmosphäre aufsaugen und mir anschauen, was die anderen machen.“