Mit „Broken Blossoms“ schuf David Wark Griffith eines der poetischsten Werke der Stummfilmzeit. In zarten, impressionistischen Bildern erzählt der Film von einer zerbrechlichen Liebe im Schatten sozialer Not und rassistischer Gewalt.

Der Chinese Cheng Huan reist nach England, um dort die Lehren Buddhas zu verbreiten. Doch seine Ideale scheitern an der Härte des Londoner Hafenviertels. Als er die misshandelte Lucy, die Stieftochter des brutalen Preisboxers „Battling“ Burrows, aufnimmt, schenkt er ihr für kurze Zeit Geborgenheit und Zärtlichkeit. Ihr gemeinsames Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer – der rachsüchtige Vater entdeckt das Versteck der beiden, und die Begegnung endet tragisch.

„Broken Blossoms“ erhielt besondere Bedeutung durch seine außergewöhnliche Bildgestaltung. Griffith und Kameramann G. W. Bitzer erschufen mit fein abgestimmten Filtern, weichem Licht und sorgfältig komponierten Halbtotalen eine fast malerische, emotionale Ausdruckskraft. Jede Nahaufnahme wirkt wie ein impressionistisches Gemälde; die Londoner Außenaufnahmen sind in sanften Nebel gehüllt und erzeugen eine Atmosphäre von Trauer und Vergänglichkeit.

USA 1919, ca. 90 min
Regie und Buch: David Wark Griffith
Kamera: G. W. Bitzer
mit Lilian Gish, Richard Barthelmess, Donald Crisp