Entwurf des Schulentwicklungsplans

Die Stadt Paderborn ist ein wichtiger Bildungsstandort für die Region und bietet traditionell ein breit gefächertes Schulangebot für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen. Dieses vielfältige und differenzierte Bildungsangebot gilt es künftig nicht nur zu erhalten, sondern auch bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.

Die Stadt Paderborn hat im Jahr 2011 erstmals einen integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan veröffentlicht. Der Bericht war von Beginn an nicht als statisches Gebilde konzipiert. Er soll nicht nur die aktuelle und künftige integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung in Paderborn darstellen und Lösungsansätze beschreiben, sondern auch zu Diskussionen und Fragen anregen und damit Grundlage und Impuls für weitere Kommunikationsprozesse sein. Die im Planungsbericht genannten Herausforderungen, Entwicklungsperspektiven und Planungsideen sollen diskutiert, ergänzt und konkretisiert werden. Neue Ideen und Entscheidungen sollen jederzeit in den integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan eingearbeitet werden.

Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt Paderborn dem Entwurf am 24.05.2012 zugestimmt und die Verwaltung gleichzeitig mit der Fortschreibung des Plans beauftragt.

Nach einer ersten Aktualisierung im Jahr 2013 haben der Schulausschuss und der Jugendhilfeausschuss in einer gemeinsamen Sitzung am 10.07.2018 die 2. Fortschreibung des integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplans beschlossen.

Ein besonderes Augenmerk liegt aktuell auf der Entwicklung der Schülerzahlen. Seit 1997 ist die Zahl der neu eingeschulten Kinder in Paderborn kontinuierlich gesunken. Aufgabe der Schulentwicklungsplanung war somit für lange Zeit, die Herausforderungen der demographischen Entwicklung zu meistern und mit schulorganisatorischen Maßnahmen für den Erhalt eines vielfältigen, differenzierten und bedarfsgerechten Schulangebotes in Paderborn zu sorgen. Die Raumressourcen, die in den letzten Jahren durch abnehmende Schüler- und Klassenzahlen frei geworden sind, werden von den Schulen in der Regel für den zunehmenden Bedarf für Ganztagsbetreuung, gemeinsames Lernen und Differenzierung genutzt. Allein an den Grundschulen der Stadt Paderborn sind seit Einführung der offenen Ganztagsschulen im Jahr 2003 insgesamt rund 85 OGS-Gruppen eingerichtet worden.

Inzwischen gehen die Prognosen aufgrund steigender Geburtenzahlen, des Zuzugs von Flüchtlingskindern und der Ausweisung neuer Baugebiete wieder von steigenden Schülerzahlen aus. Zum Schuljahr 2021/22 ist mit einem deutlichen Anstieg der Zahl der Schulanfängerinnen und -anfänger zu rechnen. Entsprechend zeitversetzt kommen die stärkeren Jahrgänge auch an den weiterführenden Schulen an. Statt der Schließung von Schulen und der Errichtung von Grundschulverbünden wird sich die Stadt Paderborn künftig der Aufgabe stellen müssen, die Kapazitäten in den Schulen wieder auszuweiten. Vorab sind die Raumbestände und der künftige Bedarf der Schulen im Detail zu analysieren und bedarfsgerechte Lösungen aufzuzeigen.

Die Einschätzung der Verwaltung deckt sich mit den Ergebnissen einer Studie der Bertelsmann Stiftung, die im Juli dieses Jahres für Aufsehen gesorgt hat. Unter dem Titel „Demographische Rendite adé“ kommen die Autoren der Expertise zu der Feststellung, dass die Zeiten sinkender Schülerzahlen vorbei sind und das Schulsystem personell und räumlich zügig auf die heranwachsende Schülergeneration vorbereitet werden muss.

Aktuell kann noch keine Aussage darüber getroffen werden, wie lange sich der Trend steigender Schülerzahlen fortsetzen wird. Das ist vor allem bei den Planungen baulicher Erweiterungen zu berücksichtigen. Insbesondere zur Deckung des steigenden Bedarfs an Betreuungsplätzen und Plätzen im gemeinsamen Lernen wird es unerlässlich sein, neue Raumkonzepte zu entwickeln, die eine flexiblere und multifunktionale Nutzung von Räumen ermöglichen.

Inhalt und Aufbau des vorliegenden Schulentwicklungsplans orientieren sich am „Ratgeber Schulentwicklungsplanung“ von Dr. Ernst Rösner.


Fragen und Anregungen zum integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplans können per Mail an schulentwicklungsplanungpaderbornde oder schriftlich an das Schulverwaltungs- und Sportamt der Stadt Paderborn gerichtet werden.


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