Partizipation und soziales Lernen
Unsere Kinder nehmen aktiv an Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen des schulischen Lebens teil.
Partizipation
Der Klassenrat
Jedes Kind ist ein wichtiges Mitglied seiner Klassengemeinschaft, in der eine gute Gesprächskultur entwickelt wird, Regeln besprochen und gesetzt sowie Achtung, Verständnis und Toleranz gelernt werden. Ziele sind die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, der Identifikation mit der GGS Thune und die Entwicklung demokratischer Strukturen. Ein Baustein, um diese Ziele zu erreichen, ist der Klassenrat. Ebenso ist Partizipation im Rahmen echter Beteiligung der gesamten Schulgemeinschaft ein wesentlicher Aspekt in unserer integrierten Gesundheits- und Qualitätsentwicklung. Aktivierung eigener Kräfte und das echte Beteiligtsein an Dingen, wie hier dem Lernen und Leben an unserer Schule, motivieren und machen zufrieden. Dienste, wie der Schulhofdienst, die Mülltrennung, Klassendienste, Spielzeugausgabe, Streitschlichter*innen mit Courage, Schulobstdienst u.ä. werden von den Kindern organisiert und fördern ihr Verantwortungsbewusstsein.
Im Klassenrat werden Selbstbewusstsein und Konfliktverhalten der Kinder nachhaltig gefördert. Sie lernen ihre eigenen Wünsche zu formulieren, sich in andere hineinzuversetzen und die Meinung anderer zuzulassen. Die Klasse darf entscheiden, welche Themen im Klassenrat besprochen werden sollen. Als gleichberechtigtes Mitglied kann die Lehrkraft ebenfalls Themen einbringen. Die Themen, die die Klasse bzw. die Schule betreffen, werden auf einem eigens dafür vorgesehenen Zettel, der im Klassenraum aushängt, gesammelt. Regelmäßig bekommen alle Kinder außerdem in den Klassen die Gelegenheit, sich ggf. auch schriftlich auf Plakaten zu äußern:
Ich finde gut, dass… Mich stört, dass … Ich schlage vor, dass… Danke an ….
Regelmäßig finden Kinderumfragen und Evaluationen statt, z.B. auch mit IQES.
Die Klassenratsstunde ist in jedem Jahrgang für jede Klasse wöchentlich verbindlich und Teil des Stundenplans.
Die Klassensprecher*innen werden pro Quartal gewählt, sodass möglichst viele Kinder diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen können. Die Wahlen für die Erstklässler*innen finden erstmalig im 2. Halbjahr im 1. Schuljahr statt. Die Klassensprecher*innen bereiten den regelmäßig stattfindenden Klassenrat vor und leiten diesen nach einer vorgegebenen Struktur. Ziel ist es, dass die Kinder den Klassenrat selbstständig und selbstverantwortlich leiten. In diesem Zusammenhang werden die Kinder mit wichtigen Ämtern vertraut gemacht, die einen reibungslosen Ablauf des Klassenrats unterstützen.
| Amt | Aufgabe | Angestrebte Kompetenzen |
| Vorsitzende*r |
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| Assistent*in |
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| Regelwächter*in |
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| Vorleser*in |
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| Zeitwächter*in |
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| Protokollant*in |
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Schulsprecher*innen
Es werden Schulsprecher*innen gewählt, und zwar ein Mädchen und ein Junge. Es kann sich jedes Kind selbst aufstellen und mit einem Steckbrief und eigenen Ideen vorstellen. Die Wahl findet dann in den Klassen statt. Die zwei Schulsprecher*innen repräsentieren die Schule, nehmen an den Stadt- und Kreistagungen aller Schüler*innenvertretungen teil und sind Ansprechpartner*innen für die Schulgemeinschaft.
Kinderparlament
Das Kinderparlament, das sind die Klassensprecher*innen aller Klassen und die Schulsprecher*innen, trifft sich ca. alle vier Wochen, d.h. jeweils mindestens zweimal zwischen den Ferien je nach Bedarf mit den Sozialarbeiter*innen und/ oder einer Lehrkraft sowie ggf. der Schul- oder OGS- Leitung. Die Kinder beraten über viele Bereiche des Schullebens. Beschlüsse aus dem Klassenrat dienen als Basis für die Kinderparlamentsdiskussionen. So erfahren der Klassenrat und das Kinderparlament eine echte Bedeutung als Mitbestimmungsgremium. Weiterhin gibt es einen Kinderparlamentsbriefkasten, in den Kinder Zettel mit Anliegen und Wünschen einwerfen können, die im Kinderparlament ebenfalls besprochen werden können. Es gibt darüber hinaus auch einen Briefkasten für Post an die Schulleitung.
Getroffene Beschlüsse werden protokolliert und am Infobrett des Kinderparlaments ausgehängt. Bei Bedarf werden Themen oder Informationen direkt von den Klassensprecher*innen zurück in den Klassenrat weitergegeben. Insbesondere die Klassensprecher*innen des vierten Jahrgangs sowie die Schulsprecher*innen bereiten die Schulvollversammlungen vor. Sie entscheiden, welche Themen des Kinderparlaments wichtig und notwendig sind, auf der Schulvollversammlung besprochen oder vorgestellt zu werden.
Wenn es bestimmte Themen gibt, kann es auch Kinder- Arbeitsgruppen geben, wie z.B. zur Toilettensauberkeit oder dem im Schuljahr 2024/ 25 erstmalig stattgefundenen, von Kindern organisierten gesunden Kiosktag.
Schulvollversammlung
Es wird regelmäßig, mindestens einmal zwischen allen Ferien, eine Schulvollversammlung durchgeführt. Diese wird von den Klassensprecher*innen der 4. Schuljahre oder Schulsprecher*innen geleitet und wie oben beschrieben vorbereitet. Bei Interesse und Bedarf unterstützen weitere Klassensprecher*innen oder AGs/ Schulklassen beim Programm. Im ersten Halbjahr nehmen die 1. Klassen noch nicht teil.
Schulvollversammlungen werden auch einberufen, um besondere Leistungen zu würdigen (Sporturkunden, Wettbewerbe usw.) oder besondere Feste zu feiern.
Unserer Regeln
Im Schulgebäude
- Wir gehen leise und langsam durch das Schulgebäude.
- Wir stellen unsere Hausschuhe ordentlich in das Schuhregal.
- Wir sind vorsichtig mit den Dingen anderer.
- Wir halten unsere Schule sauber.
Im Klassenraum
- Wir gehen mit unseren Materialien und denen anderer sorgfältig um.
- Wir fragen freundlich, wenn wir etwas ausleihen möchten.
- Wir bleiben vor dem Unterricht im eigenen Klassenraum.
- Wir frühstücken im Klassenraum.
In den Pausen
- Wir gehen leise und langsam in die Pause.
- Wir spielen freundlich und friedlich miteinander.
- Wir bleiben auf dem Schulhof.
- Wir holen uns bei Streit, den wir nicht alleine lösen können, die Pausenaufsicht zur Hilfe.
- Wir gehen pünktlich in die Klasse.
Soziales Lernen
Einer unserer Leitsätze besagt, dass neben dem Ausbau der Kenntnisse und Fertigkeiten die Förderung des sozialen Lernens einen Schwerpunkt unserer Arbeit an der Grundschule Thune darstellt. Soziales Lernen geschieht in den unterschiedlichsten Bereichen und auf den verschiedensten Ebenen und ist für unser Verständnis einer guten, gesunden Schule von zentraler Bedeutung. Soziales Lernen und Demokratiebildung finden jeden Tag im Unterricht, in der Betreuung und im Schulalltag statt. An regelmäßigen „Sozialen Lernen- Tagen“ werden darüber hinaus besondere Übungen, soziale Themen, Trainingsspiralen… in den Jahrgängen in den Vordergrund gestellt.
Wertschätzender Umgang miteinander
Höflicher, wertschätzender und freundlicher Umgang miteinander ist uns sehr wichtig. Die Kinder, Eltern, Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen lernen und leben in gegenseitiger Rücksichtnahme, Toleranz und Hilfsbereitschaft. Damit vor allem die Kinder soziales Verhalten leben und erlernen, steht für uns Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen an oberster Stelle, gegenseitigen Respekt und Höflichkeit vorzuleben. Durch ermutigendes Lob und positive Verstärkung bei angemessenem Verhalten – auch im Rahmen von Verstärkerprogrammen - unterstützen wir zudem die Kinder.
Wir möchten vor allem, dass die Kinder ihr eigenes Verhalten reflektieren, sodass uns das Gespräch mit den Kindern, gerade bei Schwierigkeiten im Umgang mit Regeln u.ä., besonders wichtig ist. Noch mehr müssen die Kinder jedoch auch dazu hingeführt werden, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken, um von sich aus Hilfen anzunehmen, Regeln zu verstehen und ihr Verhalten zu wandeln. Dazu reflektieren die Kinder ggf. auch auf einem Reflexionsbogen ihr Verhalten. Es gibt zudem Unterstützung durch Streitschlichter*innen mit Courage.
Damit das Lernen und Erleben sozialen Verhaltens nachhaltig sind, stehen darüber hinaus Konsequenz und Verlässlichkeit der aufgestellten Regeln an oberster Stelle. Zentral ist für uns dabei im Sinne der Selbstkompetenz und Selbstwirksamkeit die Stopp- Regel aus unserem Konzept „Gewaltfrei Lernen“.
