Kirche und Synagoge, Ecclesia und Synagoga – antijüdische Bildwerke an und in Kirchen des 19. und 20. Jahrhunderts

Veranstaltungsinformationen

Wie kommt es, dass im späten 19. Jahrhundert, in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und auch noch nach der Schoa antijüdische Bildwerke neu an und in christlichen Kirchen auftauchen?

Kirche und Synagoge, Ecclesia und Synagoga – antijüdische Bildwerke an und in Kirchen des 19. und 20. Jahrhunderts

An den mittelalterlichen Domkirchen etwa in Straßburg, Paris, Freiburg, Bamberg und Trier finden sich lebensgroße Figuren des Frauenpaares von Ecclesia und Synagoga. Sie stellen die Kirche als siegreiche und wahre Religion, das Judentum als unterlegen, weil blind für die Wahrheit dar. Dass im Mittelalter diese antijüdischen Bildwerke für christliche Kirchen geschaffen wurden, mag man mit der Theologie und den gesellschaftlichen Vorurteilen jener Zeit erklären. Wie kommt es aber, dass im späten 19. Jahrhundert und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts dieses Figurenpaar an und in christlichen Kirchen neu auftaucht – in Münster und Maria Laach, aber auch zum Beispiel in Dortmund, in Bochum, in Warburg-Rimbeck oder in Balve? Was bedeutet es, dass man es auch noch nach der Schoa aufgriff, zum Beispiel in Wien, und sogar noch nach dem II. Vatikanischen Konzil, wie in Mönchengladbach? Prof.i.R.Dr. Marie-Theres Wacker spricht in ihrem Vortrag auch darüber, wie man heute mit diesem problematischen Erbe sinnvoll umgehen kann. Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn.